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UNDERDOG #64

Schwerpunkt: Rassismus und Polizeigewalt Rassismus durchdringt verschiedene gesellschaftliche Ebenen, wenn er etwa im Alltag, in den Medien, in der Wissenschaft, im Bildungssystem, am Arbeitsplatz oder aber in Polizei und Justiz wirksam wird. Während individueller Rassismus zuweilen thematisiert wird, wird institutioneller Rassismus und somit auch die Wirkmacht des Rassismus weitgehend außer Acht gelassen. Unsere Schwerpunktausgabe will das ändern.

Schwerpunkt: Rassismus und Polizeigewalt
Rassismus durchdringt verschiedene gesellschaftliche Ebenen, wenn er etwa im Alltag, in den Medien, in der Wissenschaft, im Bildungssystem, am Arbeitsplatz oder aber in Polizei und Justiz wirksam wird. Während individueller Rassismus zuweilen thematisiert wird, wird institutioneller Rassismus und somit auch die Wirkmacht des Rassismus weitgehend außer Acht gelassen. Unsere Schwerpunktausgabe will das ändern.

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Initiative 19. Februar

zwischen Respekt und Mitleid. Wenn

man solidarisch sein will, wenn man aktiv

werden will, wenn man auf der richtigen

Seite der Geschichtschreibung stehen

will, dann sollte man sich erst mal

bewusst darüber werden, welche

Haltung man zu den Betroffenen hat und

aus welchen Beweggründen man es

macht. Denn keine*r der Betroffenen

braucht jemanden, der ihre Texte

schreibt, sie „brieft“, sie als Opfer in

Szene setzt oder Mitleid mit ihnen hat.

Wie können die Ideologien der

Ungleichwertigkeit zurückgedrängt

werden?

Kontakt, Kontakt, Kontakt. Wir

müssen mehr miteinander zu tun haben.

Und das nicht nur auf Demos, auf

Podiumsdiskussionen oder politischen

Kämpfen. Wir müssen miteinander

aufwachsen, die Kulturen des/der

anderen von klein auf mitnehmen und

miteinander teilen. Wir müssen uns mehr

austauschen, unsere Lebensweisen mehr

miteinander vermischen. Wir müssen

aufhören, von Integration und Deutscher

Leitkultur zu sprechen. Verschiedene

Sprachen zu sprechen ist etwas

Wunderschönes, verschiedene Kulturen

zu kennen und zu leben ist etwas

Wunderschönes,

verschiedene

Traditionen und Riten kennenzulernen

und weiterzugeben, sogar zu vermischen

und weiterzuentwickeln ist etwas

Wunderschönes. Es darf nicht mehr als

etwas Negatives, als etwas Bedrohliches

oder gar als ein „Verfall“ alter Werte und

Traditionen angesehen werden. Es ist

Fortschritt und das ist etwas Gutes.

Wie sieht es diesbezüglich in Hanau

aus? Wo sind solidarische

migrantische und nicht-migrantische

Kooperationen sichtbar?

Die Initiative 19. Februar Hanau

hat sich aus vielen verschiedenen

Bündnissen und Gruppierungen

gegründet. Einige davon sind die DIDF

und DIDF-Jugend, die DGB, der

kurdische Verein Hanau, die

Metzgerstraße in Hanau, die

gemeinnützige Organisation WELLE

sowie das Bündnis „Solidarität statt

Spaltung“ aus Hanau. Auch über Hanau

hinaus geht die Vernetzung weiter über

den „NSU Komplex auflösen“ und

„Welcome United“ bis hin zu

„Seebrücke“ und „Medico International“.

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Ein Raum gegen das Vergessen (Foto: Heiko Koch)

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