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KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...

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89<br />

2.3 Weitere Entwicklungen<br />

<strong>Kultur</strong>angebote bleiben nicht stehen. Sie reagieren auf neue gesellschaftliche<br />

Fragestellungen, auf neue technische, wirtschaftliche <strong>und</strong> politische Herausforderungen.<br />

Und sie werfen selbst neue Fragen auf <strong>und</strong> versuchen, Antworten zu<br />

entwerfen. Das geschieht durch thematische Änderungen <strong>in</strong>nerhalb des bestehenden<br />

<strong>in</strong>stitutionellen (<strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziellen) Rahmens oder durch Bemühungen – bisweilen<br />

auch Kämpfe – darum, die bestehenden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu erweitern, für<br />

die Integration der neuen Aufgabenstellungen zu öffnen, manchmal auch, diese<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu durchbrechen, neue Institutionen zu schaffen.<br />

I<br />

Die zwei ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>zigen, aber wohl spektakulärsten Beispiele solcher<br />

Neugründungen <strong>in</strong> der Entwicklung der <strong>Kultur</strong><strong>Region</strong> <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>und</strong><br />

Jahrzehnten s<strong>in</strong>d sicherlich das ZKM | Zentrum für Kunst <strong>und</strong> Medientechnologie<br />

Karlsruhe <strong>und</strong> das Festspielhaus Baden-Baden gGmbH – das e<strong>in</strong>e Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />

erfolgreichen, zielgerichteten Zusammenarbeit zwischen der <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> dem Land,<br />

getragen von zukunftsorientierten politischen, adm<strong>in</strong>istrativen <strong>und</strong> fachlichen<br />

Entscheidungsträgern, das andere Ergebnis e<strong>in</strong>er ebenso zielorientierten Kooperation<br />

zwischen erfolgsentschlossenen, verantwortungsvollen Privatpersonen unter<br />

Mitwirkung der <strong>Stadt</strong>.<br />

ZKM | Zentrum für Kunst <strong>und</strong> Medientechnologie<br />

Der Gr<strong>und</strong>gedanke zur Schaffung e<strong>in</strong>es ZKM 78 entstand <strong>in</strong> Gesprächen zwischen<br />

den beiden Ideengebern Michael Heck, <strong>Kultur</strong>referent der <strong>Stadt</strong> Karlsruhe, <strong>und</strong><br />

Manfred Reichert, Gründer <strong>und</strong> Leiter des Ensemble 13, zu Anfang der achtziger<br />

Jahre. Er wurde konkretisiert, als das Land BW 1984 das <strong>Stadt</strong>qualitätsprogramm<br />

auflegte, aus dessen Mitteln e<strong>in</strong> Betrag von 52 MDM auf die <strong>Stadt</strong> Karlsruhe<br />

entfiel. <strong>Stadt</strong>spitze <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>derat erkannten rasch die Chancen, die dar<strong>in</strong><br />

lagen, das städtische <strong>Kultur</strong>angebot mit der auf die neuen Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsmedien <strong>und</strong> ihre wirtschaftlichen Anwendungen h<strong>in</strong> orientierten<br />

Ausrichtung der Technologie<strong>Region</strong> zu verknüpfen <strong>und</strong> so zugleich e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

dazu zu leisten, die <strong>in</strong> den achtziger Jahren <strong>in</strong> der Gesellschaft der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

– wegen der militärischen Vorgeschichte der neuen Medien – verbreitete<br />

Technikangst, ja Technikfe<strong>in</strong>dlichkeit zu überw<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>derätliche Kunst- <strong>und</strong> Medienkommission wurde gegründet <strong>und</strong><br />

durch Vertreter der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe (TH) sowie des<br />

Landes verstärkt. Fachkompetente Beraterkommissionen wurden e<strong>in</strong>berufen. Die<br />

Arbeitsergebnisse dieser Gremien wurden im „Konzept 88“ (<strong>Stadt</strong> Karlsruhe 1988)<br />

zusammengeführt, das der Karlsruher Geme<strong>in</strong>derat im Mai 1988 mit großer<br />

Mehrheit verabschiedete. Im Juni 1989 gründeten Land <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong> geme<strong>in</strong>sam das<br />

ZKM als Stiftung öffentlichen Rechts. Im gleichen Jahr wurde He<strong>in</strong>rich Klotz als<br />

Gründungsvorstand berufen. Er ergänzte das Konzept 88 durch die Vorschläge,<br />

dem ZKM e<strong>in</strong> Museum für Gegenwartskunst (heute: MNK | Museum für Neue<br />

Kunst im ZKM) anzugliedern, das die Entwicklung der Künste h<strong>in</strong> zur Medienkunst<br />

78 Zu den Details s. Funck, Heck (i. V.).

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