KARLSRUHE: Kultur und Wirtschaft in Stadt und Region ...
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Sehr beachtliche E<strong>in</strong>nahmen erzielen aber auch andere <strong>Kultur</strong>bereiche, so<br />
<strong>in</strong>sbesondere die kommunal getragenen Museen, Sammlungen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />
(Abschn. 32) <strong>und</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen (Abschn. 35 u. 36) sowie, als Sonderfall<br />
für Karlsruhe, der Bereich Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung (Abschn. 31), <strong>in</strong> dessen<br />
Rahmen das ZKM über die Verpachtung bzw. Vermietung von Sondere<strong>in</strong>richtungen<br />
E<strong>in</strong>nahmen deutlich jenseits der Millionengrenze erwirtschaftet (s. auch<br />
unten, UA 3.1.3, TZ III, Tab. 3.15).<br />
IV<br />
In jedem Fall zeigen all diese Zahlen <strong>in</strong> großer Deutlichkeit die konstitutive<br />
Funktion der Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten für das <strong>Kultur</strong>leben <strong>in</strong> unseren<br />
Städten, speziell auch <strong>in</strong> der <strong>Kultur</strong><strong>Region</strong> Karlsruhe. Für die tatsächliche<br />
Belastung der kommunalen Haushalte für die <strong>Kultur</strong> s<strong>in</strong>d aber letztlich die Zahlen<br />
der Zuschussbedarfe maßgebend, die sich durch Saldierung der Ausgaben mit den<br />
E<strong>in</strong>nahmen aus Landeszuschüssen <strong>und</strong> eigenen Erlösen (sowie gegebenenfalls<br />
Sponsorenmitteln) errechnen. Dazu s<strong>in</strong>d für den Zeitraum 1991 bis 2004 e<strong>in</strong>ige<br />
Angaben <strong>in</strong> Tabelle 3.3 zusammengestellt.<br />
Es zeigt sich, dass von den knapp 67 M€ an Zuschussbedarfen für die<br />
<strong>Kultur</strong>haushalte der Mitgliedskommunen der <strong>Kultur</strong><strong>Region</strong> Karlsruhe im Jahr 2004,<br />
wie nicht anders zu erwarten, mit 47,8 M€ etwas mehr als 70% auf den Verwaltungshaushalt<br />
der <strong>Stadt</strong> Karlsruhe entfallen. Für die e<strong>in</strong>zelnen Mitgliedsstädte<br />
fallen die Anteile des Zuschussbedarfs an den jeweiligen Ausgaben, gewissermaßen<br />
spiegelbildlich zu den erzielten Erlösen, sehr unterschiedlich aus: Sie<br />
liegen (für 2004) zwischen 94,9% für Rhe<strong>in</strong>stetten <strong>und</strong> 36,7% für Baden-Baden.<br />
Die Anteilsziffer für Karlsruhe beträgt 89,8%. Der Anteil der <strong>Kultur</strong>ausgaben am<br />
gesamten Verwaltungshaushalt der jeweiligen Mitgliedsstadt liegt <strong>in</strong> Karlsruhe mit<br />
5,4% am höchsten, am niedrigsten <strong>in</strong> Stutensee mit 0,7%. Im Zeitablauf s<strong>in</strong>d die<br />
Anteilsziffern jeweils bemerkenswert konstant geblieben – die haushaltsmäßige<br />
Wertschätzung der <strong>Kultur</strong> hat sich also nicht gr<strong>und</strong>legend geändert, anders, als oft<br />
befürchtet oder behauptet wird.<br />
Zwar s<strong>in</strong>d die Zuschussbedarfe für <strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> den meisten Mitgliedsstädten seit<br />
1991 (mit ganz wenigen Ausnahmen) deutlich angestiegen, seit 2001 aber haben<br />
sie sich kaum verändert. Den höchsten Zuschussbedarf je Ew. verzeichnet 2004<br />
erwartungsgemäß die <strong>Stadt</strong> Karlsruhe (168 € je Ew.), gefolgt von den Haushalten<br />
der Städte Ettl<strong>in</strong>gen (100 € je Ew.) <strong>und</strong> Baden-Baden (mit 89 € je Ew.). Karlsruhe<br />
„übertrifft“ damit beispielsweise das Land Berl<strong>in</strong> (s. oben TZ I) <strong>und</strong> stellt so die<br />
Wahrnehmung se<strong>in</strong>er kulturellen Verantwortung auf der se<strong>in</strong>er Zentralitätsfunktion<br />
angemessenen Ebene auch für die Bewohner des Umlandes unter Beweis. In den<br />
kle<strong>in</strong>eren Mitgliedsstädten – vor allem <strong>in</strong> denen, von denen aus die zentralen<br />
<strong>Kultur</strong>e<strong>in</strong>richtungen der <strong>Region</strong> besonders leicht erreichbar s<strong>in</strong>d – s<strong>in</strong>ken aber die<br />
kommunalen <strong>Kultur</strong>ausgaben je Ew. auf Größenordnungen, die teilweise nur noch<br />
e<strong>in</strong> Zehntel der Spitzenbeträge ausmachen.