KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...

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Im Durchschnitt werden in der KulturRegion Karlsruhe (2006) rund 10 € je Ew
für den Betrieb der kommunalen Bibliotheken aufgewendet 107 , darunter für den
Medienerwerb rd. 0,9 € je Ew. Überraschend groß sind jedoch die intraregionalen
örtlichen Unterschiede in den Betriebsausgaben der kommunalen Bibliotheken je
Einwohner. Die Stadtkreise Karlsruhe und Baden-Baden, mit jeweils 17,1 € je Ew,
werden noch von der Stadt Bühl mit 23,3 € je Ew übertroffen. Es folgen mit
überdurchschnittlich hohen relativen Ausgabenwerten die Städte Ettlingen (13,3 €
je Ew), Gaggenau (12,5 € je Ew) und Rastatt (11,1 € je Ew). Am niedrigsten ist der
Ausgabenbetrag mit 2,3 € je Ew – noch? (s. erneut den Hinweis in Fn 106) – für
die Stadt Stutensee.
Nach Informationen der Fachstelle für das Öffentliche Bibliothekwesen erheben
inzwischen viele der kommunalen Bibliotheken in der TRK von ihren erwachsenen
Lesern eine jährliche Benutzungsgebühr. Darüber hinaus nimmt die Zahl der
Bibliotheken zu, die neben der Jahresgebühr Einzelgebühren für die Entleihung
bestimmter Medienarten oder für bestimmte Bestellsysteme verlangen. Deswegen
erzielen die Bibliotheken, im Vergleich zu der Situation am Anfang der 90er Jahre,
als in der Regel noch keine Gebühren für bibliothekarische Dienstleistungen
erhoben wurden, bereits 2006 recht beachtliche Einnahmen. So erreichen
inzwischen einige kommunale Bibliotheken zweistellige Deckungsgrade der laufenden
Betriebsausgaben (Baden-Baden 16,3%; Gaggenau 12,1%; Bruchsal 11,9%;
Ettlingen 11,3%: s. Tab. A23). Die Tatsache, dass der Ausgabendeckungsgrad der
Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft noch weit höher ist (29,0%), verwundert
angesichts der niedrigen Ausgaben nicht.
3.1.4 Ergänzende Anmerkungen: Private Beiträge
I
Bei aller Anerkennung der großen Bedeutung der Kulturfinanzierung aus öffentlichen
Mitteln muss doch festgehalten werden, dass das qualitativ hochrangige,
zugleich breite und vielfältige Angebot in der KulturRegion Karlsruhe ohne zusätzliches
privates Engagement in Sponsoring und Mäzenatentum ebenso wenig
realisierbar wäre wie das kulturelle Angebot in anderen Städten und Regionen
Deutschlands (und des Auslands). Jedoch richtet sich das private finanzielle
Engagement – vor allem, wenn es sich um Sponsoring, also um eine Leistungserbringung
handelt, für die als Gegenwert ein umsatz- bzw. gewinnwirksamer
Imagezuwachs erwartet wird 108 – in aller Regel auf kulturelle Ereignisse – vorzugsweise
Großereignisse: Events – und nur ausnahmsweise auf kulturelle
Institutionen. Demgemäß sind auch inhaltliche, geschweige statistische, Informationen
zum Umfang und zur spezifischen Motivation privater Kulturförderung kaum
107 Da nicht alle Gemeinden mit Bibliotheksdiensten vor Ort ausgestattet sind, liegen die
entsprechenden Werte, je Einwohner in den Bibliotheksorten gerechnet, für die betreffenden
Teilregionen etwas (um 1 bis 2 € je Ew) höher (s. Tab. 3.17).
108 Ja, erwartet werden muss, um die Leistung steuerrechtlich relevant zu machen.