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Image Guided Surgery - Technische Universität Dresden

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Schramm [99] und Watzinger [131] stellen den Einsatz von Navigationssystemen zur<br />

Rekonstruktion von Oberkieferdefekten mittels Zygomaimplantaten vor. Das von<br />

Brånemark neu entwickelte Titanschraubensystem zur Verankerung osseointegrierter<br />

Schraubenimplantate im Jochbein erlaubt erstmals eine implantatprothetische Versor-<br />

gung des posterioren Oberkiefers ohne zusätzliche Knochenaugmentation. Bei der<br />

Versorgung komplexer implantatgetragener, prothetischer Rekonstruktionen erwies<br />

sich die Anwendung des Navigationssystems als sichere Methode, das angestrebte<br />

Rekonstruktionsziel zu erreichen.<br />

4.6.2.3 Navigationsgestützte minimal invasive Endoskopie<br />

In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist die minimal invasive Chirurgie immer<br />

oberstes Ziel. Der direkte, offene Eingriff unmittelbar durch die Haut würde zumeist<br />

zu entstellenden Narben führen. Deshalb wurde schon früh versucht, die Hautoberflä-<br />

che intakt zu lassen und den Zugang über den Mund oder in wenig sichtbare Regionen<br />

zu verlegen. Endoskope werden häufig eingesetzt, um in der Tiefe von Körperhöhlen<br />

Orientierung zu behalten. Beispielhaft seien hier die enorale Versorgung von Kiefer-<br />

gelenksfrakturen oder die Chirurgie der Nasennebenhöhlen genannt.<br />

Die Tiefenorientierung ist vor allem in der Nasennebenhöhlenchirurgie problematisch,<br />

so dass diese technisch schwierigen Eingriffe dem versierten Chirurgen vorbehalten<br />

sind.<br />

Zur Navigation werden mit Infrarot-Leuchtdioden bestückte Endoskope verwendet.<br />

Am Bildschirm ist es dann möglich, das Ende des Endoskops in allen 3 Raumebenen<br />

genau zu lokalisieren. Prinzipiell können auch andere Instrumente in diese Operatio-<br />

nen einbezogen werden. Am Navigationsmonitor ist dann erkennbar, ob ein Instru-<br />

ment gerade an der Vorderwand des Sinus sphenoidalis oder an der Schädelbasis plat-<br />

ziert ist. Blutungen, welche zum endoskopischen Sichtverlust führen, können dank des<br />

Navigationssystems den Chirurgen kaum beeinträchtigen. Nach Vorbeck [118] ist es<br />

bei rein endoskopischer Nutzung ausreichend, den präoperativen Spiral-CT-Scan mit<br />

dem Protokoll 3/3/1 mm zu fahren. Für den Anwendungsbereich der Nasennebenhöh-<br />

len-Navigation wird als Dynamischer Referenzrahmen ein Headframe angeboten. Ein<br />

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