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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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kurz vor ihm oder gleichzeitig. Man kann an eine Infektionskrankheit denken, diebeide nicht überstanden haben. Jedenfalls waren beide nunmehr tot, ihre KinderWaisen <strong>und</strong> das offensichtlich reiche Erbe ungeordnet, was einen Wettlauf derVettern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e Veits um Nachlassverwaltung <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong>schaft ausgelösthat. 23Oswald <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong>, der sich, als Veit starb, vermutlich nicht an dessenSterbebett befand — die im Memorandum enthaltenen Überlegungen zum Zeitpunktder Bestattung deuten eher auf mangelnde Informationen, denn zur gleichenZeit wurde das Grab ausgehoben —, verlor mit Veit einen zuverlässigenFre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Helfer. Nun wollte er wenigstens bei der Inventur <strong>und</strong> Verwaltung desErbes sowie der Wahl der Gerhaben der Kinder mitreden. Beides galt als gewinnbringend<strong>und</strong> erlaubte zeitweiligen Zugriff auf das vererbte Vermögen. Deshalbmachte er sich sogleich an die Arbeit, Gesichtspunkte zusammenzustellen, die beider Nachlassregelung <strong>und</strong> bezüglich der Vorm<strong>und</strong>schaftsfrage zu bedenken seien,nach den Bestimmungen des Landrechts, wie er mehrfach betont.<strong>Die</strong> <strong>von</strong> Oswald dringend geforderte <strong>und</strong> umsichtig vorbereitete Inventur fandübrigens vom 5. bis 7. November in Neumarkt statt. Anwesend waren dabeiWolfgang <strong>von</strong> Fre<strong>und</strong>sberg <strong>und</strong> Konrad <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> als “gerhaben her feitensseligen kinder”. Oswald hatte als seinen Vertreter Balthasar Neukircher entsandt.Da er selbst nicht daran beteiligt war <strong>und</strong> in den entsprechenden Aufzeichnungenauch nicht genannt wird, wurde das in einem Heft <strong>von</strong> fünf Folioblättern eingetrageneInventar nicht in die <strong>Edition</strong> der ‘<strong>Lebenszeugnisse</strong>’ aufgenommen. 24Vermerkt, wy mann all sach am pessten fu e r hannden nemen sol <strong>von</strong>meins vettern herr veitten vnd meiner muemen a sa e ligen, als dannhernach geschriben stet.Item <strong>von</strong> erst das dy parschafft clainat vnd was <strong>von</strong> silber oder <strong>von</strong>gold ist, es sey ledigs oder vnledigs aigenlichen verschriben werde.Auch den pl<strong>und</strong>er, es sey man oder frawen gewant gúrttel gepenndvnd desgeleichen auch aigenlich verschriben werde, vnd gelegt hindereine gemaine hant, nach rat der frewnt vnd ir anwa e lt, wo es denchinden gewiss sey oder iren erben, ob es ze schulden chám.Auch pett petgewantt harnasch puchsen pulfer armest pfeyl hawsgerattvnd ander masserey wy das genant ist, desselben geleichen auch377 a Helena, geb. <strong>von</strong> Fre<strong>und</strong>sberg23 Vgl. die folgenden Stücke Nr. 378–381<strong>und</strong> 383. Siehe auch W. Baum, ZuFriedrich Pacher, S. 350–351.24 “Das ist die zedel <strong>von</strong> hern veitten hab wegen”: Original, Papier, geheftet,im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, <strong>Wolkenstein</strong>–Archiv, Fasz. 19.275

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