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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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Nr. 3041440 Juli 9, BozenBischof Georg <strong>von</strong> Brixen <strong>und</strong> Vogt Ulrich <strong>von</strong> Matsch gebieten Oswald<strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> <strong>und</strong> dessen gleichnamigem Sohn sowie Hans<strong>von</strong> Vilanders, bis zum 10. August Frieden zu wahren.Original; Papier; 297 mm b x 205 mm hGermanisches Nationalmuseum Nürnberg, <strong>Wolkenstein</strong>–Archiv, Fasz. 27Der Eindruck des heutigen Beobachters, dass Oswald <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> nachseiner Rückkehr aus der Reichspolitik <strong>und</strong> -diplomatie in das doch recht beengteLeben eines Tiroler Landadeligen geradezu Probleme suchte, die zu bewältigenwaren, mag zum Teil auf die Menge der <strong>von</strong> ihm archivierten Schriftstückezurückzuführen sein, aber gr<strong>und</strong>sätzlich trügt er sicher nicht. Insbesondere wollte<strong>und</strong> musste er Einnahmequellen erschließen, sei es durch Teilhabe an ‘gütlichen’oder ‘rechtlichen’ Gerichtsverhandlungen, die Taxen <strong>und</strong> Gebühren einbrachten,sei es durch Ankauf <strong>von</strong> zusätzlichen Hofstellen, Eintreibung <strong>von</strong> ausstehendenGehältern bei Fürsten, Einbehaltung <strong>von</strong> Zinsen, die er für Verwandte eingezogenhatte, durch Rechtsstreit um Erbanteile, Drängen auf eine geistliche Pfründe fürseinen Sohn <strong>und</strong> — immer wieder — durch Pochen auf seine vermeintlichenAnsprüche gegenüber Hans <strong>von</strong> Vilanders.Seit Oswald am 1. Mai 1427 die Huld seines Landesfürsten wiedererlangt hatte,war er <strong>von</strong> der Erledigung seiner Bürgschaftsverschreibungen überzeugt. Dementsprechendverlangte er die 1422 an Hans <strong>von</strong> Vilanders abgelieferte Schadlosstellungzurück. Doch ebenso zäh wie er forderte, entzog sich sein Vetter derRückgabe, durchaus nicht ohne rechtliche Begründung. Der Tod Herzog Friedrichsd.Ä. brachte 1439 wieder Bewegung in den Rechtsstreit: Oswald ersuchtedie neuen Machthaber, Herzog Friedrich d.J. <strong>und</strong> Herzog Sigm<strong>und</strong> um einen‘Quittbrief’, der freilich nie beglaubigt wurde. 1 Wenig später erklärten sich beideKontrahenten mit einer schiedsgerichtlichen Entscheidung durch Bischof Georg<strong>von</strong> Brixen, geplant für den 3. April 1440, einverstanden. 2 Freilich war dieser alsKanzler <strong>und</strong> erster Anwalt der österreichischen Herzöge in Tirol zu beschäftigt,um solche für das Land relativ belanglose Termine einzuhalten. Aber Anfang Juli1440 erinnerten sich die beiden wichtigsten ‘Statthalter’ König Friedrichs (III.)in Tirol an diese seit langem schwelende ‘Zwietracht’:Sie gebieten im Namen des römischen Königs auf Anraten <strong>von</strong> dessen Anwälten<strong>und</strong> Räten, die gerade in Bozen versammelt sind, dass Oswald <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong>304 1 Vgl. Nr. 297 <strong>von</strong> 1439 September 15.2 Vgl. Nr. 298 <strong>von</strong> 1440 Januar 8.84

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