3 Stetige Regler - JUMO
3 Stetige Regler - JUMO
3 Stetige Regler - JUMO
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 Bessere Regelgüte durch spezielle <strong>Regler</strong>schaltungen<br />
Bessere Regelgüte durch spezielle <strong>Regler</strong>schaltungen<br />
Bis zu diesem Kapitel haben wir einschleifige Regelkreise betrachtet. Eine Beeinflussung der Strekke<br />
geschieht in diesem Fall nur durch den Stellgrad des <strong>Regler</strong>s. Durch die in diesem Kapitel vorgestellten<br />
Möglichkeiten kann die Regelgüte verbessert oder Kosten reduziert werden.<br />
6.1 Grundlast<br />
Bei der Grundlastvorgabe wird nur ein Teil der gesamten Stellgröße vom <strong>Regler</strong> beeinflusst, während<br />
der Rest kontinuierlich der Strecke zugeführt wird.<br />
N<br />
L1<br />
Abbildung 73: Grundlastvorgabe<br />
Im Beispiel in Abbildung 73 wird Heizung 2 kontinuierlich eingeschaltet, während Heizung 1 vom<br />
<strong>Regler</strong> gesteuert wird.<br />
Im Fall der Grundlastvorgabe wird vom Stellglied nur ein Teil der Leistung gesteuert (das Stellglied<br />
kann kleiner dimensioniert werden r Kostenreduzierung). Weiterhin ist die wechselnde Netzbelastung<br />
im Fall eines Zweipunktreglers nicht mehr so extrem.<br />
Die Grundlastvorgabe kann ebenfalls verwendet werden, wenn in einer Regelstrecke der Sollwert<br />
über einen großen Bereich definiert werden muss. Man denke an einen Industrieofen, für welchen<br />
Sollwerte im Bereich von 200 ... 1000°C vorgegeben werden sollen. Bei kleinen Sollwerten besteht<br />
das Problem, dass die Heizung zu groß dimensioniert ist: Ein Überschwingen des Sollwertes beim<br />
Anheizen ist wahrscheinlich.<br />
Lösung: Man kann bei kleineren Sollwerten die Grundlast abschalten und diese erst ab einem bestimmten<br />
Wert zuschalten. Teilweise wird die Grundlast auch gestaffelt bei größeren Sollwerten aktiviert.<br />
Diese Vorgehensweise hätte den Vorteil, dass bei allen Betriebspunkten mit einem relativ<br />
großen Stellgrad des <strong>Regler</strong>s gefahren werden kann. Die Regelgüte würde besser werden.<br />
In einigen Anwendungsfällen wird zum Anheizen eine relativ große Leistung benötigt. Aufgrund der<br />
guten Isolation wird zum Ausregeln relativ wenig Stellgrad benötigt. Der große Leistungsüberschuss<br />
führt zum Überschwingen. <strong>JUMO</strong>-<strong>Regler</strong> können bei großen Regelabweichungen über einen<br />
2. Ausgang eine zusätzliche Leistung aktivieren. Diese wird abgeschaltet, wenn die Regelabweichung<br />
einen definierten Wert unterschreitet. Ausgeregelt wird über den ersten Ausgang des<br />
<strong>Regler</strong>s mit einem Teil der Leistung.<br />
<strong>JUMO</strong>, FAS 525, Ausgabe 02.06<br />
K1<br />
R1<br />
R2<br />
Ofen<br />
6 Bessere Regelgüte durch spezielle <strong>Regler</strong>schaltungen 85