KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...
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dokumentieren sollte, <strong>und</strong> <strong>in</strong> räumlicher Nachbarschaft <strong>und</strong> – teilweise – <strong>in</strong> personeller<br />
Übere<strong>in</strong>stimmung e<strong>in</strong>e HfG | Hochschule für Gestaltung zu gründen, mit der<br />
das ZKM <strong>in</strong> Lehre <strong>und</strong> Forschung <strong>in</strong>teragieren könnte.<br />
E<strong>in</strong> Jahrzehnt lang, beg<strong>in</strong>nend 1988, residierten die ersten ZKM-Arbeitsgruppen<br />
mit ihren Projekten <strong>und</strong> Ausstellungsaktivitäten, den Multimedialen, <strong>in</strong> Provisorien:<br />
zunächst im Alten Wasserwerk <strong>in</strong> Durlach, dann <strong>in</strong> der alten Brauerei <strong>in</strong> Grünw<strong>in</strong>kel<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em aufgegebenen Werksgelände nahe der Innenstadt. 1992 beschloss<br />
der Karlsruher Geme<strong>in</strong>derat, als Domizil für das ZKM nicht den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong>ternationalen Architekturwettbewerb preisgekrönten Entwurf e<strong>in</strong>es Medienwürfels<br />
südlich des Hauptbahnhofs zu errichten – der trotz erheblicher Reduktion der<br />
ursprünglich geplanten Dimensionen die Baukostenschätzungen immer noch<br />
deutlich überschritten hätte –, sondern statt dessen den riesigen, leerstehenden<br />
<strong>und</strong> abbruchbedrohten Hallenbau A der Industriewerke Karlsruhe-Augsburg auszubauen,<br />
<strong>in</strong> dem neben dem ZKM auch die HfG <strong>und</strong> die Städtische Galerie unbeengt<br />
untergebracht werden konnten. Hier, <strong>in</strong> den Lichthöfen des noch unrenovierten<br />
Gebäudes, wurde schon im Herbst 1993 die Multimediale 3 abgehalten. Am 18.<br />
Oktober 1997 nahm das ZKM se<strong>in</strong>e Tätigkeit im renovierten Hallenbau auf (ebenso<br />
die Städtische Galerie, die HfG folgte 2001). Und bereits 1998 trat He<strong>in</strong>rich Klotz<br />
von se<strong>in</strong>er Funktion als Vorstand des ZKM krankheitshalber zurück, blieb aber<br />
Leiter des MNK, <strong>in</strong> das er die Sammlungsbestände privater baden-württembergischer<br />
Kunstsammler <strong>in</strong>tegrieren sollte. Er starb im folgenden Jahr.<br />
Am 1. 1. 1999 hat, nach e<strong>in</strong>stimmiger Wahl durch den Stiftungsrat, Peter<br />
Weibel die Funktion des Vorstandes übernommen <strong>und</strong> seither das ZKM zu hoher<br />
<strong>in</strong>ternationaler Anerkennung geführt.<br />
Festspielhaus Baden-Baden<br />
Das Festspielhaus, 1998 eröffnet, umfasst 2.500 Plätze, die an jährlich etwa 120<br />
Veranstaltungstagen zu <strong>in</strong>sgesamt rd. 70% ausgelastet s<strong>in</strong>d. Etwa 80 der<br />
Vorstellungen gelten den Bereichen der klassischen Konzertmusik, der Oper <strong>und</strong><br />
dem Ballett, die weiteren dem gehobenen Enterta<strong>in</strong>ment.<br />
Das Haus wird <strong>in</strong> der Rechtsform e<strong>in</strong>er gGmbH betrieben, deren Eigentümer<strong>in</strong><br />
die im Jahre 2000 von fünf engagierten Musikfre<strong>und</strong>en gegründete private<br />
geme<strong>in</strong>nützige <strong>Kultur</strong>stiftung Festspielhaus Baden-Baden ist. Die <strong>Stadt</strong> Baden-<br />
Baden hat vor der Stiftungsgründung e<strong>in</strong>e Anschubf<strong>in</strong>anzierung geleistet, hält<br />
jedoch ke<strong>in</strong>e Stiftungsanteile mehr. Die Zahl der privaten Stifter (<strong>und</strong> Stifterpaare)<br />
ist seither auf nahezu zwanzig angestiegen. Öffentliche Mittel werden für die<br />
Deckung der laufenden Betriebsausgaben nicht <strong>in</strong> Anspruch genommen 79 .<br />
Dagegen steht die Immobilie des Festspielhauses im Eigentum e<strong>in</strong>es<br />
Leas<strong>in</strong>gfonds der L-Bank. Die Leas<strong>in</strong>ggebühr wird je zur Hälfte von <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Land<br />
getragen. Der Restwert des Gebäudes soll im Jahr 2020 von der <strong>Stadt</strong> Baden-<br />
Baden übernommen werden.<br />
79 Zu weiteren E<strong>in</strong>zelheiten s. unten, UA 3.1.4, TZ II.<br />
Karlsruhe: <strong>Kultur</strong>wirtschaftsbericht II