Industrieanzeiger 09/10.2019
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technik & wissen<br />
Nach der Umrüstung auf effiziente Schaltschrank-<br />
Kühlgeräte von Rittal spart Voith Turbo am Standort<br />
Heidenheim nun jährlich 70 % seiner Energiekosten,<br />
also knapp 25.000 Euro, ein. Bilder: Rittal<br />
Gesamtbilanz des Unternehmens eine Rolle<br />
spielen. „Die Vorgaben bei Voith sind sehr<br />
ambitioniert: 20 % Energie sollen in sechs<br />
Jahren eingespart werden“, erzählt Brunkal.<br />
„Und natürlich haben wir uns zuerst um die<br />
‚low hanging fruits‘ gekümmert.“ Das<br />
heißt: Je mehr erfolgreiche Projekte durchgeführt<br />
sind, umso schwieriger wird es, weitere<br />
Fortschritte zu erzielen.<br />
Optimierte Schaltschrank-Klimatisierung steigert Effizienz<br />
Mit Kühlgeräten<br />
Kosten sparen<br />
Energieeffizienz | Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />
haben bei Voith einen hohen Stellenwert. Neben<br />
ihrem Umweltmanagement haben die Heidenheimer<br />
weitere Einsparpotenziale entdeckt: bei der Klimatisierung<br />
von Schaltschränken.<br />
Beim Rundgang durch die Fertigungshallen<br />
kennt Markus Brunkal zu jeder Maschine<br />
eine Geschichte. Der 54-Jährige ist seit seiner<br />
Maschinenschlosser-Lehre bei dem<br />
Technologiekonzern Voith in Heidenheim<br />
tätig, heute beschäftigt er sich mit dem Ressourcen-<br />
und Energiemanagement bei Voith<br />
Turbo. „Bei dieser Aufgabe muss man genau<br />
hinschauen, denn es geht um jeden einzelnen<br />
Verbraucher – von der Beleuchtung im<br />
Flur über die Heizung in der Halle bis hin<br />
zu den großen Maschinen in der Produk -<br />
tion“, weiß der Schwabe.<br />
Überall sind Aggregate in Betrieb, deren<br />
Energie- und Ressourcenverbrauch in der<br />
Erste Stromfresser waren schnell gefunden<br />
„Zu Beginn ging es erst einmal darum, die<br />
notwendigen Daten zu erfassen“, erinnert<br />
sich Wolfgang Steck, der als Head of Assembly<br />
and Test Field unter anderem für die<br />
Produktion zuständig ist. „Detaillierte Energieverbrauchswerte<br />
hatten wir bis dahin gar<br />
nicht gemessen.“ Stück für Stück entstand<br />
eine Verbraucherliste, auf deren Basis eine<br />
Energiewert-Stromdarstellung erstellt wurde.<br />
„Die größten Ströme haben wir dann zuerst<br />
untersucht“, sagt Steck. Die Härterei,<br />
die Bearbeitungsmaschinen für die spanende<br />
Metallbearbeitung, die Prüfstände und die<br />
Lackiererei stehen mit ihrem Energieverbrauch<br />
ganz oben auf der Verbraucherliste.<br />
Der Konzern ist weltweit an seinen<br />
Standorten im Bereich Ressourcen- und<br />
Energieeffizienz aktiv. Bei einem der zwei<br />
Mal jährlich stattfindenden Arbeitskreise<br />
von Voith Turbo referierte ein Mitarbeiter<br />
der Firma Rittal über die Einsparpotenziale<br />
von Klimatisierungslösungen für Schaltschränke,<br />
erinnert sich Steck. „In den vergangenen<br />
Jahren hatten wir zwar auch die<br />
Energieeffizienz der Werkzeugmaschinen in<br />
der Produktion untersucht, allerdings lag<br />
das Hauptaugenmerk auf den Antrieben,<br />
der Hydraulikaggregate und der Auslastung<br />
einzelner Maschinen“, erklärt Steck.<br />
Für eine Überprüfung der möglichen Einsparpotenziale<br />
bei der Schaltschrank-Klimatisierung<br />
nutzte der Antriebstechnikhersteller<br />
den Service- und Effizienzcheck des Systemanbieters<br />
für Schaltschränke, Stromverteilung<br />
und Klimatisierung. Das Ergebnis<br />
bei Voith: Insgesamt waren das 50 verschiedene<br />
Maschinen, deren Schaltschränke kli-<br />
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