KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...
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Als weitere Beispiele privaten Engagements, mit etwas anderer Zielrichtung,<br />
können die Benefizreihen bzw. -konzerte des Fre<strong>und</strong>eskreises der Hochschule, der<br />
Karlsruher Lions, des ZONTA-Clubs Karlsruhe sowie die jährlich etwa 60<br />
Musikabende des Vere<strong>in</strong>s Live Music Now Oberrhe<strong>in</strong> genannt werden, die im<br />
Rahmen der Yehudi Menuh<strong>in</strong>-Förderung veranstaltet werden. Die <strong>in</strong> diesem<br />
Rahmen organisierten Konzerte sollen nicht nur den hierzu speziell ausgewählten<br />
Nachwuchskünstlern Auftrittserfahrungen vermitteln, sondern gleichzeitig<br />
Menschen <strong>in</strong> bedrückenden Lebenssituationen Hilfe se<strong>in</strong> <strong>und</strong> Freude bereiten: Die<br />
e<strong>in</strong>trittsfreien Veranstaltungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen wie Krankenhäusern,<br />
Altenheimen <strong>und</strong> Gefängnissen im Raum Karlsruhe-Baden-Baden statt.<br />
Die hochschuleigenen Ensembles <strong>und</strong> Solisten geben aber auch zahlreiche<br />
Konzerte (2005: 101) außerhalb des engeren Karlsruher Raumes. Dies ist<br />
Ergebnis e<strong>in</strong>er erfolgreichen Zusammenarbeit mit verschiedenen öffentlichen <strong>und</strong><br />
privaten Institutionen <strong>und</strong> Betrieben wie Kurverwaltungen, Kl<strong>in</strong>iken, Musikschulen,<br />
<strong>Kultur</strong>r<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Galerien.<br />
Mit ihren Konzertaktivitäten versteht sich die HfM gr<strong>und</strong>sätzlich als besondere<br />
E<strong>in</strong>richtung der lokalen <strong>und</strong> regionalen Musikszene. Im Bereich der E-Musik kommt<br />
dem Bildungsauftrag der öffentlichen Hochschule e<strong>in</strong>e immense Bedeutung vor<br />
allem dann zu, wenn es darum geht, schwerer zugängliche Kunstformen oder<br />
neueste Musikrichtungen zu präsentieren. Bei ihrer Programmgestaltung fühlt sich<br />
die Hochschule auch verpflichtet, e<strong>in</strong>en Beitrag zur kulturellen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />
Entwicklung der erweiterten <strong>Region</strong> zu leisten: Als ihr E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />
betrachtet sie die Bürgerschaft Nordbadens, der Südpfalz <strong>und</strong> des Nordelsass.<br />
III<br />
Das Potential der klassischen Musikkultur Karlsruhes wird auch entscheidend<br />
durch die Konzertaktivitäten der Kirchen mitgeprägt (2005: ca. 50 Konzerte mit<br />
nahezu 22T Besuchern, s. Tab. 2.7). Dieses bemerkenswert starke Engagement<br />
der Kirchen <strong>in</strong> der <strong>Region</strong> geht vor allem auf den hohen Stellenwert der Musikpflege<br />
<strong>in</strong> der protestantischen Tradition zurück: Die Kirchen verfügen über hervorragende<br />
räumliche <strong>und</strong> <strong>in</strong>strumentale Vorrausetzungen – Orgeln –, um solche<br />
Aktivitäten durchzuführen. Vier Haupt- bzw. Pfarrkirchen <strong>in</strong> Karlsruhe s<strong>in</strong>d mit<br />
hauptberuflichen Kantorenstellen ausgestattet (drei protestantische [<strong>Stadt</strong>kirchen<br />
Karlsruhe <strong>und</strong> Durlach <strong>und</strong> Christus-Kirche] <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e katholische Kirche [St.<br />
Stephan: verfügt über e<strong>in</strong>e 75%-A-Kirchenmusikstelle]) <strong>und</strong> nehmen die Aufgabe<br />
wahr, geistliche Musik auch <strong>in</strong> öffentlichen Konzerten zu pflegen. Bei diesen<br />
Kirchen bestehen 14 Chöre (5 K<strong>in</strong>derchöre, 2 Jugendchöre, 7 Erwachsenenchöre<br />
<strong>und</strong> 3 Instrumentalkreise). Darunter bef<strong>in</strong>den sich Chöre bzw. Musikgruppen, die<br />
als semi-professionell e<strong>in</strong>gestuft werden können, weil sie mehrheitlich professionell<br />
ausgebildete Sänger bzw. Musiker <strong>in</strong> ihren Reihen haben, die aber das S<strong>in</strong>gen<br />
nicht hauptberuflich ausüben.<br />
Die f<strong>in</strong>anzielle Hauptverantwortung für den Konzertbetrieb liegt bei den Kirchen<br />
selbst. 67% der Aufwendungen werden im Durchschnitt aus eigenen Mitteln<br />
(Konzerte<strong>in</strong>nahmen <strong>und</strong> Kirchenmitteln) gedeckt. 15,5% der E<strong>in</strong>nahmen werden<br />
durch E<strong>in</strong>werbung von Privatmitteln (Förderkreis, Sponsoren, sonstige Drittmittel)<br />
geleistet. Die Konzertarbeit der Kantoreien <strong>und</strong> der <strong>in</strong> ihrem Umfeld stehenden<br />
Konzertchöre bzw. Konzertmusikgruppen wird seitens der Kommune im Rahmen