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Industrieanzeiger 09/10.2019

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Flexible Automation ermöglicht schnellen Wechsel des Teilespektrums<br />

Die Zukunft gehört<br />

den Wandelbaren<br />

Automation | Neue Antriebskonzepte zwingen die<br />

Automobilindustrie, unterschiedlichste Teile auf einer<br />

Fertigungslinie zu produzieren. Mithilfe von Robotern<br />

bietet FFG dafür flexible Lösungen an. ❧ Mona Willrett<br />

Starre Portale für die Automation<br />

mehrerer Bearbeitungszentren werden<br />

zunehmend von am Portal hängenden<br />

Robotern ergänzt. Sie können sich mittels<br />

automatischem Greiferwechsel auf<br />

neue Aufgaben einstellen. Bilder: FFG<br />

Produktionsabläufe für Antriebskomponenten<br />

von Fahrzeugen verändern sich gerade<br />

grundlegend. Eine Fertigungslinie, die noch<br />

vor wenigen Jahren als starres System Millionen<br />

gleicher Teile produzierte, soll heute<br />

neben unterschiedlichen Bauteilen für Verbrennungsmotoren<br />

auch Komponenten für<br />

Elektroantriebe produzieren – prozesssicher,<br />

auch in mannlosen Schichten. Die Unsicherheit<br />

über weitere Entwicklungen bei den<br />

Antriebskonzepten führt dazu, dass viele<br />

OEMs derzeit nicht in neue Motorenwerke<br />

investieren. Stattdessen lassen sie bei Zulieferern<br />

fertigen. Doch die wissen oft nicht,<br />

ob sie auch den Anschlussauftrag erhalten<br />

oder ihre Anlagen bald mit anderen Teilen<br />

auslasten müssen.<br />

„Das alles hat die Aufgaben, die uns unsere<br />

Kunden stellen, in den letzten Jahren<br />

sehr stark verändert“, sagt Gerald Mies. Er<br />

verantwortet als Geschäftsführer bei der<br />

FFG-Tochter MAG unter anderem den Bereich<br />

Factory Automation. Wo früher allein<br />

die Produktivität zählte, müssen die Anlagen<br />

heute ebenso flexibel sein. Und wo es<br />

noch vor wenigen Jahren keine Alternative<br />

zum Sonderanlagenbau gab, werden Fertigungslinien<br />

heute aus standardisierten Modulbaukästen<br />

konfiguriert.<br />

„Hinzu kommt: Durch den Trend zu flexibleren<br />

Arbeitszeiten gelingt es vielen Betrieben<br />

nicht mehr, ihre dritten Schichten zu<br />

besetzen“, fährt Mies fort. „Dieses Problem<br />

unserer Kunden mussten wir lösen. Deshalb<br />

haben wir unsere Produktionslösungen flexibilisiert.<br />

Automationsmodule, die bislang<br />

in erster Linie fürs Be- und Entladen mit<br />

Werkstücken zuständig waren, übernehmen<br />

jetzt auch die Bestückung der Maschinen<br />

mit Werkzeugen.“ Doch das sei technisch<br />

nicht so einfach zu lösen. Denn: Dabei ist<br />

nicht nur exaktes Timing gefragt, die Automation<br />

muss auch mit der Steuerung der<br />

Maschinen kommunizieren. Wird beispielsweise<br />

ein Werkzeug durch einen Prozessfehler<br />

beschädigt, so muss die Maschinensteuerung<br />

bei der Automation Ersatz ordern.<br />

„Die viel größere Herausforderung besteht<br />

jedoch darin, dass sich die Produk -<br />

tionsabläufe stark verändert haben“, betont<br />

Mies. Besonders die kurzen Innovations -<br />

zyklen im Bereich der E-Motoren hätten<br />

maßgeblichen Einfluss auf die Fertigungs-<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>09</strong>/10.19 57

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