3 Stetige Regler - JUMO
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5 Schaltende <strong>Regler</strong><br />
5.4.2 Der Stetigähnliche Dreipunktregler<br />
Auch einen Stetigähnlichen Dreipunktregler, bei dem beide Ausgänge von je einem Proportionalregler<br />
angesteuert werden, kann man sich vereinfacht aus der Zusammenschaltung zweier untereinander<br />
verkoppelter Stetigähnlicher <strong>Regler</strong> vorstellen. Die beiden Strukturen des Dreipunktreglers<br />
werden stetigähnlich, indem das jeweilige XP >0 eingestellt wird. Auf die Schaltdifferenz wird<br />
jeweils nicht mehr zurückgegriffen. Die Schaltperiodendauer kann für beide Strukturen frei konfiguriert<br />
werden. Weiterhin bleibt der Kontaktabstand wirksam.<br />
Abbildung 68 zeigt die Kennlinie eines Stetigähnlichen Dreipunktreglers, welcher zur Ansteuerung<br />
eines Klimaschrankes verwendet wird (beide Einzelregler sind mit P-Struktur definiert).<br />
y [%]<br />
100<br />
-100<br />
25<br />
x<br />
Heizen<br />
Abbildung 68: Kennlinie eines Stetigähnlichen Dreipunktreglers<br />
27<br />
X<br />
P1<br />
X<br />
29 30 31 33<br />
Kühlen<br />
x [°C]<br />
Wie in Abbildung 68 dargestellt, lassen sich XP1 und XP2 getrennt einstellen. Dies ist erforderlich,<br />
da die Streckenverstärkung im Allgemeinen für die zwei Stellgrößen unterschiedlich ist. So greift<br />
z. B. ein Heizregister wesentlich anders in den Prozess ein als die Kühlung (z. B. über einen Lüfter).<br />
Im Folgenden soll die Arbeitsweise dieses <strong>Regler</strong>s beschrieben werden. Der Istwert in der Klimakammer<br />
sei 25°C, die Regelung wird eingeschaltet:<br />
Heizen<br />
Das Heizrelais zieht an und die Heizung heizt mit 100% Stellgrad, woraufhin der Istwert größer<br />
wird. Der Stellgrad der Heizung wird ab einem Istwert von 27°C (Erreichen des Proportionalbereiches)<br />
kontinuierlich kleiner, das Relais beginnt unter Berücksichtigung der eingestellten Schaltperiodendauer<br />
(Cy1 ) zu takten und die Einschaltzeiten werden immer kürzer. Die Regelabweichung und<br />
somit der Stellgrad werden solange kleiner, bis sich ein Stellgrad ergibt, der ausreicht, den Istwert<br />
aufrechtzuerhalten. Wir erhalten einen positiven Stellgrad (z. B. 25% Stellgrad bei 28,5°C).<br />
Kühlen<br />
Nun kommt es zu einer höheren Umgebungstemperatur (Störung), wodurch der Innenraum der Klimakammer<br />
erhitzt wird. Der Istwert steigt - ab dem Einfahren in den Kontaktabstand (29°C) ist der<br />
Stellgrad 0%, es wird weder geheizt noch gekühlt. Erst ab einer Temperatur von 31°C beginnt das<br />
Relais für die Kühlung zu takten (der Stellgrad wird negativ). Die Regelabweichung wird ebenfalls<br />
so groß, dass der sich aufbauende Stellgrad ausreicht, den entstehenden Istwert aufrecht zu erhalten.<br />
Bei beiden <strong>Regler</strong>n ist P-Struktur aktiviert, aus diesem Grund kann weder bei Heiz- noch bei Kühlbedarf<br />
auf den Sollwert geregelt werden.<br />
78 5 Schaltende <strong>Regler</strong> <strong>JUMO</strong>, FAS 525, Ausgabe 02.06<br />
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