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UNDERDOG #64

Schwerpunkt: Rassismus und Polizeigewalt Rassismus durchdringt verschiedene gesellschaftliche Ebenen, wenn er etwa im Alltag, in den Medien, in der Wissenschaft, im Bildungssystem, am Arbeitsplatz oder aber in Polizei und Justiz wirksam wird. Während individueller Rassismus zuweilen thematisiert wird, wird institutioneller Rassismus und somit auch die Wirkmacht des Rassismus weitgehend außer Acht gelassen. Unsere Schwerpunktausgabe will das ändern.

Schwerpunkt: Rassismus und Polizeigewalt
Rassismus durchdringt verschiedene gesellschaftliche Ebenen, wenn er etwa im Alltag, in den Medien, in der Wissenschaft, im Bildungssystem, am Arbeitsplatz oder aber in Polizei und Justiz wirksam wird. Während individueller Rassismus zuweilen thematisiert wird, wird institutioneller Rassismus und somit auch die Wirkmacht des Rassismus weitgehend außer Acht gelassen. Unsere Schwerpunktausgabe will das ändern.

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Initiative 19. Februar

bieten“ 1 . Der Ort der Begegnung und des

Vertrauens bietet Raum für das Erinnern

und das Trauern, die Solidarität und

gegen das Vergessen. Das

Begegnungszentrum in Erinnerung an

den Mordanschlag, ein Projekt, welches

die Initiative realisierte. Hier –

gegenüber des Tatortes – am Heumarkt,

können Angehörige, Freund*innen und

Aktivist*innen sich gegenseitig Kraft

geben, weitere Projekte

planen/organisieren. Ein Treffpunkt, in

dem geschützt oder öffentlich über

Trauer, über Rassismus-Erfahrungen und

über Solidarität gesprochen werden

kann. Der Laden stand seit 2 Jahren leer,

kostet im Monat 2.500 Euro Miete, der

Mietvertrag läuft drei Jahre, die Initiative

hat eine Spendenseite initiiert 2 .

Die Initiative fordert, dass Rassismus von

der Politik endlich als Problem benannt

wird. Tatsächlich hat die Kanzlerin etwa

50 Vertreter*innen von

Migrant*innenorganisationen und

Religionsgemeinschaften anlässlich der

rassistischen Morde zum Gespräch ins

Kanzleramt geladen. Es gab einen

öffentlich inszenierten Gedenkmarsch

und Forderungen nach Konsequenzen.

Dabei gibt es einen sogenannten

Nationalen Aktionsplan gegen

Rassismus 3 . Die Bundesregierung hat

ihn zuletzt im Juni 2017 aktualisiert und

ächtet darin auch die Diskriminierung

von Homo- und Transsexuellen.

Grundsätze sind unter anderem, dass von

Diskriminierung betroffene Menschen

Schutz erhalten, rassistisch motivierte

Gewalt bestraft wird, Rassismus und

Hass im Internet bekämpft werden.

Gefördert werden sollen politische

Bildung, Diversität im Arbeitsleben und

zivilgesellschaftliches Engagement.

Bundesweit gibt es zahlreiche Stiftungen

und antirassistische Projekte und

mittlerweile muss auch die Initiative 19.

Februar Hanau dazu zählen, die nicht nur

Kundgebungen, Demos und Events

organisiert, sondern ‚für lückenlose

Aufklärung, für Gerechtigkeit und

Unterstützung‘, für ‚angemessenes

Erinnern, für politische Konsequenzen‘

kämpft und streitet.

Die Geschehnisse während und nach der

Tat legen ein Versagen der Polizei und

Behörden offen. Das Gespräch mit Seda

von der Initiative zeigt, wie rassistisches,

respektloses

und

menschenrechtswidriges Verhalten

vonseiten der Polizei und Behörden im

Umgang mit den Opfern, den

1

https://19feb-hanau.org/ueber-uns/

2

https://www.betterplace.org/de/projects/80047-140-qmin-hanau-gegen-das-vergessen

3

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/pu

blikationen/themen/heimatintegration/nap.pdf;jsessionid=D6F8BDA5B21114C3

60E6720B082B101E.1_cid295?__blob=publicationFi

le&v=6

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