KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...
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Wagner-Verbandes Karlsruhe e. V. unterstützt. 80 K<strong>in</strong>der bzw. Jugendliche s<strong>in</strong>d<br />
als unbezahlte Schauspieler an den Aufführungen des Jugendclubs des Badischen<br />
Staatstheaters beteiligt. Bei den Amateurtheatern hat sich <strong>in</strong> diesem Zeitraum die<br />
Zahl der ehrenamtlich Mitwirkenden mehr als verdoppelt. Wie zu erwarten, ist bei<br />
diesen Bühnen die Zahl der bezahlten Mitarbeiter sehr niedrig; für alle vier Theater<br />
beläuft sie sich auf r<strong>und</strong> 28 Personen, davon 25, die auf 400 Euro-Basis arbeiten.<br />
Exkurs: Württembergisches Staatstheater Stuttgart<br />
Gelegentlich wird aus der Karlsruher Privattheaterszene mit kritischem<br />
Unterton darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass die öffentlichen Zuschüsse an diesen<br />
<strong>Kultur</strong>bereich gerade e<strong>in</strong>mal 6% (s. oben, TZ I) der Beträge ausmachen, die<br />
dem Badischen Staatstheater von se<strong>in</strong>en Träger<strong>in</strong>stitutionen – Land <strong>und</strong><br />
<strong>Stadt</strong> – zufließen. Solche Äußerungen mögen zwar verständlich se<strong>in</strong>,<br />
ignorieren aber natürlich die gravierenden Unterschiede <strong>in</strong> Struktur,<br />
Aufgabenstellung <strong>und</strong> Verantwortungsdimension zwischen dem öffentlich<br />
getragenen Dreispartenhaus <strong>und</strong> den privaten Kle<strong>in</strong>theatern. Es mag dieser<br />
Kritik vielleicht zu e<strong>in</strong>em gewissen Trost gereichen, dass auch zwischen<br />
dem Badischen Staatstheater (s. Tab. 3.4, 3.5, 3.7. 3.9) <strong>und</strong> den Württembergischen<br />
Staatstheatern Stuttgart (s. Tab. 3.10) e<strong>in</strong>e deutliche Abstufung<br />
<strong>in</strong> Ausstattung <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzierung besteht, die ihrerseits wieder ihre Gründe <strong>in</strong><br />
den Unterschieden <strong>in</strong> Struktur, Aufgaben <strong>und</strong> Wirkungsreichweite f<strong>in</strong>det.<br />
Die Württembergischen Staatstheater (WSt) verfügen (2002) 102 über<br />
1.221 Mitarbeiter, ziemlich genau doppelt so viele wie das Badische<br />
Staatstheater (BSt), darunter – ohne Gäste – 473 Künstler (BSt 606<br />
Beschäftigte, darunter 272 Künstler). Der Anteil der Personalausgaben an<br />
den Betriebsausgaben der WSt, der 1990 noch bei 76% lag, ist bis 2002 auf<br />
85% (!) angestiegen. Im gleichen Zeitraum hat er auch beim BSt zugenommen,<br />
<strong>und</strong> zwar von 80% auf 85%. Die gesamten Personalausgaben<br />
belaufen sich (2002) bei den WSt auf 107,5 M€, beim BSt auf 33,8 M€; je<br />
Beschäftigten gemessen, liegen sie also bei den WSt um gut 50% über<br />
denen des BSt.<br />
Die Betriebsausgaben der WSt s<strong>in</strong>d (2002) mit 120 M€ ziemlich genau<br />
dreimal so hoch wie die des BSt mit rd. 40 M€, <strong>und</strong> die Zuweisungen <strong>und</strong><br />
Zuschüsse von Land <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong> (Stuttgart bzw. Karlsruhe), die für die WSt<br />
(2002) 72,3 M€ ausmachen, liegen wiederum ziemlich genau doppelt so<br />
hoch wie für das BSt mit 35,5 M€ (genau machen sie 203,5% aus).<br />
Bemerkenswert ist ferner, dass das E<strong>in</strong>spielergebnis der WSt anteilmäßig<br />
(natürlich auch absolut genommen) deutlich höher ist als das des BSt. Es ist<br />
darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> der Betrachtungsperiode kräftig angestiegen (1990:<br />
14,7%; 2002: 17,4%), während das des BSt (wie schon oben <strong>in</strong> TZ I<br />
erwähnt) eher s<strong>in</strong>kende Tendenz aufweist (1990: 11,3%; 2002: 10,5%).<br />
102 Aufgr<strong>und</strong> der Umstellung der Haushaltsführung des Württembergischen Staatstheaters<br />
auf die Doppelte Buchführung muss für den vorliegenden Vergleich auf die Daten von<br />
2002 zurückgegriffen werden.