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Flexibilität

Credit Suisse bulletin, 1999/01

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53<br />

zulande sind es nur zwölf Prozent. Auch in<br />

Frankreich und in Grossbritannien zücken<br />

die Konsumenten häufiger die Kreditkarte<br />

als in der Schweiz.<br />

Ob das Potential ausgeschöpft wird,<br />

hängt aber auch vom Willen der Wirtschaft<br />

ab, Plastikgeld zu akzeptieren: Detailhandel,<br />

Gastgewerbe und Dienstleistungsunternehmen<br />

müssen in Geräte investieren.<br />

Für Kreditkartenbeträge sind ausserdem<br />

Kommissionsgebühren zu entrichten. «Auch<br />

für uns muss der Ertrag grösser sein als<br />

die Kosten», sagt darum Pierre-André<br />

Steim, Präsident des Verbands Elektronischer<br />

Zahlungsverkehr (VEZ). Der VEZ<br />

vertritt die Interessen fast aller Branchen<br />

bei der Entwicklung des bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehrs. Gestritten wird zurzeit<br />

über die Beteiligung des Handels an ecdirect,<br />

denn ec- und Postcard sind nur<br />

noch bis Ende 1999 gebührenfrei.<br />

Doch die Kosten sind das eine, die Technologie<br />

das andere. Die neue Generation<br />

elektronischer Kassen muss laut Steim vor<br />

allem eine Bedingung erfüllen: Sie muss<br />

für alle Zahlarten geeignet sein. Das heisst,<br />

sowohl ec-direct, verschiedenste Kreditkarten<br />

als auch das neue Wertkartensystem<br />

CASH sollten über dasselbe Gerät laufen.<br />

Gerade an der Einführung von CASH<br />

haben die VEZ-Mitglieder wenig Freude.<br />

«Zu teuer und nicht integrierbar», lautet<br />

das Urteil von Steim.<br />

Nun kommen die Alleskönner<br />

Die Wünsche des VEZ stossen bei den<br />

Spezialisten der Banken auf offene Ohren.<br />

«Wir arbeiten an international standardisierten<br />

und integrierten Systemen», sagt<br />

Peter Rikli, Leiter Zahlungssysteme bei<br />

der CREDIT SUISSE. Die technischen<br />

Möglichkeiten seien bei weitem nicht ausgeschöpft.<br />

Multifunktionalität lautet das<br />

Schlagwort. Eine Karte wird zugleich als<br />

Kredit-, Debit-, wie auch als Wertkarte<br />

dienen. Man wird damit sowohl an der<br />

Parking-Kasse als auch im Kino bezahlen,<br />

ja sogar die Kinoreservation darauf speichern<br />

können, und zwar egal ob in Zürich<br />

SO ZAHLEN SIE OHNE BARGELD<br />

KREDITKARTEN<br />

Die Pionierin des Plastikgelds. Rund zwei Millionen Personen besitzen in der<br />

Schweiz eine Kreditkarte. Tendenz steigend. Jetzt einkaufen oder konsumieren,<br />

Ende Monat bezahlen lautet das Prinzip (pay later).<br />

DEBITKARTE<br />

ec-Karte oder Postcard finden sich mittlerweile fast in jedem Portemonnaie. Sie<br />

dienen zum einen dem Bargeldbezug am Automaten, mit ihr werden aber auch<br />

direkt Güter und Dienstleistungen bezahlt. Der entsprechende Betrag wird direkt<br />

vom Konto abgezogen (pay now).<br />

WERTKARTEN<br />

Seit 1997 sind in der Schweiz ec-Karten und Postcards mit einem Chip ausgerüstet.<br />

Damit kann am Bankomaten Geld auf die Karte geladen werden. Die<br />

Karte wird damit zu einem elektronischen Portmonnaie. Beim Zahlen wird das<br />

Geld wieder abgebucht – elektronisch versteht sich (pay before).<br />

CHECK<br />

Bis vor wenigen Jahren waren die Checks die meistbenutzte Art, bargeldlos zu<br />

zahlen. Ihre Bedeutung nimmt aber ab. Kredit- und Debitkarten ersetzen sie.<br />

VIRTUELLES GELD<br />

Virtuelles Geld bezeichnet Geld, das nur in elektronischer Form existiert und als<br />

Ersatz für Bargeld dient. Wertkarten sind eine erste Variante von elektronischem<br />

Geld. Virtuelles Geld kommt aber auch schon im Internet zum Zug: Das virtuelle<br />

Geld ist dabei auf einer lokalen Festplatte gespeichert und wird mittels Computer<br />

übers Internet an einen Empfänger gesendet. E-Cash heisst das entsprechende<br />

Projekt, das CREDIT SUISSE in einem Pilotversuch testet.<br />

ÜBERWEISUNGEN<br />

Auch bei den Überweisungsaufträgen hält die Elektronik Einzug. Die verschiedenen<br />

Formen von Zahlungsaufträgen können nicht nur auf Papier, sondern<br />

mittlerweile auch elektronisch ausgelöst werden, sei es via Internet oder Videotex<br />

oder mittels sogenanntem Datenträgeraustausch (DTA). Üblich ist auch das<br />

Lastschriftverfahren (LSV), bei dem der Kunde jemanden ermächtigt, Abzüge auf<br />

seinem Konto zu veranlassen.<br />

oder in London (siehe Interview). Möglich<br />

machen es neue, leistungsfähigere Chips<br />

auf den Karten der Zukunft. «Solche Chips<br />

sind auch der Schlüssel für den Handel im<br />

Internet», sagt Rikli. Denn es werde keinen<br />

Unterschied mehr machen, ob man im<br />

Verkaufsladen steht und an der elektronischen<br />

Kasse bezahlt oder via Internet oder<br />

sogar Natel die Verbindung herstellt.<br />

«Vieles davon wird schon in zwei bis drei<br />

Jahren Realität sein», ist Rikli überzeugt.<br />

Gute Nachrichten also für Leute wie<br />

den Zürcher Unternehmer Jeanneret:<br />

Brieftaschen, die vor lauter Karten fast<br />

platzen, werden schon bald der Vergangenheit<br />

angehören.<br />

Infos und Links zu Zahlungsmittel: BULLETIN |<br />

ONLINE: www.credit-suisse.ch/bulletin

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