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Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv

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1. Sprache läßt sich als System und Tätigkeit auffassen.<br />

Sprachpraktische Fertigkeiten wie Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören sind Tätigkeiten,<br />

während zum System einerseits die Elemente der Sprache (Orthographie, Phonetik,<br />

Lexik, etc.), andererseits die Ebenen der Sprache, also Buchstabe, Wort, Satz,<br />

Text, etc. gezählt werden. 180 Spiele können entsprechend klassifiziert werden.<br />

2. Spiele lassen sich nach dem Verhältnis zur <strong>Kommunikation</strong> einteilen.<br />

Spiele, die Deklinations- oder Wortbildungsübungen in sich bergen, werden hier<br />

„nichtkommunikativ“ genannt. Auf der nächsthöheren Stufe liegen „vorkommunikative<br />

Spiele“, die sich dann bereits komplexeren Sprachstrukturen widmen, während der<br />

kommunikative Bereich Spiele abdeckt, die sprachliches Handeln und Interaktion erforderlich<br />

machen. 181<br />

3. Spiele weisen auch eine oder mehrere didaktisch-methodische Funktionen auf.<br />

Hierzu zählt Stellfeld: „Einführung in den Sprachstoff, Festigung von sprachlichen<br />

Kenntnissen, Anwendungen <strong>im</strong> Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben, Reaktivierung<br />

von sprachlichen Kenntnissen, Automatisierung und Systematisierung von Sprachabläufen.“<br />

182<br />

Auf dieser zweigleisigen Grundlage (spieltheoretisch und fremdsprachendidaktisch) lassen<br />

sich Sprachlernpiele eindeutig klassifizieren, wie <strong>im</strong> folgenden auch am Untersuchungs-<br />

objekt „Mediterrania“ gezeigt werden wird.<br />

6.4 Sprachlernspiele <strong>im</strong> <strong>Internet</strong><br />

Spiele <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> finden sich inzwischen sehr viele. Es gibt große Archive (FTP), in denen<br />

Spiele zum Kauf oder auch zur freien Nutzung angeboten werden. Sie müssen wenigstens<br />

in zwei Kategorien unterschieden werden. Die einen werden gegen einen Computer, die<br />

anderen über ein Netzwerk, heute meist das <strong>Internet</strong>, gespielt. Ist das <strong>Internet</strong> das „Spiel-<br />

medium“, müssen die Mitspieler nicht persönlich, sondern nur „virtuell“ gekannt werden.<br />

Netzwerkspiele sollen hier von Bedeutung sein, ich bezeichne sie als „interpersonale On-<br />

line-Spiele“. „<strong>Interaktiv</strong>“ wäre hier unpassend, da es eine Verwechslung mit der mult<strong>im</strong>e-<br />

dialen bzw. technischen <strong>Interaktiv</strong>ität geben kann. „Interpersonal“ besagt, daß reale Men-<br />

schen miteinander spielen. Die notwendigen Spielprogramme müssen in der Regel auf dem<br />

he<strong>im</strong>ischen Rechner fest installiert sein.<br />

Wird über ein Netzwerk gespielt, so funktioniert das theoretisch etwa wie ein Chat, die<br />

Mitspieler sitzen also alle zeitgleich vor ihren Bildschirmen und sind über das Netzwerk<br />

miteinander verbunden. Es werden traditionelle Kartenspiele, aber auch ins Digitale über-<br />

tragene Brettspiele oder Fantasy-Rollenspiele gespielt. Denkbar ist jedoch ebenfalls ein<br />

interaktives Online-Spiel, ähnlich dem Fernschach, wofür abwechselnd Postkarten mit dem<br />

nächsten Zug geschickt werden.<br />

180 vgl. Stellfeld, 1995, 102f<br />

181 vgl. ebenda, 104<br />

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