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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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August 1441 statt. 1 Am 30. September 1441 reagierte Bischof Georg <strong>von</strong> Brixenauf den im Geständnis des Kuhlseisen erwähnten Überfallsversuch des Anton<strong>von</strong> Thun auf Oswald. 2 Zu Lichtmess, das heißt am 2. Februar, ist in Tirol derklassische Aufdingtermin für Gesinde, danach begaben sich jene, die wie KunzWidmar eine neue Stelle suchten oder suchen mussten, auf den Weg zu Burgenoder in Städte. In Bozen wurde Widmar als sichtlich wandernder Knecht <strong>von</strong>den Rittnern angesprochen, ob er sich ‘Sold’ verdienen wolle.Bereits 14 Tage nach ‘Herrenfastnacht’, am 25. Februar 1442, will Kunz Widmarzusammen mit vier Gesellen bei einem ersten Unternehmen Oswald vor dem nachKlausen führenden Brixner Tor aufgelauert haben, um ihn zu erschießen (fol. 3r,Z. 4–8). Am 18. März 1442 liess Friedrich III. <strong>von</strong> Innsbruck aus an Oswald jeneLadung versenden, 3 deren Nichtbefolgung ihn vermutlich gegen den Geladenen,wenn nicht gegen dessen gesamte Familie aufgebracht hat. Das nahmen jedenfallsdie Rittner an <strong>und</strong> beruhigten damit den ins Auge gefassten Attentäter (fol. 1r,Z. 23–25), der keinesfalls ‘gegen die Herrschaft’ handeln wollte. Er erhielt denAuftrag, Hauenstein auszuspionieren <strong>und</strong> am Sonntag nach Tiburtii, dem 15.April, nach Bozen zu kommen, um die weitere Vorgangsweise zu besprechen.<strong>Die</strong> Rittner warteten ungeduldig auf das Auslaufen eines Waffenstillstandes “zusand Jorgen tag” (fol. 1v, Z. 11–12), was bedeutet, dass der frühere Friedenbis zum 11. November 1441, bei dem es Bischof Georg noch am 7. Novemberbelassen wollte, 4 doch bis ins folgende Frühjahr, nämlich bis zum 23. April,verlängert worden ist. Kaum war die Verlängerung abgelaufen, erfolgte jenerAngriff der Rittner auf Waidbruck, <strong>von</strong> dem der Trostburger BurghauptmannErasmus Steinpeck Oswald mit bewegten Worten berichtet hat. 5 Das Auslaufendes Friedens veranlasste Bischof Georg, der den <strong>Wolkenstein</strong>ern durchaus wohlgesonnen war, für Oswald am 1. Mai 1442 einen Geleitbrief mit Geltung bis zum4. Juli, freilich nur auf Hochstiftsgebiet, auszustellen. 6Anfang Mai dürfte Kunz Widmar auf Hauenstein als Spion der Rittner enttarnt<strong>und</strong> gefangen genommen worden sein. Eine zuvorkommende Behandlung konnteder Gefangene nicht erwarten, er wurde vermutlich gründlich bearbeitet, aber nuransatzweise gefoltert, bevor er für das vorliegende Geständnis reif war. — Am25. Mai 1442 setzte sich in Telvana der Holzknecht Hans Etschtaler dagegen zurWehr, im Vernehmungsprotokoll des Kunz Widmar als Mitverschwörer bezeichnetzu werden. 7 Das ist der ‘Terminus ante quem’. Damit zeichnet sich die ersteMaihälfte des Jahres 1442 als Datierung für das formal wie eine Gerichtsver-350 1 Vgl. Nr. 328.2 Vgl. Nr. 333.3 Vgl. Nr. 343.4 Vgl. Nr. 337.5 Vgl. Nr. 347.6 Vgl. Nr. 348.7 Vgl. Nr. 353.186

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