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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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ist es wichtig, hervorzuheben, dass er sich nicht in diesen Streit hineingedrängthat, die Entscheidung vielmehr lieber anderen überlassen hätte.Es folgt der Teil des Plädoyers, dessen Gr<strong>und</strong>struktur aus den Briefen <strong>von</strong> <strong>und</strong>an Oswald <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> bereits weitgehend bekannt ist. Hier wird allerdingsaus der Sicht des Ulrich <strong>von</strong> Matsch berichtet, der sich längst für die Rittner indie Bresche geschlagen hat, sich aber bemüht, Partei nur im Sinne der Wahrung<strong>von</strong> Recht <strong>und</strong> Gewohnheit zu ergreifen. Der Leser der ‘<strong>Lebenszeugnisse</strong>’ erfährthier zusätzlich, dass die Rittner den Beschwerdebrief des <strong>Wolkenstein</strong>ers <strong>und</strong>Gufidauners 5 für eine Fehdeabsage gehalten haben, dass Wolfhart Fuchs <strong>von</strong>Fuchsberg als Vertreter des zeitweilig erkrankten Landeshauptmanns hinzugezogenwurde 6 <strong>und</strong> dass beide Streitparteien mehrmals an das königliche Friedensgeboterinnert wurden. 7 Das Hin <strong>und</strong> Her um das ‘väterliche Erbe’ <strong>Oswalds</strong>,<strong>von</strong> dem die Rittner keine Ahnung haben wollen, wird auch hier zur Sprachegebracht, 8 ebenso die Ladung der Parteien vor das Hofrecht am 27. August <strong>und</strong>die lange Zeit ausbleibende Reaktion des <strong>Wolkenstein</strong>ers. 9Breiten Raum in seiner Rede widmet der Landeshauptmann dem gegenseitigenSchaden-Trachten der Parteien, vor allem der gegenseitigen Wegnahme <strong>von</strong>Vieh. Infolge der Rittner Bitten um Rechtshilfe will Ulrich <strong>von</strong> Matsch denPfleger auf Stein am Ritten, Anton <strong>von</strong> Thun, schriftlich gebeten haben, ins Landzu kommen <strong>und</strong> sich des Streits anzunehmen. Den entsprechenden Brief sollenLeute des <strong>Wolkenstein</strong>ers an der Brücke unterhalb der Trostburg abgefangen <strong>und</strong>nach Hauenstein gebracht haben, wo er rechtswidrig aufgebrochen, aber dann dochdem ‘Tunner’ übermittelt wurde. Ferner sollen Villanderer den Rittnern ‘an derRotwand’ aufgelauert haben. 10 Einen Versuch des königlichen Rats Hans <strong>von</strong>Neipperg, 11 in Klausen eine Friedensverhandlung anzuberaumen, habe Oswaldausgebremst, woraufhin das Friedensgebot bis zum Martinstag beschlossen <strong>und</strong>den Parteien mitgeteilt worden sei. 12 Daraufhin habe Oswald einem ‘Waffenstillstand’zugestimmt, das geraubte Vieh wollte <strong>und</strong> konnte er nicht zurückgeben,weil es bereits auf venezianisches Gebiet getrieben worden sei. <strong>Die</strong> Rittnerhingegen sollen den Villanderern geraubtes Vieh zurückgegeben haben, bis aufzwei Tiere, die sie bereits geschlachtet hatten <strong>und</strong> nun bezahlen wollten. Alles inallem hält Ulrich <strong>von</strong> Matsch die Rittner für willig, den <strong>Wolkenstein</strong>er hingegen5 Vgl. Nr. 313 <strong>von</strong> 1441 Juni 26.6 Vgl. Nr. 315 <strong>von</strong> 1441 Juli 12; Nr. 317 <strong>von</strong> 1441 Juli 18 etc.7 Gemeint ist ‘Des kunigs gescháfft brieff’, Nr. 316 <strong>von</strong> 1441 Juli 18.8 Vgl. u.a. Nr. 314 ; Nr. 318 <strong>von</strong> 1441 Juli 25.9 Vgl. Nr. 328 <strong>und</strong> 329 <strong>von</strong> 1441 August 12 <strong>und</strong> 26.10 Rotwand ist eine Malgrei <strong>von</strong> Lengstein im Gericht Stein am Ritten.11 <strong>Die</strong>ser wird bereits in Nr. 320 <strong>von</strong> 1441 Juli 26 <strong>und</strong> später mehrmalsals Begleiter <strong>von</strong> Bischof Georg <strong>und</strong> Vertreter des Königs, der sich um dieBeilegung des Rittner Almstreits bemüht hat, genannt.12 Vgl. Nr. 323 <strong>von</strong> 1441 Juli 31.136

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