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Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

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Poster | Schizophrenie<br />

P01<br />

Einfluss <strong>der</strong> akuten schizophrenen Psychose auf die Atemregulation und <strong>der</strong>en<br />

Auswirkungen auf die Herzratenvariabilität<br />

S. Berger, Jena<br />

Viele Studien konnten zeigen, dass schizophrene Patienten im Vergleich zur gesunden Bevölkerung ein<br />

gesteigertes Mortalitätsrisiko im Hinblick auf kardiale Ereignisse aufweisen. Eine Dysregulation autonomer<br />

Regelkreise mit einer beson<strong>der</strong>en Vermin<strong>der</strong>ung vagal vermittelter Signale scheint hierfür von wesentlicher<br />

Bedeutung zu sein Physiologisch sind die Entladungen des Nervus vagus an die atemphasenassoziierten<br />

Entladungen von Hirnstammneuronen gekoppelt. Ziel dieser Studie war es, Verän<strong>der</strong>ungen von<br />

Atemparametern und <strong>der</strong>en Einfluss auf die Herzratenvariabilität in <strong>der</strong> akuten Phase <strong>der</strong> Schizophrenie zu<br />

untersuchen.<br />

Wir schlossen 25 unmedizierte Patienten (13 Männer, 12 Frauen) mit paranoi<strong>der</strong> Schizophrenie sowie 25<br />

nach Alter, Geschlecht und Rauchverhalten angepasste gesunde Kontrollprobanden ein und untersuchen<br />

sie mit dem Verfahren <strong>der</strong> respiratorischen Induktionsplethysmographie (RIP) während einer 30min ütigen<br />

Ruhephase. Parallel hierzu wurde ein hochauflösendes EKG aufgezeichnet.<br />

In <strong>der</strong> Patientengruppe zeigte sich eine signifikant erhöhte Herzfrequenz sowie eine signifikant reduzierte<br />

respiratorische Sinusarrhythmie. Die Atemfrequenz war in <strong>der</strong> Patientengruppe signifikant erhöht, hierbei<br />

waren die Relationen von In- und Exspirationszeit zu Ungunsten <strong>der</strong> Exspirationszeit verschoben. Der rapid<br />

shallow breathing index zeigt ein in <strong>der</strong> Patientengruppe vorliegendes schnelles und flaches Atemmuster.<br />

Die Atemminutenvolumina unterschieden sich in beiden Gruppen jedoch nicht.<br />

Wir konnten zeigen, dass schizophrene Patienten neben einer deutlich gesteigerten Herzfrequenz auch ein<br />

schnelleres und flacheres Atemmuster als gesunde Kontrollprobanden aufweisen. Das<br />

Atemminutenvolumen unterschied sich hierbei jedoch nicht. Ferner zeigte sich in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Patienten<br />

eine signifikante Reduktion <strong>der</strong> respiratorischen Sinusarrhythmie (RSA). In <strong>der</strong> Patientengrupp e fiel eine<br />

signifikante Verschiebung <strong>der</strong> Relationen zwischen In- und Exspirationszeit auf. Da die Aktivität<br />

kardioinhibitorischer Neurone in den Kerngebieten des Nervus vagus eng an die Exspirationszeit gekoppelt<br />

ist, könnte dies die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> RSA erklären.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 62

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