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Zwischen Arktis Adria und Armenien

978-3-412-50757-2_OpenAccess

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Vorwort<br />

Si hortum cum bibliotheca habes, nihil deerit<br />

Nietzsche frei nach Cicero<br />

„This book represents a journey in self-education“ schrieb Zara Steiner im Vorwort<br />

zum ersten ihrer beiden voluminösen Bände zur Geschichte Europas in der<br />

<strong>Zwischen</strong>kriegszeit in der Reihe Oxford History of Modern Europe 1 , <strong>und</strong> in gewisser<br />

Weise kann das auch für den vorliegenden Band gelten. Denn Studium <strong>und</strong><br />

Qualifikationsschriften des Autors fallen in eine jüngere wissenschaftshistorische<br />

Vergangenheit, in der in dem Teilfach Osteuropäische Geschichte, wie es im deutschsprachigen<br />

Raum um 1900 institutionalisiert wurde, das Postulat galt, die Subdiziplin<br />

„in ihrer gesamten Breite“ abzudecken – so etwa von der Ökonomiehistorie über die<br />

Militär- <strong>und</strong> Kirchengeschichte bis zu intellectual history, von Sibirien bis auf den<br />

Balkan, vom Frühmittelalter bis zur späten Neuzeit – <strong>und</strong> dabei entweder in Dissertation<br />

oder Habilitationsschrift einen Fokus auf die Rus’, den Moskauer Staat,<br />

das Zarenreich oder die Sowjetunion zu richten. Entsprechend waren deutlich unterschiedliche<br />

thematische, regionale <strong>und</strong> epochale Schwerpunkte zu setzen. Das<br />

war eine Auflage, die in anderen geisteswissenschaftlichen Fächern, selbst in der<br />

„Mutterdisziplin“ der vermeintlich „allgemeinen“, im Kern aber germanozentrischen<br />

Geschichtswissenschaft, in dieser kategorischen Form nicht bestand. Folglich findet<br />

sich auch in meiner eigenen professionellen Biographie zwischen Dissertation<br />

<strong>und</strong> Habilitationsschrift ein relativ harter Bruch, von der Zeitgeschichte Südosteuropas<br />

zur frühneuzeitlichen Geschichte Nordosteuropas, <strong>und</strong> das mit jeweils ganz<br />

unterschiedlichen Fragestellungen. 2 Dieses in mehrfacher Hinsicht nicht einfache<br />

Umschalten binnen relativ kurzer Zeit – andere Forschungsfrage(n), andere Länder<br />

(<strong>und</strong> Archive dort), auch andere Sprachen – nimmt sich allerdings in der Retrospektive<br />

als Gewinn aus. Aus dem einen Historikermilieu in ein gänzlich anderes<br />

einzutauchen, nach Kampf um Archivzugang hier in Archivalien dort regelrecht<br />

zu ertrinken sowie vor allem sich gänzlich neue Geschichtswelten zu erschließen,<br />

erwies sich bald nicht länger als Zwang, sondern als Privileg. Und gar nicht so<br />

selten stellte sich heraus, dass in- wie ausländische Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, zu<br />

denen aus dem einen Kontext Beziehungen bestanden, überraschenderweise auch<br />

1 Steiner, Zara: Preface. In: Dies.: The Lights that Failed. European International History 1919–1933.<br />

Oxford 2005, S. v–x, hier S. vi (= Oxford History of Modern Europe).<br />

2 Troebst, Stefan: Mussolini, Makedonien <strong>und</strong> die Mächte 1922–1930. Die „Innere Makedonische Revolutionäre<br />

Organisation“ in der Südosteuropapolitik des faschistischen Italien. Köln, Wien 1987<br />

(= Dissertationen zur neueren Geschichte, 19); ders.: Handelskontrolle – „Derivation“ – Eindämmung.<br />

Schwedische Moskaupolitik 1617–1661. Wiesbaden 1997 (= Veröffentlichungen des Osteuropa-Instituts<br />

München. Reihe Forschungen zum Ostseeraum, 2).<br />

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