Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv
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4. Das Moment der Ambivalenz: 139<br />
Es muß einen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung geben, damit das Spiel<br />
nicht an Reiz verliert, aber auch nicht überfordert.<br />
5. Das Moment der Geschlossenheit: 140<br />
Spiele sind regelgeleitet, dabei ist nicht von Belang, ob die Regeln individuell oder von<br />
Organisationen festgelegt werden. „Fair-Play“ könnte als generelles Gesetz bei Spielen<br />
gelten.<br />
6. Das Moment der Gegenwärtigkeit:<br />
Die Spieler wollen <strong>im</strong> ‚Hier und Jetzt‘ versuchen zu gewinnen. „Es bildet keine Brücke<br />
zwischen Verangenheit und Zukunft.“ 141 Die Konzentration wird ganz dem Spiel gewidmet,<br />
das „Drumherum“ zuweilen vergessen. 142<br />
Diese Aspekte finden wir <strong>im</strong> wesentlichen auch bei Finke, Buytendijk, Caillois oder Huizinga<br />
wieder.<br />
Der letztgenannte bringt seine Definition wie folgt zum Ausdruck:<br />
Der Form nach betrachtet kann man das Spiel ... eine freie Handlung nennen,<br />
die als ‚so nicht gemeint‘ und außerhalb des gewöhnlichen Lebens stehend<br />
empfunden wird und trotzdem den Spieler völlig in Beschlag nehmen kann, an<br />
die kein materielles Interesse gebunden ist und mit der kein Nutzen erworben<br />
wird, die sich außerhalb einer best<strong>im</strong>mten Zeit und eines best<strong>im</strong>mten Raumes<br />
vollzieht, die nach best<strong>im</strong>mten Regeln ordnungsmäßig verläuft... 143<br />
Ergänzt werden sollten die Merkmale aber noch um:<br />
1. Phantasie:<br />
„Das treibende Moment des Spiels ist die menschliche Einbildungskraft bzw. Phantasie.“<br />
144 Wir vertiefen uns in die eigene Welt des Spiels.<br />
2. Aktivität: 145<br />
Inaktive Spieler gibt es nicht. In jedem Fall wird eine physische oder geistige Handlung<br />
verlangt, wobei diese sich an Mitspieler oder an ein Spielobjekt richten kann. „Der<br />
Impuls, welcher vomSpieler weg gerichtet war, kehrt als Effekt zu ihm zurück.“ 146<br />
3. Spielfreude: 147<br />
Ein Spiel wird vom Spielenden als angenehm eingeschätzt, auch wenn es nach außen<br />
hin nicht sichtbar wird. Eine Ausnahme bilden wohl krankhaft Spielende.<br />
4. Offener Ausgang: 148<br />
Verlauf und Ergebnis des Spiels können nicht mit Sicherheit vorherbest<strong>im</strong>mt werden.<br />
Sie hängen darüber hinaus auch von der Initiative der Spieler und Mitspieler ab.<br />
Einige Aspekte aus diesen Ausführungen werden wir <strong>im</strong> folgenden auch bei anderen Auto-<br />
ren und <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Spiel <strong>im</strong> Unterricht und dem Sprachlernspiel finden.<br />
Hervorzuheben ist, daß die Meinungen, ob „Spiel“ als Gegensatz zu „Arbeit“ zu verstehen<br />
139<br />
vgl. Kolb, 1990, 247f<br />
140<br />
vgl. ebenda, 249<br />
141<br />
Scheuerl, 1979, 98 zitiert nach Kolb, 1990, 249<br />
142<br />
vgl. Klippel, 1998, 8<br />
143<br />
Huizinga, 1956, 20 zitiert nach Wegener/Krumm, 1982, 189<br />
144<br />
Kolb, 1990, 327<br />
145<br />
vgl. ebenda, 151f<br />
146<br />
Buytendijk, 1933, 116 zitiert nach Kolb, 1990, 151 (Hervorhebungen <strong>im</strong> Original)<br />
147<br />
vgl. Klippel, 1998, 8<br />
148<br />
vgl. Callois, 1958, 16 nach Kreuzer, 1983, 8<br />
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