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Credit Suisse bulletin, 1999/01
Credit Suisse bulletin, 1999/01
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SCHAUPLATZ<br />
45<br />
IM CYBERSPACE<br />
C.P. Was entscheidet über Erfolg oder Nichterfolg<br />
in Ihrem Bereich ?<br />
ermöglicht. Heute stehen wir mit 45 000<br />
Benutzern und mit der Art und Weise, wie<br />
B.B. Entscheidend sind in der Informatik<br />
wir arbeiten, in Europa an der Spitze.<br />
die Menschen. Denn die hochkomple-<br />
xen Informatikplattformen bringen unsere C.P. Liegt Bill Gates richtig, wenn er sagt,<br />
Teams zum Laufen. Und ob die sehr gut<br />
oder nur gut sind, ist entscheidend. Ein<br />
dass es immer Bankgeschäfte geben werde,<br />
es dazu aber keine Banken brauche ?<br />
Beispiel: Es gibt bei den Anwendungsprogrammierern<br />
B.B. Menschen werden immer finanzielle<br />
Mitarbeiter, die mehrfach<br />
schneller sind als andere in der gleichen<br />
Funktion. Sie können sich selber ausrechnen,<br />
was ein pfiffiger, motivierter Mitarbeiter<br />
unserer Firma bringt, wenn wir ihn in<br />
einem attraktiven Umfeld arbeiten lassen.<br />
Bedürfnisse haben. Darum wird es<br />
immer Unternehmen geben, die solche<br />
Bedürfnisse befriedigen. Ob man diesen<br />
Betrieben dann noch Bank sagt, ist für die<br />
Kunden irrelevant. Sicher ist: Die CREDIT<br />
SUISSE wird auch im Cyberspace ein gewichtiges<br />
Wort mitreden.<br />
C.P. Wie wird die Informationstechnologie<br />
den Alltag unserer Kunden verändern ? C.P. Ist das Schweizer Bildungssystem für<br />
B.B. Wer heute will, ist via Internet auch diese neue Welt gerüstet ?<br />
von zu Hause aus sieben Tage rund um B.B. Qualitativ ist unser System in der<br />
die Uhr in eine Informatikwelt eingebettet.<br />
Das war bis vor kurzem nicht der Fall. Die<br />
Vernetzung der CREDIT SUISSE mit dem<br />
Kunden wird zunehmen. Hier kommen<br />
spektakuläre Veränderungen auf uns zu.<br />
In drei bis vier Jahren sind wir soweit,<br />
dass unsere Kunden auf praktisch alle<br />
unsere Datenbanken zugreifen können<br />
und ihre Geschäfte und die für sie relevanten<br />
Informationen selbständig einsehen –<br />
Lage, für die Wirtschaft gute Leute vorzubereiten.<br />
Wir haben im Bereich Informatik<br />
tolle Absolventen von höheren Schulen.<br />
Quantitativ hingegen sieht die Sache<br />
anders aus. In der Schweiz herrscht ein<br />
enormer Unterbestand an Informatikern.<br />
Darum gehen Firmen mit ihren Softwareentwicklungen<br />
ins Ausland. In den Hochund<br />
Mittelschulen sowie in der Lehrausbildung<br />
müsste darauf reagiert werden.<br />
selbstverständlich innerhalb der gleich<br />
hohen Sicherheitsvorkehrungen wie heute. C.P. Welche neuen Berufsbilder entstehen ?<br />
B.B. Es wird grundsätzlich neue Berufe<br />
C.P. Welche Dynamik entfacht das Internet ?<br />
B.B. Vor vier Jahren hatten die meisten<br />
Manager in unserem Unternehmen vom<br />
Internet noch nie gehört. Für Spezialisten<br />
gab’s indes keine Zweifel, dass das Internet<br />
das Bankgeschäft massiv verändern<br />
würde. Wir lagen richtig. Vor knapp zwei<br />
Jahren hat die CREDIT SUISSE in der<br />
Schweiz als erste das Internet-Banking<br />
geben, keine Frage. Doch das ist nicht<br />
der zentrale Punkt. Die Entwicklungen in<br />
der Informationstechnologie werden alle<br />
Arbeitsplätze in der Bank verändern – das<br />
ist die spektakuläre Veränderung. Zudem<br />
verliert der Raum, der herkömmliche<br />
Arbeitsplatz, an Bedeutung. Grundsätzlich<br />
lassen sich Geschäfte via Handy an einem<br />
Strand abwickeln. Mitarbeiter könnten aber<br />
auch von zu Hause aus via Fernseher und<br />
PC mit uns arbeiten.<br />
C.P. Was heisst das für das Unternehmen ?<br />
B.B. Wenn der Kunde via Handy, PC<br />
oder Fernseher in die Bank gelangt, müssen<br />
neue Schnittstellen betreut werden.<br />
Dies zu bewältigen nennen wir Multichannel-Management.<br />
Der Kunde wird auf dieselben<br />
Informationen Zugriff haben wie<br />
wir. Wir haben keinen Informationsvorsprung<br />
mehr; der Kunde wird seine<br />
täglichen Bankgeschäfte selber tätigen.<br />
Die Anforderungen an die Beratung werden<br />
noch höher.<br />
C.P. Wie sieht’s in zwanzig Jahren aus ?<br />
B.B. Die technologische Entwicklung<br />
ist so horrend, dass ich unmöglich eine<br />
Prognose auf 20 Jahre hinaus wagen<br />
kann. In fünf Jahren wird das operative<br />
Bankgeschäft vornehmlich über Telefonund<br />
Internetkanäle erfolgen; daneben wird<br />
es hauptsächlich hochwertige Berater<br />
brauchen.<br />
C.P. Näher liegt da schon der Wechsel ins<br />
neue Jahrtausend. Hat die CREDIT SUISSE<br />
die Jahr-2000-Problematik im Griff ?<br />
B.B. Ja. Wir arbeiten schon seit 1996 an<br />
der Lösung. Alle Stufen im Unternehmen<br />
sind eingebunden; spezielle Projektteams<br />
testen und analysieren unsere Systeme. Sie<br />
haben bisher alle Anwendungen geprüft,<br />
rund 40 Millionen Zeilencodes, und diese,<br />
wenn nötig, angepasst. Zudem liessen wir<br />
in einem viermonatigen Test alle kritischen<br />
Daten überprüfen. Auch eine externe Revisionsfirma<br />
und die Eidgenössische Bankenkommission<br />
haben uns attestiert, dass<br />
wir die Millennium-Frage im Griff haben.<br />
CREDIT SUISSE BULLETIN 1 |99