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Kommunikation im Internet - Sprachen Interaktiv

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Zum anderen jene, welche die möglicherweise zunächst nur mangelhafte Verständigung<br />

zum Ziel hat. 77<br />

Knapp-Potthoff formuliert auf Basis der zweiten Variante eine Definition von interkultu-<br />

reller <strong>Kommunikation</strong>sfähigkeit:<br />

Interkulturelle <strong>Kommunikation</strong>sfähigkeit ist die Fähigkeit, mit Mitgliedern<br />

fremder <strong>Kommunikation</strong>sgemeinschaften ebenso erfolgreich Verständigung<br />

zu erreichen wie mit denen der eigenen, dabei die <strong>im</strong> einzelnen nicht genau<br />

vorhersehbaren, durch Fremdheit verursachten Probleme mit Hilfe von<br />

Kompensationsstrategien zu bewältigen und neue <strong>Kommunikation</strong>sgemeinschaften<br />

aufzubauen. 78<br />

Zum Begriff der <strong>Kommunikation</strong>sgemeinschaft vgl. Knapp-Potthoff (1997,194f.) In dieser<br />

Arbeit können stellvertretend die Bezeichnungen „Kultur“ oder „Gesellschaft“ verwendet<br />

werden.<br />

„Ebenso erfolgreich“ soll nicht mit „auf die gleiche Weise erreichen“ mißverstanden wer-<br />

den. 79 Die <strong>Kommunikation</strong>spartner können auch mit „Händen und Füßen“ ihr Verständi-<br />

gungsziel erlangen, es wird keine Konfliktfreiheit vorausgesetzt.<br />

Wir sehen an dieser knappen Ergänzung der Definition, daß das sprachliche Können dieser<br />

Meinung nach nicht für das Gelingen interkultureller <strong>Kommunikation</strong> erforderlich ist. Ob<br />

dies so akzeptiert werden kann, wird weiter unten betrachtet.<br />

Die <strong>Kommunikation</strong>steilnehmer müssen laut Knapp-Potthoff vor allen Dingen affektive<br />

Eigenschaften erfüllen, wie Empathiefähigkeit und Toleranz. Hinzu kommen das kultur-<br />

spezifisches Wissen, insbesondere darüber, daß die eigene von der fremden Kultur ver-<br />

schieden ist, und das Wissen über Kultur und <strong>Kommunikation</strong> <strong>im</strong> allgemeinen. Wer weiß,<br />

was für eine gelingende <strong>Kommunikation</strong> notwendig ist, kann mangelndes konkretes Wis-<br />

sen damit kompensieren. Diese drei Aspekte stellen die Basis für Strategien dar, die für<br />

interkulturelle <strong>Kommunikation</strong> notwendig werden können. Knapp-Potthoff unterscheidet<br />

zwei wesentliche Strategie-Formen 80 :<br />

- Interaktions-Strategie: Es muß die <strong>Kommunikation</strong>sbereitschaft erhalten werden (z.B.<br />

Tabuverletzungen vermeiden oder darüber hinwegsehen). Es sollte nach Gemeinsamkeiten<br />

gesucht werden, auf deren Basis man die <strong>Kommunikation</strong> aufbauen kann (z.B.<br />

eine gemeinsame Sprache oder ähnliche Bildungs- und Erfahrungshintergründe). Mit<br />

Mißverständnissen muß gerechnet werden und Äußerungen sollten so spät wie möglich<br />

interpretiert werden.<br />

77 vgl. Knapp-Potthoff, 1997, 196<br />

78 ebenda, 196<br />

79 vgl. ebenda, 196<br />

80 vgl. ebenda, 201ff<br />

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