KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...
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W<strong>in</strong>termusik, Musik auf dem 49ten<br />
Als herausragende Events im Bereich der neuen Musik s<strong>in</strong>d die Festivals<br />
„W<strong>in</strong>termusik“ <strong>und</strong> „Musik auf dem 49ten“ zu nennen, die sich seit Anfang der 80er<br />
Jahre als feste, zu den künstlerisch anspruchvollsten jährlichen Programmpunkten<br />
des Karlsruher Kunstlebens gehörig, etabliert haben. Die W<strong>in</strong>termusik porträtierte<br />
seit 1980 jeweils e<strong>in</strong>en Komponisten – unter ihnen die großen Namen der<br />
zeitgenössischen Musik: John Cage, Hans-Joachim Hespos, Arvo Pärt, Wolfgang<br />
Rihm, Iannis Xenakis. Seit 1983 fand daneben jeweils im Herbst die Musik auf dem<br />
49ten statt, die thematisch konzipiert ist.<br />
Beide Festivals konzentrieren sich auf jeweils wenige Tage. Die Konzerte<br />
haben schon früh überregionale Ausstrahlung gewonnen. Sie werden durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
Karlsruhe, dem Wohnsitz des Leiters, Professor Manfred Reichert, firmierende<br />
Kammermusikgruppe, das „Ensemble 13“ veranstaltet; dessen – teilweise<br />
wechselnde – Mitglieder, hoch qualifizierte Konzertmusiker, Dozenten oder frei<br />
schaffende Künstler aus verschiedenen Städten Deutschlands s<strong>in</strong>d. 1973 wurde<br />
das Ensemble von Manfred Reichert, damals noch Redakteur <strong>in</strong> der<br />
Musikabteilung des Südwestfunks Baden-Baden, gegründet – mit 13 Gründungsmitgliedern,<br />
daher der Name – alles Streicher des SWF-S<strong>in</strong>fonieorchesters, die<br />
aus Liebe zur Neuen Musik sich zusätzlich engagieren wollten. Diese Initiative hat<br />
sich zu e<strong>in</strong>em Pool von 25 Instrumentalisten entwickelt. Zu den Veranstaltungen<br />
werden jeweils noch weitere Musiker verpflichtet.<br />
Das Ensemble f<strong>in</strong>anziert sich durch Konzerte<strong>in</strong>nahmen <strong>und</strong> die Erstellung von<br />
vielfach mit Preisen ausgezeichneten CD- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funkproduktionen. Es erhält im<br />
Jahr 2005 e<strong>in</strong>e kommunale Förderung <strong>in</strong> Höhe von 45T€. Altersgründe <strong>und</strong> die<br />
E<strong>in</strong>schränkung der öffentlichen Förderung führen nach fast fünfzig Festivals zur<br />
E<strong>in</strong>stellung beider Reihen. Im Herbst 2007 hat die letzte W<strong>in</strong>termusik<br />
stattgef<strong>und</strong>en.<br />
We<strong>in</strong>gartner Musiktage Junger Künstler<br />
Gründer der Musiktage Junger Künstler <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt We<strong>in</strong>garten war<br />
1980 der Trompeter Re<strong>in</strong>hold Friedrich – damals selbst noch <strong>in</strong> jugendlichem Alter,<br />
1983 bis 1999 dann Solotrompeter beim Radio-S<strong>in</strong>fonie-Orchester Frankfurt, seit<br />
1989 Professor an der Karlsruher Hochschule für Musik, kürzlich von e<strong>in</strong>er<br />
Musikzeitschrift (sonic-Magaz<strong>in</strong> für Musik <strong>und</strong> traditionelles Instrumentarium [1. 5.<br />
2005]) zum „Trompeteridol Nummer E<strong>in</strong>s“ erklärt. Ihm folgten <strong>in</strong> der Leitung der<br />
Musiktage von 1996 bis 2006 Jörg-Wolfgang Jahn, Professor für Viol<strong>in</strong>e <strong>und</strong><br />
Kammermusik an der Karlsruher Hochschule, <strong>und</strong> seither Anton Steck, Professor<br />
für Barockviol<strong>in</strong>e an der Staatlichen Hochschule Tross<strong>in</strong>gen. Die Aufgabe der<br />
Musiktage wird dar<strong>in</strong> gesehen, besonders talentierten jungen Musiker<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
Musikern e<strong>in</strong>en öffentlichen Aufführungsort zu bieten <strong>und</strong> gleichzeitig das<br />
<strong>Kultur</strong>leben der <strong>Stadt</strong> mit e<strong>in</strong>em <strong>Kultur</strong>ereignis zu bereichern, das nicht nur örtlich<br />
<strong>und</strong> regional, sondern auch überregional wahrgenommenen wird. In der Tat s<strong>in</strong>d<br />
viele der jungen Künstler <strong>in</strong>zwischen zu <strong>in</strong>ternational bekannten Namen geworden.<br />
Die Musiktage werden von e<strong>in</strong>em e. V. getragen. Sie fanden zunächst<br />
zweijährlich <strong>und</strong> seit 1991 jährlich über etwa zwei bis drei Wochen jeweils im<br />
Herbst statt. Zur F<strong>in</strong>anzierung tragen das Land <strong>und</strong> die Geme<strong>in</strong>de (2004: 5T€) <strong>in</strong><br />
bescheidenem Umfang bei, vor allem aber örtliche <strong>und</strong> überörtliche Sponsoren.<br />
Die Kommune erbr<strong>in</strong>gt darüber h<strong>in</strong>aus logistische Leistungen <strong>und</strong> stellt, geme<strong>in</strong>-<br />
Karlsruhe: <strong>Kultur</strong>wirtschaftsbericht II