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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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In diesem Text wird Oswald <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> nicht genannt, der Wortlaut istaber zum Verständnis der Positionierung der Parteien im Rittner Almstreitunverzichtbar, zumal wiederholt <strong>von</strong> ihnen darauf Bezug genommen wird.Der König, hier in seiner Funktion als Graf <strong>von</strong> Tirol, richtet seinen schriftlichen‘Befehl’ an Vogt Ulrich <strong>von</strong> Matsch als Hauptmann an der Etsch: Er habe vomAlmstreit zwischen den Leuten <strong>von</strong> Ritten <strong>und</strong> Wangen einerseits <strong>und</strong> denen<strong>von</strong> Villanders andererseits gehört <strong>und</strong> meine, jede Seite solle zu ihrem Rechtkommen. Da er sich aber ‘hier zu Lande’, das heißt in Wien, nicht ausreichendinformieren könne, um einen endgültigen Beschluss in dieser Sache zu fassen,empfehle er dem Adressaten, sich unverzüglich mit unparteiischen, redlichen Personenauf die Alm zu begeben, eine Begehung vorzunehmen <strong>und</strong> sich Gedanken zumachen, wie jede Seite sich verhalten solle. Beide Parteien sollten ihre ‘Briefe’<strong>und</strong> ‘K<strong>und</strong>schaften’ vorlegen <strong>und</strong> ihre Meinung vortragen können. — Friedrichglaubt ernsthaft, eine gerechte Entscheidung, nach der sich alle zu halten haben,wenn sie nicht bestraft werden wollen, sei ohne Verzug möglich. Dass aber geradeseine Empfehlung, beiden Parteien zu ihrem Recht zu verhelfen, den Almstreithinziehen musste, hat er sich vermutlich nicht vorgestellt. Auch war ihm wohlnicht klar, dass Vogt Ulrich <strong>von</strong> Matsch längst für eine Seite Position bezogenhatte, ein unparteiisches, allgemein akzeptables Urteil <strong>von</strong> ihm deshalb nicht zuerwarten war.Des kunigs gescháfft brieff|1|Wir fridreich <strong>von</strong> gotes genad(e)n Rómisch(er) kúnig zu all(e)nczeitt(e)n merár des Reichs herczog zu |2| Ósterreich / ze steyr zekár(e)nd(e)n vn(d) zu krain / graue czu Tyrol (etc.) Embiett(e)ndem Edl(e)n / vnsz(er)m |3| lieb(e)n / getreuen / vogt vlrich(e)n <strong>von</strong>máczsch vnsz(er)m haubtman an d(er) Etzsch / vnser gnad vnd |4|alles gút Edler vnd lieber getrew(er) Als sich vnser getrewen lieb(e)n /Dý láwtt auf dem Ritten |5| vnd zu Wang(e)n ains tails / Vnd dý aufvilland(er)s des and(er)n / <strong>von</strong> ain(er) alb(e)n weg(e)n Daru(m)b|6| sý miteinand(er) stóssig sind In vnwill(e)n geg(e)neinand(er)halt(e)n / vnd in solh(e)n brief(e)n vnd auswindi=|7|chaýt Sobej vnser(e)n vord(er)n sálig(e)n vnd Jn red hab(e)n / Als wirv(er)nome(n) / vnd wan(n) wir main(en) |8| Das dý sach in sólhermass furgenom(en) vnd entschaidet werde Damit yedertail beleibbej dem |9| vnd er r(e)cht hat / vnd kain tail den and(er)n mitgewalt vnd an r(e)cht Daran nicht dring noch |10| beswáre / vndnach dem wir ab(er) hie zu lannde nicht nach notdurfft in densach(e)n vnd(er)=|11|weysung gehab(e)n múg(e)n Dad(ur)ch wir112

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