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Technik - Modellflieger - DMFV

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104<br />

Verband<br />

Klaus Buttler und seine damals topmoderne<br />

und „riesige“ Rödel-Piper bei der Vorbereitung<br />

zum Überlandschlepp 1977<br />

im Schlepp vernünft ig steuern. Im Laufe der<br />

Zeit wurde dann die heute übliche Schwerpunktkupplung<br />

daraus.“<br />

Abgehoben<br />

„Auch der Start war eine Sache für sich“,<br />

schmunzelt Eugen. „Die Segler hatten<br />

damals ja keine Räder. Der 10er-Motor<br />

reichte oft einfach nicht aus, um die Reibung<br />

zu überwinden und das Gespann in Fahrt<br />

zu bringen. Also gossen wir Wasser auf die<br />

Rollbahn, jemand schubste den Segler an<br />

und so weiter. Es ist inzwischen wohl jedem<br />

bekannt, dass man das Schleppseil vor dem<br />

Start strecken muss, um vernünft ig starten<br />

zu können. Wir haben damals lange gerätselt,<br />

wie wir die Sache am besten angehen<br />

sollten. Eine Zeit lang legten wir das Seil in<br />

S-Schlägen vor dem Segler aus. Wir wollten<br />

den Schwung der Motormaschine nutzen,<br />

um das Gespann in Bewegung zu setzen.<br />

Meistens machte der Segler aber nur einen<br />

kurzen Satz nach vorne und die Schleppmaschine<br />

kam mit einem Ruck zum Stillstand.<br />

Über einen anderen unserer Lösungsansätze<br />

muss ich heute noch lachen: Wir hatten damals<br />

alle Erfahrung mit dem Hochstart per<br />

Gummiseil. Wir wussten, dass das Gummi<br />

Kraft hatte. Also bauten wir versuchsweise<br />

5 Meter Gummiseil in das Schleppseil ein<br />

und spannten das Gummi etwas, wenn die<br />

Motormaschine Vollgas gab. Das Ergebnis<br />

des Unterfangens kann sich jeder etwas<br />

erfahrene Modellfl ieger leicht vorstellen.“<br />

„Daneben“, berichtet Eugen, „gibt es noch<br />

eine weitere Sache, die ich für erwähnenswert<br />

halte. Weil unsere Steuerkünste noch<br />

modellflieger<br />

nicht so ausgereift waren, hing das Schleppseil<br />

immer wieder durch. Es hing oft sogar<br />

so stark durch, dass sich das Schleppseil um<br />

eine Tragfl äche des Seglers wickelte. Wenn<br />

wir Glück hatten, wurde die Tragfl äche nur<br />

eingerissen. Nicht selten aber wurde die<br />

Tragfl äche ganz abgerissen. Da uns nicht<br />

klar war, welche Flugfehler wir machten,<br />

versuchten wir das Problem durch eine Modifi<br />

kation am Seil zu lösen. Wir befestigten<br />

in der Mitte des Seils ein Stück Blei. Heute<br />

stellt das Bleistück ja die Markierung beim<br />

Seilabwurf dar.“ Ein paar Jahre später setzte<br />

Eugen die Piper der Firma Rödel ein, ebenfalls<br />

mit einem 10-Kubikzentimeter-Motor<br />

– damals ein riesiger Fortschritt.<br />

Alfred Franzek und Albin Kiermaier sind<br />

ebenfalls zu den Urvätern des F-Schlepps in<br />

Ettringen zu zählen. Auch sie verließen sich<br />

einige Zeit auf die damals große Rödel-Piper<br />

mit einem Motor mit 10 Kubikzentimeter<br />

Hubraum. Mit für jene Zeiten relativ vielen<br />

Funktionen ausgestattet, war das Modell<br />

mit Grund- und Decoderbausteinen sowie<br />

Rudermaschinen von Graupners Varioprop<br />

vollgestopft . Nach und nach ergänzten<br />

Rechts im Bild die Teams des MFC Ettringen. Windgeschwindigkeiten bis zur<br />

Sturmstärke sorgten bei allen Beteiligten für ein besonders eindrückliches Erlebnis<br />

ein Big Lift , die Rödel Ka 6 mit 3.600 und<br />

schließlich mit 4.200 Millimeter Spannweite<br />

die Modellpalette. „Als Alfred Franzek eines<br />

Tages mit einer Rallye Morane mit 15-Kubikzentimeter-Motor<br />

auft auchte, war das ein<br />

Quantensprung“, erinnert sich Albin.<br />

Anziehungspunkt<br />

Die ersten Wettbewerbe wurden beim MFC<br />

Ettringen zunächst noch nach einer eigenen<br />

Ausschreibung ausgetragen. Schon bald<br />

übernahm man jedoch die jeweils gültige<br />

Ausschreibung des <strong>DMFV</strong>.<br />

Der Flugzeugschlepp hatte im Verein einen<br />

extrem hohen Stellenwert. Sobald die<br />

Wettbewerbssaison anbrach, schwärmten<br />

zahlreiche Teams des MFC Ettringen aus,<br />

um gute Platzierungen zu erkämpfen. Klar,<br />

dass bis heute das eine oder andere Ereignis<br />

immer wieder als Anekdote zum Besten<br />

gegeben wird. Besonders lebhaft in Erinnerung<br />

geblieben ist allen Beteiligten die<br />

Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft<br />

1978 in Koblenz. „Der Wind war extrem“,<br />

Erinnert sich Albin Kiermaier. „Eines unserer<br />

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