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antriebstechnik 6/2016

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MECHATRONIK<br />

Die Werkstoffe<br />

Bauteile mit hoher Funktionsintegration bestehen aus sogenannten<br />

Werkstoffverbunden. Die Abgrenzung zum klassischen<br />

Verbundwerkstoff ist gleitend. Der Verbundwerkstoff besteht aus<br />

Fasern oder Teilchen die in eine Matrix eingebettet sind. Es liegt<br />

eine stoff- oder formschlüssige Verbindung vor und die Verbundwerkstoffe<br />

werden als Halbzeuge oder Fertigbauteile hergestellt.<br />

Dem gegenüber steht der Werkstoffverbund. Dieser besteht aus<br />

Werkstoffen die verschiedenen Stoffgruppen angehören, darunter<br />

sind häufig Verbundwerkstoffe wie glasfaserverstärkte Kunststoffe<br />

anzutreffen.<br />

In Anwendungen mit stromführenden Leitern werden u. a. glasfaserverstärkte<br />

Polyamide oder Polyphenylensulfide als Isolatoren<br />

verwendet, die mit Schienen aus Kupferlegierungen bestückt werden.<br />

Diese Systeme sind häufig mit engen Toleranzen in eine Trägerkonstruktion<br />

aus Stahl oder Aluminium eingepasst.<br />

Um den Aufbau vor korrosiven Medien oder eindringender<br />

Feuchtigkeit zu schützen wird eine Abdichtung mittels eines elastischen<br />

Werkstoffs vorgenommen. Häufig werden dazu Silikonelastomere<br />

verwendet die gegenüber herkömmlichen Elastomerwerkstoffen<br />

weniger temperaturempfindlich sind.<br />

02 Probenpräparation für Bildkorrelationssystem<br />

03 Aufbau und Abmessungen der 3-Komponentenprobe<br />

Die Problematik<br />

Bei der konstruktiven Gestaltung von oben beschriebenen Werkstoffverbunden<br />

und der anschließenden FEM-Simulation werden<br />

meist sehr geringe Verschiebungen durch eine aufgeprägte Temperaturerhöhung<br />

angezeigt. Vor diesem Hintergrund werden die<br />

resultierenden Bauteilspannungen als unkritisch eingestuft und auf<br />

weiterführende Berechnungen wird zum Teil verzichtet, was sich<br />

ggf. durch spätere Rissbildung im Betrieb bermerkbar macht.<br />

Die Simulation von linearen und nichtlinearen Werkstoffkombinationen<br />

benötigt jedoch einiges an Wissen. Zum einen ist für<br />

die Simulation nichtlinearer Werkstoffe die Auswahl eines geeigneten<br />

Materialgesetzes zu treffen, zum anderen müssen die freien<br />

Variablen mit Werkstoffkennwerten versehen werden. Die Kennwerte<br />

aus Werkstoffdatenblättern sind im Idealfall ausreichend,<br />

um die Simulationsmodelle für einen isothermen Zustand zu bedaten.<br />

Kommt es zu einer Verifikation werden nicht selten große<br />

Abweichungen zu den Ergebnissen aus einer Simulation festgestellt,<br />

die im technischen Versuch zum Ausfall der Komponente<br />

führen würden. Der Berechner steht nun vor einer Vielzahl von<br />

Variablen, die zu der Divergenz des Simulationsmodells geführt<br />

haben können.<br />

04 Auswertungsvektor des Bildkorrelationssysstems<br />

Das Hooksche Materialgesetz wird typischerweise bei Werkstoffen<br />

mit linear-elastischen Verhalten eingesetzt. Ebenfalls findet das<br />

Hooksche Gesetz bei der Berechnung von Kunststoffteilen Anwendung,<br />

die mit kleinen Dehnungsamplituden beaufschlagt werden.<br />

Ein in der Praxis gängiger Modellierungsansatz für Werkstoffverbunde<br />

mit geringen Dehnraten ist die Verwendung des Hookschen<br />

Gesetzes für alle verwendeten Werkstoffe. Kennwerte, wie<br />

beispielsweise der Elastizitätsmodul für Silikonelastomere, werden<br />

dafür häufig unter Verwendung der Boussinesq-Gleichung [1]<br />

ermittelt:<br />

Stand der Technik<br />

Soll ein Berechnungsmodell für die Berechnung von Spanungszuständen<br />

infolge homogener Temperaturänderungen und mechanischer<br />

Lasten für einen Werkstoffverbund aufgebaut werden,<br />

wird die Wahl des zu verwendenden Materialgesetzes anhand der<br />

zu erwartenden Dehnrate festgelegt. Das Materialgesetz stellt dabei<br />

den mathematischen Zusammenhang zwischen Spannung<br />

und Dehnung her.<br />

Die Konstanten C 1<br />

; C 2<br />

und C 3<br />

sind mit werkstoffspezifischen Werten<br />

belegt und das Einsetzen der Shorehärte S h A<br />

liefert das theoretische<br />

Elastizitätsmodul für einen Werkstoff mit viskoelastischen Verhalten.<br />

Die Berechnung eines komplexen Bauteils mit konstantem<br />

E-Modul ist jedoch nur dann möglich, wenn im Bauteil ein homogener<br />

Spannungszustand vorherrscht. Im Bereich von Unstetig-<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 6/<strong>2016</strong> 81

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