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Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv

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gesiedelt, sondern in allen Erdteilen, so daß auch der Titel „Mediterrania“ nicht wirklich<br />

zutreffend ist. Ich halte den Einsatz der Sage <strong>im</strong> Rahmen des Spiels für überflüssig. Er<br />

n<strong>im</strong>mt nur viel Zeit in Anspruch, <strong>im</strong>merhin ist der Text der Sage mehr als neun Schreib-<br />

maschinenseiten lang. 211 Diese Zeit ließe sich anderweitig besser nutzen. Die Sage soll<br />

pr<strong>im</strong>är nur einen Grund dafür bieten, daß die Schüler E-Mails schreiben sollen.<br />

Ein Aufhänger für das Rätsel ließe sich z.B. auch schaffen, wenn sich die Schüler auf eine<br />

virtuelle Deutschlandreise begäben, auf der die Lerner sich träfen. Dies würde dem E-<br />

Mail-Rätsel entgegenkommen und es auf eine real mögliche Basis stellen. Nehmen wir an,<br />

drei Klassen begegnen sich z.B. in einer Jugendherberge in Deutschland. Sie erzählen sich<br />

nicht, woher sie kommen, sondern geben nur Hinweise. Das Ergebnis des Austauschs ist<br />

das gleiche wie mit „Mediterrania“, aber es besteht ein Zusammenhang zwischen Sprache<br />

und „Aufenthaltsland“ und somit auch ein Sinn, sich mit den neuen Bekannten auf Deutsch<br />

zu unterhalten und nicht etwa auf Englisch.<br />

Dieser Ausgangspunkt bietet auch noch eine Erweiterung des Spiels. Die Schüler können<br />

sich z.B. gegenseitig Tips geben, welche Städte in Deutschland besucht werden sollten und<br />

warum. Zwei kurze Beispiele sollen dies verdeutlichen: „Wenn Ihr Euch für Autos interes-<br />

siert, dann müßt Ihr unbedingt nach Stuttgart fahren. Da ist das Mercedes-Benz-Museum.“<br />

oder „Wir waren schon in Hamburg. Dort haben wir eine Hafenrundfahrt gemacht.“ Diese<br />

und ähnliche Informationen können selbstverständlich auch <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> auf Webseiten von<br />

Städten gefunden werden.<br />

7.3.7 Handlungsorientierung bzw. autonomes Lernen<br />

Stellen wir nun die Frage nach den handlungsorientierten Anlässen, die ein Unterricht mit<br />

„Mediterrania“ bietet. Handlungsorientierung wird von den Autoren nicht explizit genannt,<br />

aber wir finden in den Lehr- und Lernzielen Hinweise zur Förderung von autonomer<br />

Sprachhandlung und darauf, daß die Lerner mehr Mitbest<strong>im</strong>mungsmöglichkeiten über<br />

Lerninhalte und die Organisation der Lernwege erhalten sollen.<br />

Daß die Sprachhandlung nicht autonom ist, konnten wir <strong>im</strong> Abschnitt über Sprache und<br />

<strong>Kommunikation</strong> sehen.<br />

Wird das Spiel z.B. anhand der von Wolff (vgl. Kapitel 3.1) aufgestellten Merkmale ge-<br />

prüft, so werden wir enttäuscht. Zu Beginn des Spiels sollen die Lerner ein paar farbige<br />

Bilder aus der Odyssee in das Schülerheft kleben. Dies wäre ein Anfang zur Handlungs-<br />

orientierung, besser jedoch, sie malten die Bilder selbst, so wie sie sich Odysseus oder den<br />

211 vgl. Grätz/Morato, 2000a, Lehrerheft<br />

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