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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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Nr. 385<strong>Die</strong> Brüder Michael <strong>und</strong> Oswald <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> fordern die Regentschaftsregierung<strong>und</strong> die Ständevertreter Tirols, die in Innsbruck mitKönig Friedrich III. verhandelt haben, vermittels ihres Boten Niklas<strong>von</strong> Lafay auf, vor dem König inständig mahnend dafür einzutreten,dass Herzog Sigm<strong>und</strong>, der vertragswidrig außer Landes gebracht wordensei <strong>und</strong> sich über seine bedrängte Lage beschwere, sofort zurückkehrenkönne, womit auch verhindert werde, dass sein Vetter FriedrichTirol dem Reich einverleibe.Abschrift, 1.H.15.Jh.; Papier; 200–222 mm b x 205–210 mm hGermanisches Nationalmuseum Nürnberg, <strong>Wolkenstein</strong>–Archiv, Fasz.12Ed.: W. Baum, Anfänge, S. 592, Nr. I.<strong>Die</strong> Datierung dieses für die spätmittelalterliche Geschichte Tirols wichtigen‘Vermerks’ ist schwierig. Der Text setzt voraus, dass die ‘Anwälte’ des Königs<strong>und</strong> die gesamte ‘Landschaft’, das heißt die Landstände, in Innsbruck mit FriedrichIII. verhandelt haben. Dafür kommen drei Aufenthalte Friedrichs in Innsbruckin Frage: Der vom 11. März bis 15. April 1442, der vom 12. bis 25.Dezember 1442 <strong>und</strong> der vom 17. bis 25. Januar 1443. 1Der ‘Vermerk’ setzt aber auch voraus, dass Michael <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> noch lebt<strong>und</strong> zumindest in der Lage ist, einer politisch brisanten Aktion — wie es dieAufforderung, Herzog Sigm<strong>und</strong> ‘unverzüglich’ nach Tirol zurückkehren zu lassen,nun einmal war — zuzustimmen. Anfang Dezember 1442 hatte Vogt Ulrich<strong>von</strong> Matsch <strong>von</strong> einer ernsthaften Erkrankung Michaels gehört <strong>und</strong> zwei Abgesandtebeauftragt, die beim Todfall an den Landesfürsten heimfallenden Lehenschon jetzt einzufordern. 2 <strong>Die</strong>se Provokation, die im Hause <strong>Wolkenstein</strong> großeEmpörung ausgelöst haben dürfte, hat den Lehensträger der <strong>Wolkenstein</strong>er jedochnicht daran gehindert, noch mindestens einen Monat lang zu leben, denn AnfangJanuar 1443 schreibt der junge Herzog Sigm<strong>und</strong> aus Graz, er sei erschrockenüber die Nachricht <strong>von</strong> Michaels schwerer Erkrankung <strong>und</strong> hoffe, Gott werdedem Todgeweihten doch noch eine Frist geben, um für Land <strong>und</strong> Leute Nützlicheszu tun. Außerdem bitte er Michael, die Pflegschaft Taufers nicht herzugeben,385 1 W. Baum, Anfänge, S. 592, Urk. I, datiert das Schreiben mit dem Beginndes ersten Aufenthalts: 1442 März 11.2 Vgl. Nr. 384 <strong>von</strong> 1442 Dezember 5.291

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