Stadtmarketing Trittau - ein Projekt - TOM - Trittauer Ortsmarketing
Stadtmarketing Trittau - ein Projekt - TOM - Trittauer Ortsmarketing
Stadtmarketing Trittau - ein Projekt - TOM - Trittauer Ortsmarketing
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
STeP - <strong>Stadtmarketing</strong> <strong>Trittau</strong> <strong>ein</strong> <strong>Projekt</strong><br />
1.2 Anlass, Problemstellung und Ziel der Arbeit<br />
Anlass dieser Arbeit ist das Anliegen der Gem<strong>ein</strong>de<br />
<strong>Trittau</strong>, die zukünftige Entwicklung ihres Ortes zu<br />
steuern. Im Rahmen der fortschreitenden Verschärfung<br />
des Wettbewerbs der Standorte und Städte<br />
hat die Gem<strong>ein</strong>de <strong>Trittau</strong> in Bezug auf die regionale<br />
Standortpositionierung die Notwendigkeit zur Erarbeitung<br />
<strong>ein</strong>es langfristigen Entwicklungskonzepts<br />
und den Einsatz von neuen Instrumenten und Strategien<br />
der Stadtplanung, wie dem <strong>Stadtmarketing</strong>,<br />
erkannt.<br />
Bereits im vergangenen Jahr wurde von <strong>ein</strong>er Studentengruppe<br />
der Technischen Universität Hamburg-Harburg,<br />
betreut von Herrn Professor Dr.-Ing.<br />
Thomas Krüger und in intensiver Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn<br />
mbH (WAS), <strong>ein</strong> <strong>Stadtmarketing</strong>konzept für<br />
die Gem<strong>ein</strong>de R<strong>ein</strong>feld im Kreis Stormarn erstellt.<br />
Aufgrund der positiven Resonanzen zu dieser Arbeit<br />
und dem guten Kontakt zwischen der WAS,<br />
Herrn Professor Krüger und der Gem<strong>ein</strong>deverwaltung<br />
in <strong>Trittau</strong> entstand die Idee und der Wunsch,<br />
auch für die Gem<strong>ein</strong>de <strong>Trittau</strong> <strong>ein</strong>en <strong>Stadtmarketing</strong>prozess<br />
zu initiieren. Über die Einbeziehung<br />
<strong>ein</strong>er Studentengruppe besteht neben dem Wissenstransfer<br />
die Möglichkeit, <strong>Trittau</strong> aus <strong>ein</strong>er externen<br />
Perspektive zu betrachten und die neutrale<br />
Sichtweise in die Arbeit mit <strong>ein</strong>fließen zu lassen.<br />
Um zukünftige Ziele sowohl für <strong>Trittau</strong> als auch für<br />
die eigene Arbeit zu formulieren, ist es notwendig,<br />
die vorhandenen Probleme der Gem<strong>ein</strong>de aufzu-<br />
zeigen.<br />
<strong>Trittau</strong> verfügt bisher nicht über konkrete Leitlinien,<br />
die zukünftige Entwicklungsperspektiven aufzeigen.<br />
Gleichzeitig fehlt <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>schaftlich getragenes<br />
Leitbild. Gerade in Bezug auf <strong>ein</strong>e regionale Profilierung<br />
ist es von Bedeutung, dass <strong>ein</strong> Leitbild existiert,<br />
da es richtungsweisend für die zukünftige<br />
Entwicklung fungieren kann.<br />
Probleme für die derzeitige Planungssituation der<br />
Gem<strong>ein</strong>de <strong>Trittau</strong> ergeben sich aus problematischen<br />
Entscheidungsstrukturen und den daraus<br />
folgenden langen Planungszeiten und kompliziert<br />
verlaufenden Planungsprozessen. Wichtige Stadtentwicklungsprojekte<br />
sind aufgrund dieser vorherrschenden<br />
politischen Un<strong>ein</strong>igkeiten häufig nicht<br />
umgesetzt worden, was <strong>ein</strong>e Be<strong>ein</strong>trächtigung für<br />
den Stadtentwicklungsprozess von <strong>Trittau</strong> bedeutet.<br />
Auch ist in <strong>Trittau</strong> problematisch, dass aufgrund der<br />
fehlenden Präsentation und mangelnden Außendarstellung<br />
der örtlichen Potentiale das Image<br />
schwach ausgeprägt ist.<br />
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Funktion<br />
<strong>Trittau</strong>s als Unterzentrum. Neben der Bereitstellung<br />
von Versorgungs- und Infrastruktur<strong>ein</strong>richtungen<br />
und Wohnraum für die örtliche Bevölkerung, hat die<br />
Gem<strong>ein</strong>de die Aufgabe, Flächen für Gewerbeansiedlungen<br />
und vielfältige Versorgungsfunktionen,<br />
die über den örtlichen Bedarf hinaus reichen, bereitzustellen.<br />
Probleme ergeben sich in diesem Bereich durch<br />
die schwindende Bedeutung als Unterzentrum und<br />
dem damit <strong>ein</strong>hergehenden Funktionsverlust. Dies<br />
äußert sich unter anderem im stärkeren Wachstum<br />
der Umlandgem<strong>ein</strong>den. 1<br />
Tab. 1.1: Funktionen <strong>ein</strong>es Unterzentrums<br />
Als Basis für die deutsche Raumplanung dient, trotz zahlreicher Kritikpunkte, die Theorie der zentralen<br />
Orte von Walter Christaller aus dem Jahr 1933. Als zentrale Orte bezeichnet man Standorte, die als Mittelpunkt<br />
für <strong>ein</strong>en umgebenden Bereich fungieren und gegenüber diesem <strong>ein</strong>en Bedeutungsüberschuss<br />
besitzen. Dieser Bedeutungsüberschuss ergibt sich aus den Gütern und Diensten, die in diesem Ort angeboten<br />
werden und im Umland nicht erhältlich sind. Die Bedeutung dieses Ortes, in Bezug auf s<strong>ein</strong> Umland,<br />
bezeichnet man als Zentralität. Anhand der unterschiedlichen Anzahl und Art der Angebote ergibt<br />
sich letztendlich die derzeit bestehende Einteilung in Ober-, Mittel- und Unterzentren innerhalb des Bundesgebiets.<br />
Unterzentren dienen ländlichen Kommunen als Anlaufpunkte für die Versorgung des allgem<strong>ein</strong>en Bedarfs<br />
an Dienstleistungen, Gütern und Infrastruktur<strong>ein</strong>richtungen. Dazu zählen beispielsweise: Gem<strong>ein</strong>deverwaltung,<br />
Spiel- und Sportstätten, Schulen und Kindergärten, ärztliche und zahnärztliche Versorgung, Einzelhandels-,<br />
Handwerks- und private Dienstleistungsbetriebe sowie Zweigstellen von Kreditinstituten.