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Zwischen Arktis Adria und Armenien

978-3-412-50757-2_OpenAccess

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„Die Interdependenz von Historiographie<br />

<strong>und</strong> Politik in Osteuropa“<br />

Ein vergessenes Forschungsprojekt der westdeutschen<br />

Osteuropageschichtsschreibung (1976–1983)<br />

[2011]<br />

Der Regimewandel in Ostmittel- <strong>und</strong> Südosteuropa 1989 <strong>und</strong> die Implosion der Sowjetunion<br />

samt Hegemonialsphäre 1991 haben im Bereich der Geschichtswissenschaft<br />

gleich zwei gravierende Folgen gezeitigt: Zum einen haben Historikerinnen <strong>und</strong><br />

Historiker im östlichen Europa an prä-kommunistische Historiographietraditionen<br />

angeknüpft sowie den Anschluss an internationale Standards <strong>und</strong> Trends gesucht.<br />

Und zum anderen hat die internationale Geschichtsforschung ein neues Interesse an<br />

der Geschichte des östlichen Europa im Allgemeinen <strong>und</strong> an seiner geschichtswissenschaftlichen<br />

Produktion im Besonderen entwickelt. „We thought that it would be<br />

helpful to specialists on West European, American, and world history to know more<br />

about the historiographic traditions of East European countries and their fate in the<br />

period of Communist rule as means of assisting the reintegration of East European<br />

history into research and teaching elsewhere“, hieß es etwa 1992 im Editorial zum<br />

Oktober-Heft von American Historical Review mit dem Schwerpunktthema „Historiography<br />

of the Countries of Eastern Europe“. 1 Und ein Jahrzehnt später nahm dieses<br />

Interesse handfeste Form in Gestalt einschlägiger Spezialuntersuchungen an. Klio<br />

ohne Fesseln? Historiographie im östlichen Europa nach dem Zusammenbruch des<br />

Kommunismus lautete der Titel eines 2002 erschienenen Tagungsbandes, (Re)Writing<br />

History. Historiography in Southeast Europe after Socialism heißt ein weiteres Sammelwerk<br />

aus dem Jahr 2004, mit Narratives Unbo<strong>und</strong>. Historical Studies in Post-<br />

Communist Eastern Europe ist eine handbuchähnliche Aufsatzsammlung aus dem<br />

Jahr 2007 betitelt <strong>und</strong> mit Past in the Making. Historical Revisionism in Central<br />

Europe after 1989 überschrieben ist ein weiterer Sammelband von 2008. 2<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Autoren all dieser Nach-„Wende“-Publikationen verwenden<br />

einige Mühe darauf, neben dem 1989/1991 freigesetzten Innovationspotential der<br />

Historikerschaften in der Osthälfte Europas auch deren schweres Gepäck aus den<br />

staatssozialistischen Jahrzehnten zu analysieren. Die hypertrophierten Geschichts-<br />

1 [O. A.]: In This Issue. In: American Historical Review 97 (1992), H. 4 (October), S. x.<br />

2 Alojz Ivanišević [u. a.] (Hrsg.): Klio ohne Fesseln? Historiographie im östlichen Europa nach dem<br />

Zusammenbruch des Kommunismus. Wien 2002 (Österreichische Osthefte 44); Ulf Brunnbauer (ed.):<br />

(Re)Writing History. Historiography in Southeast Europe after Socialism. Münster 2004 (Studies on<br />

South East Europe 4); Sorin Antohi, Balázs Trencsényi, Péter Apor (eds.): Narratives Unbo<strong>und</strong>. Historical<br />

Studies in Post-Communist Eastern Europe. Budapest 2007; Michal Kopeček (ed.): Past in the<br />

Making. Historical Revisionism in Central Europe after 1989. Budapest 2008.<br />

Open Access © 2017 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CIE, KÖLN WEIMAR WIEN

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