UNDERDOG #64
Schwerpunkt: Rassismus und Polizeigewalt Rassismus durchdringt verschiedene gesellschaftliche Ebenen, wenn er etwa im Alltag, in den Medien, in der Wissenschaft, im Bildungssystem, am Arbeitsplatz oder aber in Polizei und Justiz wirksam wird. Während individueller Rassismus zuweilen thematisiert wird, wird institutioneller Rassismus und somit auch die Wirkmacht des Rassismus weitgehend außer Acht gelassen. Unsere Schwerpunktausgabe will das ändern.
Schwerpunkt: Rassismus und Polizeigewalt
Rassismus durchdringt verschiedene gesellschaftliche Ebenen, wenn er etwa im Alltag, in den Medien, in der Wissenschaft, im Bildungssystem, am Arbeitsplatz oder aber in Polizei und Justiz wirksam wird. Während individueller Rassismus zuweilen thematisiert wird, wird institutioneller Rassismus und somit auch die Wirkmacht des Rassismus weitgehend außer Acht gelassen. Unsere Schwerpunktausgabe will das ändern.
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Frauen* ermöglicht. Intersektionalität
hilft, Invisibilisierung aufzuwecken.
Sind denn diese Erkenntnisse und
Ergebnisse deiner Arbeiten mit
ausschlaggebend für eine direkte
Politgestaltung, um im Kontext von
intersektionellen Diskriminierungen
politische Entscheidungen zu
beeinflussen?
Das Center for Intersectional Justice
(CIJ) hat im Auftrag des Deutschen
Zentrums für Integrations- und
Migrationsforschung (DeZIM-
Institut) einen Bericht zu
Intersektionalität
und
Antidiskriminierung in Deutschland
erstellt. Der Bericht räumt auch mit
gängigen Missverständnissen auf.
Welche sind das denn?
Emilia Roig; Foto: Mohamed Badarne, CC-BY-SA-4.0
Ja, absolut. Es gibt viele Gesetze,
die strukturelle Ungleichheiten
verschärfen. Unser Ziel ist es, mit den
politischen Entscheidungsträger*innen
ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass
solche Gesetze verändert werden
müssen. Wir betreiben also in diesem
Sinne Lobbyarbeit, liefern die
wissenschaftlichen und analytischen
Grundlagen, damit politische
Entscheidungsträger*innen
entsprechend ihre Arbeit besser machen
können.
Das sind Missverständnisse über
Diskriminierung. Diskriminierung wird
sehr häufig als persönliches/individuelles
Phänomen verstanden und nicht als
systemisches Phänomen. Das ist dann ein
Problem, wenn sich die Lösungssätze auf
die Menschen fokussieren, z.B. im
Strafrecht. Individuelle Meinungen, die
zu Diskriminierungen führen, sind
meistens unbewusst und unbeabsichtigt.
Deswegen sollte Diskriminierung nicht
auf einer individuellen Ebene betrachtet
werden, sondern wir müssen uns darauf
verständigen und fokussieren, dass wir
alle teil von Diskriminierung sind. Wir
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