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Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv

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3.2 Erfolgreicher Unterricht mit dem <strong>Internet</strong><br />

Wie kann nun das <strong>Internet</strong> in Zusammenhang mit einer konstruktivistischen Lerntheorie<br />

gesetzt werden?<br />

Neues Wissen aufnehmen bedeutet, neue Verknüpfungen zwischen schon Bekanntem<br />

zu entdecken oder gezeigt zu bekommen. 49<br />

Das <strong>Internet</strong>, besonders das WWW, ist durch Hypertextualität geprägt. Hypertexte zeich-<br />

nen sich, wie schon in Abschnitt 2.2.2.2 angesprochen, durch Links, also Verweise oder<br />

Verknüpfungen aus. Gut geplante Websites sind von einer Netzwerkstruktur geprägt, die<br />

einen mit Hilfe von Links zum gewünschten Ziel leitet. Teilweise verfügen Websites schon<br />

über sog. Sitemaps, (Übersichtskarten oder Schemata), auf denen ein Überblick gewonnen<br />

werden kann, welche Themen wie miteinander in Verbindung stehen. Übertragen auf den<br />

menschlichen Geist wären solche Landkarten „Mindmaps“ und entsprächen den Ideen des<br />

Kognitivismus und Konstruktivismus. Es hat also den Anschein, daß das <strong>Internet</strong> uns In-<br />

formationen in der Form darbietet, wie wir sie selbst verarbeiten.<br />

Wagner stellt die Hypothese auf, daß<br />

Hypertext mit seiner Offenheit und seinen Möglichkeiten der Verzweigung<br />

und Querverweise geeigneter für eine Weltsicht [wäre], in der an die Stelle<br />

linearer Abhängigkeiten und eindeutiger Zuordnungen komplexe Beziehungen<br />

und Wechselwirkungen getreten sind. 50<br />

Ein anderer Aspekt des Hypertextes ist, daß durch die sich <strong>im</strong>mer wieder verzweigenden<br />

Texte niemals davon ausgegangen werden kann, daß zwei Menschen den selben Text-<br />

bzw. Informationsstrang verfolgen. Hinzu kommen die vielfältigen <strong>Kommunikation</strong>s- und<br />

Publikationsmöglichkeiten, die dem Lerner die Chance geben, Wissen jedweder Art zu er-<br />

fragen, aber auch selbst weiterzugeben. Läßt ein Lehrer nun seine Lerner ihren Weg durch<br />

das <strong>Internet</strong> gehen, so begeben sie sich auf <strong>im</strong>mer wieder neues, unbekanntes Terrain. Sie<br />

entdecken, sie erforschen Themen, jeder auf seine Weise. Hier also finden wir das auto-<br />

nome bzw. eigenständige Lernen wieder.<br />

Weder die Technik noch die konstruktivistischen Theorien können jedoch ein erfolgreiches<br />

Lernen garantieren. Rösler meint hierzu: „Lerner sind nicht dadurch autonom, dass sie al-<br />

lein gelassen die Tastatur bearbeiten.“ 51<br />

In ersten amerikanischen Untersuchungen zur Frage des Erfolgs be<strong>im</strong> Lernen mit Hilfe des<br />

<strong>Internet</strong>s konnte beobachtet werden, daß eine höhere Lernleistung erzielt werden kann, al-<br />

lerdings nur bei den Lernern, die ohnehin schon stärker als die anderen waren. Als Ursache<br />

49<br />

Kuhlen, 1991, 101 zitiert nach Krempl, 1998, 40<br />

50<br />

Wagner, 2000, 8<br />

51<br />

Rösler, 1998, 11<br />

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