KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...
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<strong>und</strong> Ausgründungen. Dazu hier e<strong>in</strong> Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit <strong>und</strong><br />
zwei Beispiele zu Planungen für die nahe Zukunft, alle aus Karlsruhe.<br />
Museum beim Markt<br />
Das 1993 als Zweigstelle des Badischen Landesmuseums eröffnete Museum beim<br />
Markt zeigt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Sammlungen <strong>und</strong> Wechselausstellungen zur Angewandten<br />
Kunst seit 1900 viele hervorragende Beispiele regional geprägter Ausdrucksformen<br />
des deutschen, französischen <strong>und</strong> anglo-amerikanischen Jugendstils sowie des<br />
französischen Art Déco bis h<strong>in</strong> zum zeitgenössischen europäischen Kunsthandwerk.<br />
Zur Jugendstilsammlung des Museums gehören auch Arbeiten herausragender<br />
Karlsruher <strong>und</strong> badischer Künstler, wie Hermann Bill<strong>in</strong>g 84 <strong>und</strong> Max Laeuger.<br />
Schon wenige Jahre nach der Gründung hat der International Herald Tribune das<br />
Museum beim Markt als e<strong>in</strong>en „Geheimtip“ (Galloway 1998) gewürdigt.<br />
Alter Schlachthof | Kreativpark Ostaue<br />
Bereits zu Beg<strong>in</strong>n der neunziger Jahre wurden erste Überlegungen zur Erarbeitung<br />
neuer städtebaulicher Perspektiven für den Bereich Ostauepark-Schlachthof angestellt.<br />
Die Ideen verdichteten sich <strong>und</strong> wurden weiterentwickelt, nachdem mit dem<br />
E<strong>in</strong>zug des soziokulturellen Zentrums Tollhaus <strong>in</strong> die alte Viehhalle im Herbst 1992<br />
erfolgreich der Anfang der Umgestaltung des Schlachthofgeländes e<strong>in</strong>geläutet war.<br />
Mit dem Vorschlag, das Schlachthofareal durch Ergänzung der denkmalgeschützten<br />
Altbauten mit e<strong>in</strong>er zweckgerechten Neubebauung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Ort für<br />
kulturelle E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> kulturelle Darbietungen, für Künstler, Kunsthandwerk,<br />
kulturnahes Gewerbe <strong>und</strong> Firmen aus den creative <strong>in</strong>dustries umzuwandeln,<br />
bewarb sich Karlsruhe 2002 als Standort für die durch das Land neu zu gründende<br />
Popakademie (<strong>Stadt</strong> Karlsruhe 2002).<br />
Nachdem die Wahl des Landes statt auf Karlsruhe auf Mannheim als Sitz der<br />
Popakademie gefallen war, wurde die Gr<strong>und</strong>idee des Kreativparks Ostaue als<br />
e<strong>in</strong>es um e<strong>in</strong> Internationales <strong>Kultur</strong>haus zentrierenden neuen <strong>Stadt</strong>quartiers als e<strong>in</strong><br />
Leitprojekt <strong>in</strong> die <strong>Kultur</strong>hauptstadtbewerbung 2010 aufgenommen (Projektteam<br />
<strong>Kultur</strong>hauptstadt 2004). Obwohl auch diese Bewerbung erfolglos blieb, beschloss<br />
die <strong>Stadt</strong> Karlsruhe, an der Umwandlung des Alten Schlachthofs <strong>in</strong> den Kreativpark<br />
Ostaue als e<strong>in</strong>es kultur- <strong>und</strong> stadtentwicklungspolitischen Leitprojektes festzuhalten.<br />
Als solches ist es <strong>in</strong> den Masterplan 2015 <strong>in</strong>tegriert worden (<strong>Stadt</strong><br />
Karlsruhe 2007): E<strong>in</strong>e zukunftsträchtige Idee übersteht viele Rückschläge.<br />
E<strong>in</strong>e Gruppe von <strong>in</strong>teressierten Nutzern <strong>und</strong> engagierten Planern, zusammengeschlossen<br />
<strong>in</strong> der AG Kreativpark Ost, hat von Anfang an ihre Ideen <strong>und</strong><br />
Vorschläge beigesteuert. Sie arbeitet auch heute mit der für die planungsrechtliche<br />
Vorbereitung <strong>und</strong> die fachliche Betreuung der baulichen Umsetzung verantwortlichen<br />
städtischen Institution, der Karlsruher Fächer GmbH, vertrauensvoll<br />
zusammen. Die Übernahme der alten Schlachthofgaststätte als Veranstaltungsort<br />
durch den Jazzclub im April 2007 setzt e<strong>in</strong> Zeichen für die schrittweise<br />
Verwirklichung des Konzeptes. 2009 wird der Live-Musikclub Substage Rockrampe<br />
e. V. e<strong>in</strong> weiteres der denkmalgeschützten Gebäude übernehmen.<br />
84 Auf dessen architektonische Arbeiten <strong>in</strong> diesem Bericht mehrfach h<strong>in</strong>gewiesen wird (s.<br />
oben, TZ II, sowie unten UA 3.1.4, TZ III).<br />
Karlsruhe: <strong>Kultur</strong>wirtschaftsbericht II