Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv
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sprachendidaktischen Klassifikationsansatz. Spieltheoretisch können Spiele nach Spielart,<br />
Spielstruktur sowie Spielorganisation differenziert werden.<br />
Spielarten sind charakterisiert durch den für den Spielteilnehmer gegebenen<br />
Handlungsfreiraum und den Anteil sprachlicher Interaktion. 174<br />
Stellfeld ist der Ansicht, daß <strong>im</strong> Unterricht besonders zwei Spielarten ihren Einsatz finden,<br />
zum einen das Rollenspiel, zum anderen das Lernspiel <strong>im</strong> engeren Sinn. Uns interessiert<br />
hier hauptsächlich das Lernspiel, zu dem Spiele zählen, die die einzelnen Grundfertigkei-<br />
ten, wie Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben fördern. Außerdem sind noch Rate-, Asso-<br />
ziations- und Singspiele zu nennen. 175<br />
Die Spielstruktur ist gekennzeichnet durch die einzelnen Strukturelemente des<br />
Spiels, wie Spielregel, Spielziel, Spielhandlung ... und das Spielmaterial. 176<br />
Hier läßt sich aufgrund des „Grades der Verregelung“ eine Kategorisierung treffen.<br />
„Hochverregelte“ Spiele wären solche, die Regeln als Voraussetzung zum Spiel benötigen.<br />
Je größer der Handlungsfreiraum eines Spielers ist, um so weniger ist das Spiel „verre-<br />
gelt“. Spielziel ist <strong>im</strong> Göbelschen Sinne zu verstehen und meint nicht das Lernziel. Also<br />
kann das Spielziel Erholung, Spannung, Entscheidungstraining o.ä. sein. Die Spielhand-<br />
lung wird nach den Tätigkeiten der Spieler gegliedert. Geht es um Beschreiben, Raten,<br />
Sammeln, Erzählen, etc.? Das Spielmaterial betreffend gibt es nur zwei Sorten von Unter-<br />
richtsspielen: die mit und die ohne zusätzliche Hilfen, wobei letztere wohl eher <strong>im</strong> Fremd-<br />
sprachenunterricht anzutreffen sind als in anderen Fächern. 177<br />
Die Spielorganisation ... charakterisiert, wie das jeweilige Spiel ... hinsichtlich<br />
der Sozialform und Interaktionsform durchzuführen ist. 178<br />
Eine Einteilung nach Sozialformen findet sich auch häufig in Spielesammlungen für den<br />
Fremdsprachenunterricht. Ist das Spiel für große Gruppen oder eher für Paare geeignet?<br />
Neben den Sozialformen gibt es die Interaktionsform. Spielen die Lerner kooperativ mit-<br />
einander, dann unterstützen sie sich gegenseitig, wenn nicht, entsteht ein Wettstreit. Bei<br />
Konkurrenzspielen erhält der Leistungsvergleich zwischen den Spielgegnern eine wesent-<br />
liche Bedeutung. 179<br />
Fremdsprachendidaktisch betrachtet Stellfeld drei Klassifikationsaspekte für Sprachlern-<br />
spiele als entscheidend.<br />
174 Stellfeld, 1995, 87<br />
175 vgl. ebenda, 88f<br />
176 ebenda, 87<br />
177 vgl. ebenda, 89ff<br />
178 ebenda, 87f<br />
179 ebenda, 92f<br />
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