KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...

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In den Finanzierungsquellen der Museumsarbeit haben sich seit 1987 für die
Landeseinrichtungen bedeutende Strukturverschiebungen ergeben. Der erhebliche
Anstieg der Haushaltsbelastungen haben das Land dazu bewogen, in den Rahmenbedingungen
der Kulturförderung im 21. Jahrhundert (s. BW 2000, S. 39) nur
noch die Gewährleistung einer dauerhaft ausreichenden Grundfinanzierung der
staatlichen Museen festzulegen. Die Aufwendungen für den Erwerb von Sammlungsgegenständen
können zwar zusätzlich aus Mitteln des Zentralfonds für
Anschaffungen von Spitzenwerken für die staatlichen Kunstsammlungen sowie aus
Mitteln der Museumsstiftung BW unterstützt werden. Darüber hinaus wurde im
Haushalt des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst ein Sonderetat
für die großen Landesaustellungen errichtet (z. B. für 2007 mit 3,5 M€ dotiert).
Gemäß den Leitlinien der Kunstpolitik in BW müssen sich aber die Museen „zur Ergänzung
der staatlichen Grundfinanzierung ... in erhöhtem Maße um die Einwerbung
finanzieller, personeller und Sachunterstützung von privater Seite bemühen“.
Dies trifft auch auf die Ausgaben für die Landesausstellungen zu. Das Kunstministerium
strebt bei diesen Ausstellungen an, dass rund ein Drittel der Kosten über
Eintrittskarten, Sponsoring und Merchandising abgedeckt wird (BNN, 19. 6. 2007).
Tabelle 3.12 Ausgewählte Museen in Karlsruhe: Finanzierungsquellen 1987 bis 2002
1987
EinZuschussnahmenbedarf in %
EinZuschussEinZuschussnahmenbedarfnahmenbedarf in % in %
Staatliche Einrichtungen
Badisches Landesmuseum Karlsruhe 3,0% 97,0% 3,3% 96,7% 22,9% 77,1%
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 7,0% 93,0% 2,2% 97,8% 31,5% 68,5%
Staatliches Museum für Naturkunde 2,0% 98,0% 15,6% 84,4% 21,1% 78,9%
Kommunale Einrichtungen
Städtische Galerie Karlsruhe 10,0% 90,0% 3,8% 96,2% 2,0% 98,0%
Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais 3,0% 97,0% 0,0% 100,0% 1,9% 98,1%
Pfinzgaumuseum 10,0% 90,0% • • 4,7% 95,3%
Unabhängige Einrichtungen 1
1992 2002
47,0% 53,0% • • 34,0% 66,0%
Baden-Baden
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden • • • • 26,9% 73,1%
1 Museum für Literatur am Oberrhein, Badischer Kunstverein; in 1987: zusätzlich Verkehrsmuseum und Rechtshistorisches Museum
Quelle: Dziembowska-Kowalska, Funck, Robertson-Wensauer 1995/96; Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden Jg. 1993; Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Tabelle 3.12 zeigt, dass in Konsequenz dessen die Bedeutung der eigenen
Einnahmen für die Finanzierung der laufenden Ausgaben aller (erfassten) Landesmuseen
für das Jahr 2002 im Vergleich zu 1987 (und 1992) stark angestiegen ist
(von 2 bis 7% auf 21 bis 32%). Auch der Einnahmenanteil der Staatlichen
Kunsthalle Baden-Baden liegt, mit 26,9%, innerhalb dieses Rahmens. Zu den
Einnahmen zählen dabei die betriebseigenen Einnahmen aus dem Verkauf von
Eintrittskarten, Katalogen und ähnlichem, aber auch die Mitgliedsbeiträge im Fall
von eingetragenen Vereinen sowie die Spenden von Privat- oder Rechtspersonen.
Karlsruhe: Kulturwirtschaftsbericht II