10.10.2019 Aufrufe

ZAP-2019-19

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>ZAP</strong><br />

Anwaltsmagazin<br />

Anwaltsmagazin<br />

Abschiebungen zwischen 2013 und<br />

2018<br />

Im Zeitraum von 2013 bis 2018 ist es in Deutschland<br />

zu knapp 115.000 Abschiebungen gekommen.<br />

Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung<br />

auf eine Kleine Anfrage im Bundestag<br />

hervor. Danach wurden im genannten Zeitraum<br />

insgesamt 12.212 Abschiebungen auf dem Landweg<br />

und 309 Abschiebungen auf dem Seeweg<br />

vollzogen. Insgesamt 102.407 Menschen wurden<br />

den Angaben zufolge auf dem Luftweg abgeschoben<br />

(vgl. BT-Drucks <strong>19</strong>/11676).<br />

Die weitaus meisten Abschiebungen geschahen<br />

somit auf dem Luftweg; demgegenüber erfolgten<br />

nur relativ wenige Abschiebungen auf dem Landweg,<br />

etwa nach Polen, Österreich und in die<br />

Benelux-Staaten oder auf dem Seeweg, z.B. nach<br />

Schweden. Von den genannten 102.407 Abschiebungen<br />

auf dem Luftweg erfolgten 26.506 in<br />

EU-Mitgliedstaaten bzw. Schengen-Staaten, gefolgt<br />

von den Balkan-Staaten. Die rund 12.500<br />

Abschiebungen über Land bzw. per Schiff erfolgten<br />

ausnahmslos in die EU-Mitgliedsstaaten bzw. die<br />

Schengen-Staaten.<br />

Betrachtet nach Staatsangehörigkeiten finden<br />

sich in der Aufstellung Migranten aus den Balkanstaaten<br />

ganz vorn, gefolgt von Angehörigen<br />

nordafrikanischer Staaten.<br />

Zu den Gesamtkosten der Abschiebungen konnte<br />

die Bundesregierung keine Angaben machen; diese<br />

würden nicht gesondert erfasst. Die Kosten allein<br />

der Sicherheitsbegleitungen wurden mit 3,2 Mio. €<br />

in 2013 und 8,2 Mio. € in 2018 beziffert.<br />

[Quelle: Bundesregierung]<br />

Mehrheit wünscht sich besseren<br />

Datenschutz<br />

70 % der Bundesbürger halten es für notwendig,<br />

dass die Politik strengere Vorschriften für Unternehmen<br />

durchsetzt, welche persönlichen Daten<br />

der Verbraucher gesammelt und gespeichert werden<br />

dürfen. Das geht aus dem Roland-Rechtsreport<br />

<strong>20<strong>19</strong></strong> hervor, den der Rechtsschutzversicherer<br />

in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie<br />

Allensbach im Juli veröffentlicht hat.<br />

Überrascht zeigen sich die Forscher allerdings, dass<br />

die Gruppe der Befürworter angesichts diverser<br />

Datenskandale in der letzten Zeit abgenommen<br />

hat: Vor fünf Jahren verlangten immerhin noch<br />

78 %, dass die Politik gegenüber Unternehmen wie<br />

Google, Apple oder Facebook härtere Regeln<br />

aufstellen müsste. Laut dem aktuellem Roland-<br />

Report ist demgegenüber die Gruppe der Befragten,<br />

die die Datenschutzbestimmungen in<br />

Deutschland für übertrieben halten, sogar etwas<br />

größer als die Gruppe derjenigen, die sie angemessen<br />

finden (38 % vs. 35 %). Besonders kritisch sind<br />

aus Sicht der Bürger bürokratische Regelungen<br />

wie die Datenschutzgrundverordnung. Entsprechend<br />

dürfte ein aktueller Gesetzentwurf des<br />

Bundestags, der Kleinbetriebe und Vereine entlasten<br />

soll, im Sinne der Bürger sein. Dieser sieht<br />

vor, dass künftig Unternehmen, bei denen mind.<br />

20 Mitarbeiter ständig und automatisiert personenbezogene<br />

Daten verarbeiten, einen eigenen Datenschutzbeauftragten<br />

benennen müssen. Zuvor<br />

lag diese Grenze bei zehn Mitarbeitern. (Bundesrat<br />

hat inzwischen zugestimmt: „Zweites Datenschutz-Anpassungs-<br />

und Umsetzungsgesetz EU“<br />

vom 20.9.<strong>20<strong>19</strong></strong>, vgl. <strong>ZAP</strong> Heft <strong>19</strong>/<strong>20<strong>19</strong></strong> S. 991 – in<br />

diesem Heft [Anm. der Red.]).<br />

<strong>ZAP</strong> Nr. <strong>19</strong> 10.10.<strong>20<strong>19</strong></strong> 989

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!