Industrieanzeiger 09/10.2019
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technik & wissen<br />
Auf dem Portalfräs -<br />
zentrum Fox fertigt Saar-<br />
Metallwerke unter anderem<br />
Kontaktbacken für<br />
Elektroöfen in Stahlwerken.<br />
Die Bearbeitungszeit<br />
liegt je nach Komplexität<br />
des Werkstücks zwischen<br />
einer und fünf Stunden.<br />
Bild: Correa<br />
Lose von 20 Teilen gelten bei Stahlwerk-Zulieferer als Großserie<br />
Im Wechsel<br />
liegt Beständigkeit<br />
Fräszentrum | Um flexibel auf wechselnde Anforderungen<br />
reagieren zu können, fertigt Saar-Metallwerke<br />
Kupferkomponenten auf einem umfangreich ausgestatteten<br />
Portalfräszentrum von Correa. ❧ Mona Willrett<br />
„Wichtig war für uns, dass sich die Maschine schnell an<br />
neue Werkstücke anpassen lässt“, erzählt Hermann<br />
Meiser. „Denn: Lose mit 20 Gleichteilen sind bei uns bereits<br />
eine Großserie“, so der Projektmanager und Technische<br />
Berater bei Saar-Metallwerke weiter. Aber nicht<br />
nur geringe Stückzahlen verlangen vom Saarbrücker<br />
Zulieferer Flexibilität: „Unsere Kunden sind Stahlwerke.<br />
Und die sind immer seltener bereit, teure Ersatzkomponenten<br />
im Lager vorzuhalten. Kommt es nun beispielsweise<br />
aufgrund eines Prozessfehlers in ihren Öfen<br />
oder Konvertern zum vorzeitigen Verschleiß eines unserer<br />
Produkte, dann müssen wir ihnen schnell helfen.“<br />
Deshalb könne es schon mal vorkommen, dass Komponenten,<br />
die regulär bis zu 16 Wochen Lieferzeit hätten,<br />
in wenigen Tagen fertig sein müssten.<br />
Das ist laut Michael Agne einer der Gründe, weshalb<br />
das Portalfräszentrum vom Typ Fox bei Saar-Metallwerke<br />
zu den am besten ausgestatteten gehört, die<br />
Nicolás Correa bislang von diesem Modell ausgeliefert<br />
hat. Agne ist als Gebietsverkaufsleiter beim spanischen<br />
Maschinenbauer für die Region zuständig. „Die Maschine<br />
hier hat eine geschlossene Vollverkleidung, ein<br />
Werkzeugmagazin mit 60 Plätzen sowie ein automatisches<br />
Wechselsystem für vier Fräsköpfe.“ Während die<br />
zum Teil deutlich über 400 kg schweren Rohteile manuell<br />
gerüstet werden, läuft der Bearbeitungsprozess automatisiert.<br />
„Außerdem bietet diese Fox die Möglichkeit,<br />
Kühlschmierstoff mit bis zu 70 bar durch die Spindel<br />
direkt an die Werkzeugschneide zu führen.“<br />
Letzteres sei besonders wichtig, weil Saar-Metallwerke<br />
fast ausschließlich Kupfer verarbeite, sagt Fertigungsleiter<br />
Marc Bohr. Der Werkstoff und seine Legierungsderivate<br />
haben die unangenehme Eigenschaft, extrem<br />
lange Späne zu bilden. „Und das können wir beim<br />
automatisierten Bearbeiten anspruchsvoller Werkstü-<br />
60 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>09</strong>/10.19