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KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...

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Besonders eng ist die TRK <strong>in</strong> die Entwicklung digitaler <strong>in</strong>formationstechnischer<br />

Verfahren <strong>und</strong> deren praktische Umsetzung e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. So gestaltet sie das<br />

Kommunikationszeitalter aktiv mit. Davon kann auch das <strong>Kultur</strong>leben nicht<br />

unbee<strong>in</strong>flusst bleiben, vielmehr gilt es, dieses Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal für die <strong>Kultur</strong><br />

fruchtbar zu machen: Die <strong>Kultur</strong> kann Fragen, die von den technikbed<strong>in</strong>gten gesellschaftlichen<br />

Umbrüchen aufgeworfen werden, neu formulieren. Sie kann die neuen<br />

Problemfelder kreativ darstellen, sie kann Antworten, Lösungen entwerfen <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en gesellschaftlichen Diskurs tragen.<br />

Damit wird zugleich die Ause<strong>in</strong>andersetzung des E<strong>in</strong>zelnen mit se<strong>in</strong>er veränderten<br />

Lebenswelt angestoßen. Diesen Prozess auszulösen ist die wichtigste Aufgabe<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Kultur</strong>, die sich <strong>in</strong> der Mitte des modernen Lebens positionieren will. Jeder<br />

<strong>Kultur</strong>bereich ist dabei gefordert, jeder Adressatenkreis wird davon berührt.<br />

Und es kommt h<strong>in</strong>zu: Mit dieser Profilsetzung wird die bereits e<strong>in</strong>geführte<br />

„Erkennungsmarke“ TRK | Technologie<strong>Region</strong> Karlsruhe auf die <strong>Kultur</strong> ausgedehnt<br />

<strong>und</strong> so <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en breiteren, noch überzeugenderen Kontext gestellt. Das bedeutet<br />

e<strong>in</strong>e Stärkung der Marke selbst als des Erkennungszeichens für e<strong>in</strong>e europäische<br />

Zukunftsregion, bewirkt damit zugleich aber auch e<strong>in</strong>e Attraktivitätssteigerung für<br />

die kulturellen Angebote selbst <strong>und</strong> die an ihrer Erstellung beteiligten e<strong>in</strong>zelnen<br />

<strong>Kultur</strong><strong>in</strong>stitutionen.<br />

Es sei aber auch darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass es <strong>in</strong> der <strong>Region</strong> bereits Ausprägungen<br />

<strong>und</strong> Ansätze gibt, auf denen die vorgeschlagene kulturelle Profilierung<br />

aufbauen kann. So wird die Interaktion von <strong>Kultur</strong> <strong>und</strong> Kunst mit dem Lebens- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsbereich Forschung <strong>und</strong> Wissenschaft für das Gebiet der Neuen<br />

Medien vom ZKM | Zentrum für Kunst <strong>und</strong> Medientechnologie Karlsruhe <strong>in</strong> vorbildlicher<br />

Weise repräsentiert. Für die weiteren Forschungs- <strong>und</strong> Wissensbereiche,<br />

welche die <strong>Region</strong> prägen <strong>und</strong> die – wie erwähnt – im KIT, <strong>in</strong> den weiteren<br />

Forschungse<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Forschungsabteilungen großer <strong>und</strong> mittelständischer<br />

Unternehmen ihren Platz f<strong>in</strong>den, stellt die künstlerische Umsetzung<br />

aber e<strong>in</strong>e noch wenig angenommene, gleichwohl wichtige Herausforderung dar.<br />

U. a. gilt das für Nanotechnologie, Robotik, Umwelt- <strong>und</strong> Energietechnik, Mobilitätsforschung<br />

<strong>und</strong> -technik.<br />

E<strong>in</strong> beispielhafter Ansatz für den Bereich Nanotechnologie könnte liegen <strong>in</strong> dem<br />

Projekt Audio-Biosphäre für mikroakustische Tierstimmen <strong>und</strong> Naturklänge des<br />

Künstlerpaares Sab<strong>in</strong>e Schäfer-Joachim Krebs, das 2008 im subRaum des<br />

ZKM_Kubus verwirklicht wird.<br />

Zu er<strong>in</strong>nern ist ferner daran, dass viele Ausstellungsstücke der so überaus<br />

erfolgreichen Ausstellung „Vor 12.000 Jahren <strong>in</strong> Anatolien“ des Badischen Landesmuseums<br />

den Orig<strong>in</strong>alen mit mikrotechnischen Verfahren nachgebaut waren.<br />

Seit den Tagen des Freiherrn von Drais <strong>und</strong> des Karl Benz verb<strong>in</strong>det sich der<br />

Name Karlsruhe mit Mobilitätsforschung <strong>und</strong> -technik. Heute steht die Entwicklung<br />

von Verkehrsnetz- <strong>und</strong> Logistiksystemen im Vordergr<strong>und</strong> der Forschung, der Bau<br />

von Straßenlastfahrzeugen bildet e<strong>in</strong>en wichtigen <strong>Wirtschaft</strong>szweig <strong>in</strong> der <strong>Region</strong>,<br />

die Position Karlsruhes <strong>in</strong> der „Magistrale für Europa“ hat zentrale Bedeutung im<br />

transeuropäischen Schienennetz. Die kulturell-künstlerische Verarbeitung dieser<br />

Fakten steht aber bisher aus.<br />

Und früher noch, <strong>in</strong> der ersten Hälfte des 19 Jahrh<strong>und</strong>erts, hat Johann Gottfried<br />

Tulla die Rhe<strong>in</strong>-Begradigung angestoßen <strong>und</strong> zum großen Teil verwirklicht. Seither

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