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Industrieanzeiger 09/10.2019

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technik & wissen<br />

technik. Deshalb seien wesentlich flexiblere<br />

Automationssysteme heute zwingend.<br />

Komponenten für Verbrennungs- und<br />

E-Antriebe können zwar auf denselben<br />

Bearbeitungsmaschinen gefertigt werden,<br />

Werkzeuge, Vorrichtungen sowie Handhabungstechnik<br />

unterscheiden sich jedoch. Wo<br />

MAG früher fast ausschließlich auf Portallösungen<br />

setzte, kommt es deshalb zunehmend<br />

zur Durchmischung mit Robotern.<br />

Letztere erfahren über Steuerungsbefehle<br />

oder Visionsysteme, welche Teile als nächstes<br />

anstehen. Ausgestattet mit Nullpunktkommen.<br />

„Selbst in China werden heute<br />

rund 40 Prozent der Werkzeugmaschinen<br />

mit Automationslösungen bestückt. Die<br />

Zahl der Stand-alone-Maschinen, vor der<br />

ein Werker steht, nimmt stetig ab.“<br />

Die Ursprünge des Automationsbereichs<br />

lägen bei FFG zwar im Systemgeschäft,<br />

„einfach weil dort der Bedarf und die Nachfrage<br />

bislang am größten waren“, berichtet<br />

Mies. „Inzwischen haben wir aber einen<br />

Automationsbaukasten geschaffen, der allen<br />

Gruppenmitgliedern die Möglichkeit gibt,<br />

ihre Maschinen mit überschaubarem Auf-<br />

„Flexible Lösungen werden starre Produk -<br />

tionseinheiten ablösen“, sagt Gerald Mies,<br />

Geschäftsführer bei MAG.<br />

Bearbeitungszentrum. Diese Zelle fertigt bedienerlos<br />

und hoch flexibel, überwacht und<br />

gesteuert über eine Cloud.<br />

Die in Stuttgart gezeigte Anlage bestand<br />

aus einem Bearbeitungszentrum der Baureihe<br />

Specht mit Palettenwechsler von MAG,<br />

einem Vero-S-Nullpunkt-Spannsystem von<br />

Schunk, einem an einem Portal hängenden<br />

Industrieroboter mit Greiferwechsel und<br />

einer innerbetrieb lichen Logistik mit fahrerlosen<br />

Transportwagen (AGV) – beides von<br />

Kuka – sowie einer Cloud-nutzenden Sinumerik-Steuerung<br />

von Siemens.<br />

Auf der Stuttgarter Messe AMB zeigte FFG-Tochter MAG ein flexibel automatisiertes System, das<br />

sowohl Großserien als auch Einzelteile wirtschaftlich und autonom fertigen kann.<br />

Spannsystem, Wechselgreifern und Greiferbahnhof,<br />

können sich solche Anlagen innerhalb<br />

weniger Minuten umstellen.<br />

Ein weiterer Vorteil von Robotern: Sie<br />

können ihr Koordinatensystem an die Umgebung<br />

anpassen. Anders als ein Portal sind<br />

sie nicht darauf angewiesen, dass ein neues<br />

Anlagenmodul hochgenau platziert ist. Sie<br />

passen ihre Koordinaten der Maschine an<br />

und justieren sich selbst. So kann ein Roboter<br />

bei Bedarf vergleichsweise schnell und<br />

einfach anders positioniert werden.<br />

Dabei spielt es laut Gerald Mies keine<br />

Rolle, ob ein einzelnes Bearbeitungszentrum,<br />

eine Sondermaschine oder eine Systemlösung<br />

zu automatisieren ist. Roboter<br />

seien sogar im Low-Cost-Segment angewand<br />

entsprechend auszustatten.“ Sind Roboter<br />

oder Portal definiert, lassen sich mit<br />

den passenden Bändern, Greifern und Vorrichtungen<br />

schnell individuelle Lösungen<br />

konfigurieren. Und mit digitalen Tools wie<br />

dem passenden digitalen Zwilling können<br />

die Spezialisten von FFG die Anlage schon<br />

für den Produktionsstart vorbereiten oder<br />

Prozesse simulieren, während die Anlagen-<br />

Hardware sich noch auf dem Weg zum Kunden<br />

oder gar in der Fertigung befindet.<br />

MAG präsentierte auf der Messe AMB<br />

im vergangenen September erstmals eine<br />

vollständig automatisierte Kombination aus<br />

innerbetrieblicher Logistik, robotergestützter<br />

Werkstückbeladung, automatisiertem<br />

Werkzeugwechsel und hochproduktivem<br />

Fahrerlose Transportsysteme bringen Teile<br />

Das AGV kann sich autonom und flexibel<br />

im Raum bewegen, bringt Rohteile in den<br />

Arbeitsraum des Roboters und holt fertig<br />

bearbeitete Werkstücke ab. Videokameras<br />

erkennen die Bauteile und deren Lage, damit<br />

der Roboter sie sicher und lagerichtig<br />

greift. Letzterer wählt passende Greifer aus<br />

seinem Vorrat und be- und entlädt anschließend<br />

die Paletten auf dem Wechseltisch des<br />

Bearbeitungszentrums. Das gewährleistet<br />

minimale Nebenzeiten beim Werkstückwechsel.<br />

Der automatische Greiferwechsel<br />

ermöglicht zudem, mit dem Roboter beispielsweise<br />

Werkzeuge oder eine Blaseinrichtung<br />

zum Reinigen von Vorrichtungen<br />

sowie Werkstücken aus einem externen Zusatzmagazin<br />

in das Magazin des Bearbeitungszentrums<br />

einzuwechseln. So kann das<br />

Fertigungssystem über viele Stunden unterschiedlichste<br />

Bauteile – auch als Einzelstücke<br />

– bedienerlos fertigen. Gesteuert wird es<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>09</strong>/10.19

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