Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

Poster | Sucht
P32
Suchterkrankungen des älteren Patienten: Konsequenzen für die stationäre
Behandlung
C. Altmann, Halle/Saale
Einleitung: Bisher ist nur wenig bekannt über die Prävalenz und mögliche Konsequenz einer
Suchterkrankung bei über 60-jährigen. Untersucht wurden stationär behandelte US-Amerikaner (NIS, 2005)
auf das Vorliegen von Suchterkrankungen neben weiteren Diagnosen. Erfasst wurden darüber hinaus die
Art der Aufnahme, die Behandlungsdauer und der Behandlungsverlauf. Ziel der Studie war die
Identifizierung möglicher Konsequenzen einer Suchterkrankung für die Therapie.
Methoden: 251186 Patienten über 60 Jahren wurden eingeschlossen und mittels univariater Analyse
bezüglich Geschlechtsunterschied, Komorbidität und stationärer Behandlungsdauer untersucht.
Ergebnisse: Bei Patienten mit Alkohol-, Opioid-, Benzodiazepin- und Nikotinabhängigkeit wurden
signifikant mehr Komorbidität, ein jüngeres Lebensalter bei Aufnahme und eine längere stationäre
Behandlungsdauer festgestellt.
Diskussion: Das Vorliegen einer Suchterkrankung beim älteren Patienten hat Konsequenz für die Therapie
und den Ablauf der stationären Behandlung. Ein spezifisches Screening könnte somit ein gezieltes Handeln
in der Patientenversorgung und eine Entlastung des Gesundheitssystems ermöglichen.
8. Mitteldeutsche Psychiatrietage | 96