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Credit Suisse bulletin, 1999/01
Credit Suisse bulletin, 1999/01
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SERVICE<br />
51<br />
VON PASQUALE FERRARA<br />
Kreditkarte, ec-Karte, Kontokarte, Tankkarte,<br />
Telefonkarte. «Wir tragen enorm viel<br />
Plastik mit uns herum», stöhnt René<br />
Jeanneret, Geschäftsführer der Zürcher<br />
Reinigungsfirma Radikal Reinigungen AG.<br />
Ob das nicht alles auf einer Karte Platz<br />
hätte, fragt er sich manchmal. Doch<br />
eigentlich dürfte er ja nicht klagen: auch er<br />
hat sich an die Vorzüge des bargeldlosen<br />
Zahlens gewöhnt. «Ich brauche je länger<br />
je weniger Bargeld», sagt Unternehmer<br />
Jeanneret. So geht es vielen anderen auch:<br />
Rund zwei Millionen Personen besitzen in<br />
der Schweiz eine Kreditkarte, rund drei<br />
Millionen eine ec-Karte.<br />
Noch sind wir keine bargeldlose Gesellschaft.<br />
Aber die Konsumenten greifen<br />
immer mehr zur Plastikkarte. Mehr als<br />
zehn Prozent des Endkonsums wird in der<br />
Schweiz bereits heute via Karten bezahlt –<br />
Tendenz steigend. Plastikgeld ersetzt<br />
nicht nur Bargeld, sondern auch andere<br />
Zahlungsformen wie Checks oder Überweisungen.<br />
Eine Studie der Universität<br />
Sankt Gallen beziffert den maximal<br />
erreichbaren Umsatz für Karten in der<br />
Schweiz auf 140 Milliarden Franken. Zum<br />
Vergleich: Heute werden Waren und<br />
Dienstleistungen für rund 20 Milliarden<br />
Franken über Karten bezahlt. «Der Trend<br />
zum Ersatz von Bargeld durch Plastikgeld<br />
wird anhalten», sagt Peter Rikli, Leiter<br />
Zahlungssysteme der CREDIT SUISSE<br />
(siehe Interview).<br />
Ec-Karte wurde zum Renner<br />
Dieser Trend bringt das Kreditkartengeschäft<br />
in der Schweiz in Bewegung.<br />
Kreditkartenorganisation und Banken werben<br />
um neue Kunden. Dem wachsenden<br />
DREI KARTEN AUS EINER HAND<br />
Die CREDIT SUISSE ist seit Januar mit einer Weltneuheit auf dem Markt: Erstmals<br />
bietet eine Bank ihren Kunden alle drei Weltmarken Eurocard/MasterCard, Visa<br />
und American Express an. Die CREDIT SUISSE ging dafür mit American Express<br />
ein Joint Venture ein: Swisscard AECS heisst die gemeinsame neue Gesellschaft.<br />
«Bei uns erhält der Kunde nicht wie bis anhin nur Eurocard, sondern jene Karte<br />
und Kartenkombination, die er will und braucht», sagt Swisscard-Marketingleiterin<br />
Ingrid Deltenre. Was für mehrere Karten spricht? «Mit zwei oder drei<br />
Karten erreicht der Kunde weltweit eine maximale Akzeptanz, ob in Hotels, in<br />
Restaurants, an Tankstellen oder beim Autoverleih», sagt die Kartenmanagerin.<br />
Gleichzeitig steigt die Kostentransparenz, «denn mit zwei Karten lassen sich<br />
Firmenspesen und private Ausgaben problemlos trennen».<br />
Im neuen Kartenpaket steckt aber noch mehr drin: Die Kunden zahlen bei Swisscard<br />
für zwei oder für alle drei Weltkarten weniger als die Summe der Einzelgebühren.<br />
«Zudem gibt es nur eine Help Line, also nur einen Kundendienst für<br />
alle drei Karten», fährt Ingrid Deltenre fort. Und alle drei Karten laufen über<br />
dasselbe Bonusprogramm «Point-up». Kartenbenützern werden bei jedem Einsatz<br />
Punkte gutgeschrieben, die dann für vergünstigte Reisen, Einkäufe oder<br />
Bankprodukte verwendet werden können.<br />
Für weitere Informationen wählen Sie die Nummer 0848 848 210 oder wenden<br />
sich an Ihren Kundenberater.<br />
Bedürfnis nach bargeldlosem Verkehr<br />
kommt auch die CREDIT SUISSE entgegen<br />
und erweitert ihr Kartenangebot.<br />
Kunden der Bank können seit Januar alle<br />
drei Weltmarken Eurocard/MasterCard,<br />
Visa und American Express beziehen.<br />
Eine Weltneuheit (siehe Box «Drei Karten<br />
aus einer Hand»).<br />
Plastikgeld boomt in der Schweiz seit<br />
Anfang der neunziger Jahre. Dazu beigetragen<br />
hat auch die ec-Karte. Einst für<br />
den Bargeldbezug am Bancomaten gedacht,<br />
wird sie seit 1988 auch für die<br />
Direktbezahlung von Dienstleistungen und<br />
Waren benutzt, und zwar rege: 1990 wurden<br />
über ec-direct 430 Millionen Franken<br />
umgesetzt, 1997 waren es bereits 5,2 Milliarden<br />
Franken. EFT/POS heisst das<br />
zukunftsweisende Konzept. EFT/POS<br />
steht für «Electronic Funds Transfer at the<br />
Point of Sale», also den bargeldlosen<br />
Zahlungsverkehr am Verkaufsort. Dasselbe<br />
Prinzip kommt bei der Postcard zur<br />
Anwendung. Beeindruckend sind auch die<br />
Zuwachszahlen bei den Kreditkarten:<br />
Marktleader Eurocard wies 1989 in der<br />
Schweiz Umsätze von zwei Milliarden<br />
Franken aus; mittlerweile sind es fast zehn<br />
Milliarden Franken mit über 1,5 Millionen<br />
Karteninhabern.<br />
Schweizer halten sich noch zurück<br />
Der Markt ist noch nicht gesättigt: «Wir<br />
gehen davon aus, dass in den nächsten<br />
Jahren in der Schweiz zwischen 500 000<br />
und 800 000 neue Kartennutzer dazukommen<br />
werden», sagt Ingrid Deltenre,<br />
Marketingleiterin bei der Swisscard, der<br />
neuen Kartengesellschaft der CREDIT<br />
SUISSE. Wie gross das Potential für<br />
Plastikgeld in der Schweiz ist, zeigt auch<br />
ein Vergleich mit dem Ausland. Schweizer<br />
Konsumenten nutzen Karten nämlich noch<br />
relativ wenig. In den USA beispielsweise<br />
werden rund 20 Prozent des privaten<br />
Konsums über Karten abgewickelt, hier-<br />
CREDIT SUISSE BULLETIN 1 |99