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Die Lebenszeugnisse Oswalds von Wolkenstein. Edition und ...

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unter die landesfürstliche Herrschaft Herzog Friedrichs 1427 waren Konrad <strong>und</strong>Veit Mitsiegler der Unterwerfungsurk<strong>und</strong>e sowie der Abmachungen mit MartinJäger <strong>und</strong> den Erben der Hausmannin. 8 Alle drei Vettern waren anwesend,als Michael <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> 1429 die Auszahlungsmodalitäten betreffend dasHeiratsgut seiner Tochter Beatrix <strong>von</strong> Schwangau festlegte. 9Veit scheint sich, verglichen mit Konrad <strong>und</strong> erst recht mit Oswald, politisch stetszurückgehalten zu haben, eine Haltung, die er mit den verschwägerten Fre<strong>und</strong>sbergernteilte. Er war in zweiter Ehe mit Helena <strong>von</strong> Fre<strong>und</strong>sberg verheiratet, wasdie im Memorandum wie in Briefen erwähnte Fürsorge des Fre<strong>und</strong>sbergers fürVeits Kinder erklärt. Zeitweilig war Veit Hauptmann auf Säben. 1432 <strong>und</strong> 1437ließ er sich urk<strong>und</strong>lich bestätigen, dass er die Haselburg bei Bozen als Pfandschaftinnehabe. 10 1442 war er in Neumarkt anzutreffen. 11 Dem vorliegenden Memorandumzufolge konzentrierten sich seine Besitzungen auf die ‘Reviere’ Klausen,Bozen <strong>und</strong> Neumarkt.Ein Veit <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> prägendes Erlebnis dürfte seine Teilnahme an derPilgerfahrt Herzog Friedrichs (V.) <strong>von</strong> Österreich ins Heilige Land im Jahr 1436gewesen sein. Der Herzog <strong>und</strong> künftige König (als solcher Friedrich III.) hatter<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Begleiter ausgewählt, <strong>von</strong> denen aber nur etwas mehr als die Hälftedie päpstliche Erlaubnis für eine Pilgerreise erhielt. Es handelte sich neben demBischof <strong>von</strong> Triest <strong>und</strong> zwei Grafen vornehmlich um steirische Adelige. Aber eswaren auch Tiroler dabei, etwa Wolfhart <strong>und</strong> Georg Fuchs <strong>von</strong> Fuchsberg, Friedrich<strong>von</strong> Thun, Leonhard <strong>von</strong> Velseck, Hans Greisenecker <strong>und</strong> eben auch Veit <strong>von</strong><strong>Wolkenstein</strong>. 12 Sie alle empfingen, wenn wir den Eintragungen Friedrichs III. insein Notizbuch Glauben schenken, am 15. September 1436 in der Grabeskirchezu Jerusalem <strong>von</strong> Albrecht <strong>von</strong> Neipperg den Ritterschlag. 13 Ohne Zweifel hatein gemeinsames Abenteuer, wie es eine Palästinareise im Spätmittelalter war,langjährige Verbindungen begründet. Tatsächlich hat Friedrich III. wenig späterals König den Mitreisenden Hans <strong>von</strong> Neipperg als Rat geschätzt, 14 WolfhartFuchs <strong>von</strong> Fuchsberg zu einem seiner ‘Anwälte’ in Tirol gemacht 15 <strong>und</strong> zu denHerren <strong>von</strong> Thun ein vertrauensvolles Verhältnis gehabt.Veit <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> befand sich dank der Pilgerreise <strong>von</strong> 1436 in einer Gruppe<strong>von</strong> Vertrauensleuten des Königs, die im Rittner Almstreit eher auf der Seiteder Gegner <strong>Oswalds</strong> <strong>von</strong> <strong>Wolkenstein</strong> einzureihen waren. Umso wichtiger war8 Vgl. <strong>Lebenszeugnisse</strong>, Bd. 2, Nr. 168 <strong>und</strong> 170 <strong>von</strong> 1427 Mai 1.9 Vgl. <strong>Lebenszeugnisse</strong>, Bd. 3, Nr. 179 <strong>von</strong> 1429 Januar 4.10 M. Schmelzer, Haselburg, S. 80.11 Vgl. Nr. 352 <strong>von</strong> Mai 25.12 Europäische Reiseberichte, S. 82–84.13 A. Lhotsky, AEIOV, S. 164–222, bes. S. 196: ”Vermerkcht die da mit mirritter worden sind <strong>und</strong> mit mir geforen sind 1436 ...”.14 Vgl. Nr. 320 <strong>von</strong> 1441 Juli 26.15 Vgl. u.a. Nr. 317 <strong>von</strong> 1441 Juli 18; Nr. 323 <strong>von</strong> 1441 Juli 31.273

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