Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv
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der vorrücken“, „x mal aussetzen“. Die Aktionsfelder entsprechen den Stationen von<br />
Odysseus. Die Spieler setzen auf dem festgelegten Startfeld ihre Spielfigur ein und würfeln<br />
sich zum Ziel. Weitere Spielregeln werden von den Autoren nicht angegeben.<br />
Prüfen wir dieses Spiel ebenso wie das Rätsel auf ein Lern- bzw. Unterrichtsspiel hin, so<br />
müssen wir feststellen, daß es sich nicht um ein solches handelt. Das Brettspiel verfügt<br />
über kein Lernziel, weder sprachlich noch inhaltlich. Das Wissen um die Sage ist genauso<br />
wenig notwendig wie etwa fremdsprachliches Können. Der Einsatz der Fremdsprache wird<br />
während des Spiels nicht verlangt, so daß nicht einmal elementare Handlungsanweisungen<br />
in der Fremdsprache trainiert werden.<br />
„Mediterrania“ in seiner Gesamtheit kann also nicht eindeutig als Sprachlernspiel best<strong>im</strong>mt<br />
werden. Da jedoch die Beschäftigung mit dem Rätsel bei weitem überwiegt, kann m.E.<br />
dennoch von einem Sprachlernspiel gesprochen werden. Die Sage soll als Einleitung und<br />
in diesem Sinn als Grund für das Rätsel dienen, außerdem bildet sie den Abschluß von<br />
„Mediterrania“, da die Schüler eine resümierende E-Mail an Odysseus schreiben. Das<br />
Brettspiel kann als auflockerndes oder entspannendes Element gesehen werden, das einge-<br />
setzt wird, wenn die Schüler anstrengende Aufgaben, wie das Verfassen der E-Mails, fer-<br />
tiggestellt haben. Es kann auch für vorzeitig „arbeitslose“ Kleingruppen eine Beschäfti-<br />
gung sein, damit sie sich nicht durch fachfremde Dinge ablenken lassen.<br />
Auf kritische Anmerkungen zur Spielweise wurde bislang verzichtet, dies soll nun in einer<br />
eingehenden Analyse von „Mediterrania“ geschehen.<br />
7.3 Analyse von „Mediterrania“<br />
Einführend ist zu sagen, daß der Untersuchungsgegenstand „Mediterrania“ zum ersten Mal<br />
gespielt wurde. Er sollte als Pilotprojekt angesehen werden, der keinen Anspruch auf Feh-<br />
lerlosigkeit erhebt. Es waren Lehrer aus aller Welt aufgerufen, sich mit ihren Klassen an<br />
diesem Suchspiel zu beteiligen. Die Resonanz war zunächst relativ groß, doch die Koordi-<br />
nation war problematisch und wird es vermutlich auch in Zukunft sein. Der Unterricht ei-<br />
ner Spielgruppe, die aus drei bis vier Klassen bestehen soll, darf in fünf aufeinanderfol-<br />
genden Wochen nicht durch Ferien o.ä. unterbrochen werden. Das ist mit die wichtigste<br />
Voraussetzung für das Gelingen des Spiels, da sonst eine Klasse vergeblich auf Antworten<br />
wartet, was die Motivation erheblich beeinträchtigen kann. Bei der Organisation hat sich<br />
gezeigt, daß diese Forderung nicht leicht umzusetzen ist. Den ca. 20 Interessenten wurden<br />
fünf Zeiträume zwischen Ende Oktober und Ende November als Startzeit genannt, von de-<br />
186 vgl. Grätz/Morató, 2000b, Schülerheft, 4<br />
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