antriebstechnik 6/2016
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AUTOMATION UND ROBOTIK I SPECIAL<br />
Hand-in-Hand<br />
Die Mensch-Roboter-Kollaboration wird Realität<br />
Gerhard Reininger<br />
Die Zeiten, in denen Menschen und Roboter<br />
ausschließlich in streng voneinander abgeschirmten<br />
Arbeitsräumen ihren jeweiligen Tätigkeiten<br />
nachgehen, sind vorbei. Eine neue Generation von<br />
Robotern ist im Anmarsch: leicht, leise, beweglich<br />
und vor allem sensibel im Zusammenspiel mit ihrer<br />
Umgebung sind sie auf dem Weg, Grenzen aufzulösen<br />
und dem Menschen in seiner Welt ein Partner zu<br />
werden. Lesen Sie mehr.<br />
In Form von Montagehilfen oder als Serviceroboter<br />
arbeiten die flinken Helfer<br />
dem Menschen zu und greifen dort ein wo<br />
es unbequem, schwer oder für Menschen<br />
mühsam wird. Damit die interaktive Kollaboration<br />
einwandfrei funktioniert sind die<br />
Roboter mit intelligenter Sensorik ausgerüstet,<br />
um auf ihre Umgebung individuell<br />
zu reagieren.<br />
Neben Elektronik und Steuerungs-Know-<br />
How sind es rein mechanische Qualitäten,<br />
mit denen die modernen Kleinroboter<br />
überzeugen. Schlanke Bauweise, geringes<br />
Gewicht und eine hohe Beweglichkeit sind<br />
Voraussetzungen für Leichtbauroboter, um<br />
ohne großen Installationsaufwand an allen<br />
möglichen Stellen einsetzbar zu sein und<br />
Gerhard Reininger ist tätig in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit bei Franke in Aalen<br />
dort anfallende Aufgaben zu übernehmen.<br />
Für die Gelenke der Roboter bevorzugen die<br />
Konstrukteure daher Lagerungen, die zum<br />
einen ein geringes Gewicht und einen kleinen<br />
Einbauraum aufweisen, zum anderen<br />
jedoch eine hohe Steifigkeit besitzen, um<br />
die auftretenden Momente sicher aufzunehmen.<br />
Außerdem wünschen sich die<br />
Roboterbauer einen definierten Drehwiderstand<br />
für gleichförmige Bewegungen und<br />
zur exakten Auslegung der Antriebsleistung.<br />
Flexibel und intelligent<br />
Franke Drahtwälzlager sind für diese Anforderungen<br />
prädestiniert. Die Lagerelemente,<br />
bestehend aus gehärteten Laufringen mit<br />
profilierter Laufbahn, werden direkt in die<br />
weiterführende Konstruktion eingelegt. Das<br />
spart Einbauraum und gibt den Konstrukteuren<br />
größtmöglichen Freiraum bei der<br />
Gestaltung der umschließenden Teile. Dies<br />
betrifft auch das für die Gehäuseteile eingesetzte<br />
Material. Da Leichtbau bei der Roboterkonstruktion<br />
ein großes Thema ist, können<br />
durch die Verwendung von Drahtwälzlagern<br />
alternative Werkstoffe wie Aluminium, Kunststoff<br />
oder gar Karbon (CFK) eingesetzt werden.<br />
Tatsächlich wurden bei Franke bereits<br />
komplette Drehverbindungen realisiert,<br />
deren Gehäuseteile aus Karbon gefertigt<br />
sind. Umfangreiche Labortests haben dabei<br />
ergeben, dass das Karbonlager in seinem<br />
Einsatz alternativen Aluminiumlagern<br />
nicht nachsteht – und das bei halbem spezifischem<br />
Gewicht.<br />
Durch die Anordnung der Laufdrähte<br />
kann die Lagerung an die vorherrschenden<br />
Belastungsverhältnisse angepasst werden.<br />
Als reines 4-Punkt-Lager nimmt das Lagerelement<br />
gleich hohe Lasten aus allen Richtungen<br />
auf. Werden die Laufringe in O-Anordnung<br />
als zweireihiges Schrägkugellager<br />
montiert, resultiert daraus eine noch höhere<br />
Steifigkeit bei gleichzeitig geringerem<br />
Drehwiderstand. Weitere Anpassungen<br />
können über den Grad der Schmiegung,<br />
d. h. der Größe der Kontaktfläche zwischen<br />
60 <strong>antriebstechnik</strong> 6/<strong>2016</strong>