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Exportratgeber für Dienstleister - Aussenwirtschaftsportal Bayern

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Back Office bei der IHK München<br />

IHK <strong>für</strong> München und Oberbayern<br />

Euro Info Centre<br />

Friedhelm Forge<br />

Max-Joseph-Straße 2<br />

80333 München<br />

Tel: 089 / 51 16-676 und<br />

Fax: 089 / 51 16-6 15<br />

E-Mail: forge@muenchen.ihk.de<br />

Anders als in der EU, wo die öffentliche Ausschreibung die Regel ist, vergeben viele<br />

internationale Organisationen Aufträge überwiegend in nicht offenen Verfahren. Dies<br />

ist vor allem dadurch bedingt, dass die Auftragsvolumina – durchaus mittelstandsfreundlich<br />

– bei manchen Organisationen eher klein sind. Als Beispiel können die<br />

Vereinten Nationen genannt werden, die eine öffentliche Ausschreibung ab einem<br />

Auftragswert von 100.000 EUR vorsehen. Der durchschnittliche Auftragswert der<br />

jährlich rund 135.000 Einzelaufträge der Vereinten Nationen liegt jedoch bei nur<br />

25.000 US-Dollar. Die Bundesagentur <strong>für</strong> Außenwirtschaft (bfai) schätzt, dass nur 2<br />

% der vergebenen Aufträge eine Größenordnung von 100.000 US-Dollar übersteigen.<br />

Das heißt, dass auch nur diese 2 % der Aufträge in die öffentliche Ausschreibung<br />

gelangen.<br />

Erschwert wird die Akquisition öffentlich finanzierter Entwicklungsprojekte zudem,<br />

weil die Vergabe oftmals vom bzw. im Empfängerland durchgeführt wird. Dies bedeutet,<br />

dass Vergabeverfahren – etwa das National Competitive Bidding – nach Vergaberegeln<br />

der Empfängerländer abgewickelt werden können. Nationale Verfahren<br />

werden nicht zuletzt deshalb durchgeführt, weil Unternehmen aus den Empfängerländern<br />

mit der Ausführung der Leistung betraut werden sollen. Für Unternehmen<br />

aus der ersten Welt ist es deshalb häufig unerlässlich, Partnerschaften oder Vertretungen<br />

in Entwicklungsländern aufzubauen.<br />

5.7.2.4 Der Bayerische Consultant Trust Funds beim IFC<br />

Bayerische <strong>Dienstleister</strong> und Ingenieurbüros, die Aufträge der zur Weltbank-Gruppe<br />

gehörenden International Finance Corporation (IFC) übernehmen möchten, können<br />

in den Genuss eines besonderen Vorteils kommen. Der Freistaat <strong>Bayern</strong> hat bei der<br />

IFC, dem privatwirtschaftlich orientierten Teil der Weltbank-Gruppe, einen sog. „Consultant<br />

Trust Funds“ eingerichtet. Der Trust Funds, der mit einem Finanzvolumen von<br />

2,5 Mio. EUR bei einer Laufzeit von drei Jahren ausgestattet ist, dient vor allem der<br />

Finanzierung von Machbarkeitsstudien <strong>für</strong> den IFC. Interessant ist, das mindestens<br />

75 % der Studien, die durch den Trust Funds finanziert werden, an bayerische Unternehmen<br />

vergeben werden müssen.<br />

Der Trust Funds erhöht die Chance bayerischer Unternehmen bei der Bewerbung<br />

um Aufträge des IFC erheblich. Wie alle anderen Bewerber müssen allerdings auch<br />

bayerische Unternehmen den üblichen Bewerbungsprozess <strong>für</strong> IFC-Projekte durchlaufen<br />

und die geforderten Qualitätsmerkmale erfüllen. Sie erhalten lediglich Unterstützung<br />

durch die Trust Funds Unit des IFC. Die Entscheidung <strong>für</strong> einen Zuschlag<br />

fällt jedoch das Land, in dem das ausgeschriebene Projekt realisiert werden soll.<br />

Dieses folgt nicht unbedingt den Vorschlägen des IFC.<br />

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