KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...

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Professoren der Karlsruher Kunstakademie; jährlich wird der Hanna-Nagel-Preis
für herausragende Künstlerinnen aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe vergeben.
Die vorbildliche Arbeit des Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe ebenso wie
die der Pamina-Volkshochschule in Wissembourg und die Kooperation der
Universitäten von Basel und Mulhouse bis Karlsruhe im Verbund der Oberrheinischen
Universitäten im Rahmen des EUCOR-Programms der EU stärken das
Bewusstsein der grenzüberschreitenden Zusammengehörigkeit im Oberrheinraum.
Auch die – letztlich allerdings ja ergebnislos gebliebenen – Bemühungen um
eine gemeinsame Kulturhauptstadtbewerbung 2010 Karlsruhe-Strasbourg sind hier
zu nennen 123 : Möglicherweise ließen sich einige der im Bericht der seinerzeitigen
Arbeitsgruppe (s. dort, Anlage 6.1) aufgeführten Wissenschafts-, Kultur- und
Kunstprojekte, fokussiert auf das hier vorgeschlagene Kulturprofil, im Rahmen
einer auf den Pamina-Raum erweiterten KulturRegion neu konzipieren.
Recht und Kultur
Hervorzuheben ist ferner die kulturelle Funktion des Rechtssystems im demokratischen
Staat, die Bedeutung der Herstellung einer grenzübergreifenden Gemeinsamkeit
der Werte in allen Lebensbereichen der europäischen Staatengemeinschaft
und die Fruchtbarkeit, die in diesem Prozess des Zusammenwachsens aus
dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Erfahrungshintergründe erwächst.
Dies ist in dem internationalen Kongress „Judging Values – Werturteile“ deutlich
geworden, der 2007, während der deutschen EU-Präsidentschaft, in Zusammenarbeit
mit der Kulturstiftung des Bundes unter der Schirmherrschaft der Hohen
Gerichte stattfand und über die nationalen Grenzen hinaus Interesse und Anerkennung
erfahren hat. Das mit dem Kongress zeitlich verbundene Festival „Nacht des
Rechts“ hat eine starke Beteiligung der Kulturinstitutionen und eine große
Resonanz beim interessierten Publikum gefunden – ein deutlicher Nachhall
dessen, dass die Kulturhauptstadtbewerbung Karlsruhes zu dem Themenkreis
„Recht und Gerechtigkeit als Grundlagen der Kultur im zusammenwachsenden
Europa“ als einen nachhaltigen Effekt bereits eine Stärkung des Zusammenhalts
unter den kulturellen Institutionen der Stadt bewirkt hatte.
Das Thema Recht als Grundlage der Kultur soll inhaltlich auch in Zukunft für
erfolgversprechende Projekte stehen. So ist geplant 124 , in zweijährlicher Folge
sowohl jeweils einen anspruchsvollen Kongress als auch das Festival „Nacht des
Rechts“ durchzuführen. In den dazwischen liegenden Jahren sollen themenrelevante
Workshops mit den regionalen Bildungseinrichtungen stattfinden. Ferner ist
die Fortschreibung des auf dem Karlsruher Privilegienbrief von 1715 beruhenden
Europäischen Stadtbriefs 2010 vorgesehen, um eine Annäherung der Bürger an
die Rechtsthematik und an die im 21. Jahrhundert lebendigen Identitätsfaktoren
der europäischen Stadt zu erleichtern. Bereits 2005 wurde in Karlsruhe der „Platz
der Grundrechte“ eingeweiht.
123 S. Bericht der Arbeitsgruppe Kultur Strasbourg - Karlsruhe: Laboratorium der grenzüberschreitenden
europäischen Kooperation, 2002.
124 Ob allerdings für eine Fortführung der Kongress- und Festivalreihe wieder die Unterstützung
der Bundeskulturstiftung gewonnen werden kann, ist derzeit offen.