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Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv

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gerade für sprachlich homogene Lernergruppen <strong>im</strong> Ausland [...] <strong>Kommunikation</strong><br />

in der Zielsprache entweder künstlich <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer inszeniert ...<br />

oder sie [...] - je nach Entfernung vom Zielsprachenland und ökonomischer<br />

Ausgangssituation der Lerner und der Lernumgebung - auf ein Min<strong>im</strong>um beschränkt<br />

[ist]. 127<br />

Außerdem ist E-Mail-<strong>Kommunikation</strong> durch Spontaneität, Schnelligkeit und Flüchtigkeit<br />

ausgezeichnet, was dem Nachrichtenaustausch eine mündliche Komponente verleihen<br />

kann, je nach dem, wie das Projekt durchgeführt wird. Reflexion und Korrektur sind aber<br />

dennoch möglich, anders als <strong>im</strong> Chat oder mündlichen Gesprächen.<br />

Mittels Briefen kann darüber hinaus „die Bereitschaft zur <strong>Kommunikation</strong> mit Sprechern<br />

fremder <strong>Sprachen</strong> gefördert werden.“ 128 Durch Briefe erhalten wir authentische Texte für<br />

den Unterricht und keine stilisierten, adaptierten. Es steckt jemand Wirkliches dahinter,<br />

jemand der eine Meinung, ein Hobby hat. Fremdsprachenlerner kommen durch einen<br />

Briefkontakt in die Situation, daß die Sprache, die sie lernen, nicht für den Lehrer, für eine<br />

Note gelernt wird, sondern für die Verständigung mit eben jenem Briefpartner. Das Spra-<br />

chenlernen erhält einen Sinn. Lerner stoßen be<strong>im</strong> Schreiben, aber auch be<strong>im</strong> Lesen der<br />

Briefe oft an die Grenzen ihrer Ausdrucksmöglichkeiten, so daß sie motiviert werden wei-<br />

terzulernen, da ein Interesse besteht, dem Partner etwas zu erklären und ihn auch zu ver-<br />

stehen.<br />

Schreibkontakte mit fremdkulturellen Partnern eröffnen Möglichkeiten interkultureller<br />

<strong>Kommunikation</strong>. So wird vor allem Wissen über die eigene und die fremde Kultur vermit-<br />

telt. Es findet eine interkulturelle <strong>Kommunikation</strong> statt, die, wenn sie auch „gesichtslos“<br />

ist, trotzdem Emotionen übermitteln kann. 129 Es existiert eine ähnliche Betroffenheit der<br />

Kommunizierenden, als ob sie sich gegenüber stünden. Es ist kein Betrachten von außen,<br />

wie es bei einer touristischen Exkursion oft der Fall ist. Es wird nicht nur (stereotyp) beob-<br />

achtet und festgestellt, was an der fremden Kultur anders ist, es kann auch bei schriftlicher<br />

<strong>Kommunikation</strong> zu einer Empathie mit dem Partner kommen. Durch einen Schreibkontakt<br />

wird in jedem Fall ein neuer sozialer Rahmen gebildet, und es entstehen soziale Beziehun-<br />

gen. 130<br />

Breindl weist darauf hin, daß Untersuchungen fehlen, wie weit der dem <strong>Internet</strong> spezifi-<br />

sche Sprachgebrauch auch Einfluß auf das Fremdsprachenlernen hat.<br />

126 Donath, Reinhard, Hrsg. (1997): Das transatlantische Klassenz<strong>im</strong>mer: Tips und Ideen für Online-Projekte<br />

in der Schule. Hamburg.<br />

127 Breindl, 1997, Kapitel 3.2<br />

128 Hamm, 1989, 11<br />

129 vgl. Fischer, 1998, 11<br />

130 vgl. ebenda, 36f<br />

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