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3 Stetige Regler - JUMO

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7 Sonderfunktionen von <strong>Regler</strong>n<br />

Die Selbstoptimierung kann im Fall einer Temperaturregelstrecke im kalten Zustand gestartet werden.<br />

Wichtig ist jedoch, dass ein für die Anlage typischer Sollwert vorgegeben wird.<br />

Beträgt z. B. der spätere Sollwert 800°C, macht eine Selbstoptimierung mit einem Sollwert von<br />

200°C keinen Sinn (die Regelstrecke zeigt in diesem Betriebspunkt ein anderes Verhalten).<br />

Im genannten Beispiel müsste vor dem Start der Selbstoptimierung ein Sollwert von etwa 800°C<br />

definiert werden.<br />

Schauen wir uns die Arbeitsweise der Selbstoptimierung im Detail an (Abbildung 85):<br />

(1) Die Anlage ist im kalten Zustand, ein typischer Sollwert wird eingestellt und die Selbstoptimierung<br />

gestartet. Der <strong>Regler</strong> setzt sein Ausgangssignal auf 100% und der Istwert steigt an.<br />

(2) Der <strong>Regler</strong> berechnet intern seine Schaltgerade. An dieser wird das Ausgangssignal auf 0%<br />

gesetzt. In der Anlage kommt es zum Nachheizen. Im Idealfall gelangt der Istwert exakt bis<br />

zum Sollwert, bevor er seine Richtung umkehrt.<br />

(3) Der Ofen kühlt ab, die Leistung wird wieder auf 100% gesetzt.<br />

(4) Der Ausgang wird erneut deaktiviert.<br />

(5) Erreicht der Istwert wieder sein Maximum, ist die Selbstoptimierung beendet. Der <strong>Regler</strong> übernimmt<br />

die gefundenen Parameter in seinen aktiven Parametersatz und regelt auf den eingestellten<br />

Sollwert (6).<br />

Bemerkung:<br />

Sicherheitshalber muss bei der Selbstoptimierung immer damit gerechnet werden, dass der<br />

Istwert über den Sollwert schwingt. Sollte in diesem Fall die Beschädigung der Anlage oder<br />

des Gutes möglich sein, ist bei diesem Verfahren Vorsicht geboten (möglicherweise kleineren<br />

Sollwert während der Selbstoptimierung vorgeben).<br />

Die Selbstoptimierung kann auch gestartet werden, wenn sich der Istwert in der Nähe des Sollwertes<br />

befindet. In diesem Fall wird die Schaltgerade in etwa auf den Sollwert gelegt, der Istwert<br />

schwingt in jedem Fall über den Sollwert.<br />

Die genannte Optimierungsmethode ist in <strong>JUMO</strong>-<strong>Regler</strong>n das Standardverfahren und liefert in den<br />

meisten Fällen sehr gute bis befriedigende Ergebnisse. In folgenden Anwendungsfällen kann die<br />

Methode keine Verwendung finden bzw. ist nur schlecht einsetzbar:<br />

- Stellgradsprünge 0 ↔ 100% sind für den Prozess unzulässig.<br />

- Die Regelstrecke lässt sich nur sehr schwer zu Schwingungen anregen<br />

(z. B. im Fall eines sehr gut isolierten Ofens).<br />

- Der Istwert darf in keinem Fall den Sollwert überschreiten.<br />

In den genannten Fällen kann die Sprungantwortmethode Verwendung finden:<br />

98 7 Sonderfunktionen von <strong>Regler</strong>n <strong>JUMO</strong>, FAS 525, Ausgabe 02.06

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